Dienstag, 5. Februar 2019

Xin chaò Vietnam! 

Wir landen pünktlich um 20.20 Uhr Ortszeit in Hanoi. Gepäck, Einreisestempel, beides geht sehr schnell und unkompliziert. Wir tauschen ein paar Euro in Dong und schon sind wir Millionäre.


Entgegen allen Horrorgeschichten im Internet werden wir nicht von aufdringlichen Taxifahrern belästigt und finden auf Anhieb den richtigen Bus. Für 80.000 Dong bringt er uns in die Old City.


Hanoi begrüßt uns mit Blumen und Party.


Unser Quartier liegt mitten in der Altstadt. Hier geht es hektisch und laut zu, die Straßen sind ständig voller Mopeds, die sich nach dem Motto fortbewegen: Wer stoppt, verliert! Eine Straßenüberquerung ist jedesmal ein Abenteuer. Aber man lernt schnell, damit umzugehen. Das erfordert allein schon der Selbsterhaltungstrieb.


Das ist nur der Sonntagvormittagsverkehr.
Seit Tagen freuen wir uns auf das berühmte Sandwich, Banh Mi. Wir ziehen also los um uns ein Frühstück zu suchen. Leider Fehlanzeige. Heute ist Sonntag und das Neujahrsfest steht unmittelbar bevor, da haben viele Läden geschlossen. Vor dem angesagtesten Banh Mi Laden sitzt eine Gruppe junger Männer, einer hebt bedauernd die Hände: „Sorry, it's Holiday“ Das verstehen wir und essen an einer der Straßenküchen eine leckere Suppe.



Teth, das Neujahrsfest, ist wie bei uns Weihnachten, das wichtigste Fest des Jahres in Vietnam. Zugleich ist es auch der Frühlingsbeginn. Das symbolisiert der Neujahrsbaum, ein blühender Pfirsichzweig oder ein Mandarinenbäumchen.



Die Wohnung wird gründlich geputzt und mit Blumen geschmückt.


Besondere Festspeisen werden zubereitet, man feiert mit der Familie und natürlich spielen viele Glückssymbole eine Rolle. So sollte man am Neujahrstag niemals jemanden in seinem Haus besuchen ohne ausdrückliche Einladung, denn der erste Fremde, der an diesem Tag das Haus betritt, bestimmt das Familienglück des kommenden Jahres. Am Neujahrsmorgen entbieten die Kinder den Älteren den Neujahrsgruß und bekommen rote Umschläge mit Geld.

Wir suchen uns ein Restaurant und schauen dem Trubel zu. Es gibt Barbecue



Und danach das berühmte Bia Hoî. Das bedeutet einfach „frisches Bier" denn es wird täglich frisch gebraut. Ein Viertelliter kostet etwa 25 Cent, das günstigste Bier der Welt. Der Alkoholgehalt schwankt zwischen 2 und 4 % , je nach Tagesform. Man sitzt auf niedrigen Hockern oder Stühlchen und nimmt an der großen abendlichen Altstadtparty teil.


Das Wissen um die Braukunst stammt aus Tschechien, das als sozialistisches Bruderland in den 50er Jahren auf diese Weise Aufbauhilfe leistete.

Das Wasserpuppentheater ist eine besondere Attraktion. Die Karten erwerben wir bei einem Spaziergang zum Khiem See, einer grünen Oase. Mitten im See steht diese malerische alte Pagode.


Tags darauf laufen wir zum Bahnhof Long Bien. Von hier wollen wir nach Hai Phong fahren um dann auf die Insel Cat Bâ überzusetzen.



Wieder ist es ganz einfach die Fahrkarten zu bekommen.

Das Wasserpuppentheater ist gut besucht. Und es ist eine absolut großartige Show.





Die Puppenspieler stehen hinter den grünen Vorhängen im Wasser und bewegen von dort aus die Stabpuppen. Einzelne kleine Geschichten werden lebendig und mit Humor erzählt, wie die von dem Fischer, der mit dem großen Fisch kämpft, oder die vom Liebesleben der zwei bunten Wasservögel, oder die von den Kriegern und der goldenen Schildkröte.
Begleitet werden sie von einem Orchester und zwei Sängerinnen.


Die Musik gefällt uns sehr. Ein großartiger Spaß, das Ganze.

Anschließend laufen wir zum Hauptbahnhof und kaufen die Fahrkarten für die übernächste Etappe von Hanoi nach Hoi An. Wieder geht alles reibungslos.


Und dann begehen wir mit tausenden Anderen den Abend vor dem Neujahrstag, Giao Thua.
Wir essen Ente in einem chaotischen Straßenrestaurant, trinken Bia Hoi, gucken Leute, hören laute Musik und schwatzen mit Jack aus Neuseeland.




Kurz vor Mitternacht strömen wir mit allen anderen zum Khiem See um das Feuerwerk zu sehen. Ganz bis zum See schaffen wir es nicht, die Straßen sind total verstopft, aber die silbernen und bunten Kaskaden sehen wir auch von hier aus, wieder mit vielen anderen Menschen.



Nach 15 Minuten ist es vorbei, man wünscht sich „Chúc mừng năm mới" - Happy New Year. Das Jahr des Schweins hat begonnen.
Langsam löst sich die Menge auf. Wir laufen zurück zum Hotel.
Heute fahren wir nach Hai Phong.


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