Freitag, 1. Februar 2019

Smogalarm! 


Mit der Orange-Line kann man eine wunderbare Schiffstour auf dem Chao Phraya machen und das für kleines Geld.


Egal wie weit man fährt, es kostet 15 THB (42 Eurocent). Also machen wir eine „Dampferfahrt“ von Endstation zu Endstation und beobachten das Leben am und auf dem Fluss.








Auf dem Rückweg legen wir einen Zwischenstopp in Chinatown ein. Chinatown ist eine Welt für sich.


Nach Schätzungen sind 14% der Bevölkerung Thailands vorwiegend chinesischer Abstammung, 20-40% haben zumindest zum Teil chinesische Vorfahren. Die chinesische Küche, Sitten und Gebräuche, ja sogar die Sprache der Chinesen haben die Thailändische Kultur stark beeinflusst. Der größte Anteil der chinesischstämmigen Thailänder findet sich in Bangkok. Überall sieht man chinesische Schriftzeichen und das ganze Viertel scheint ein einziger Markt zu sein.


Die vorherrschende Farbe ist Rot, denn das Chinesische Neujahrsfest steht bevor und Rot bringt Glück zum Jahreswechsel.




Eine Chinesin verriet mir einmal, dass man zum Neujahrsfest rote Unterwäsche tragen müsse, damit es ein gutes Jahr wird. Nach dem chinesischen Kalender beginnt in einer Woche das Jahr des Schweins. Also überall Schweine.




Hier gibt es etliche Läden, die nur ein Produkt anbieten, aber das in tausendfacher Ausführung.







Wir sehen vieles, von dem wir kaum ahnen was es ist und manches, das uns fasziniert.










Nur mit Hilfe von Google Maps entkommen wir dem Gewirr von Gassen und Gässchen.


Am nächsten Tag nehmen wir uns die wichtigste Sehenswürdigkeit von Bangkok vor – den Königspalast. Zunächst passiert uns genau das, wovor in allen Reiseführern gewarnt wird. Wir verlassen das Bootsterminal in Richtung Palast. Ein Mann spricht uns an, behauptet der Palast sei heute Vormittag wegen einer buddhistischen Zeremonie geschlossen, aber er würde uns mit dem TukTuk dafür zu drei anderen Tempeln fahren. Um 13.00 Uhr sei der Palast dann wieder geöffnet. Glücklicherweise sind wir gewarnt, denn wir lesen ja unseren Reiseführer. Wir kontern mit der Behauptung, wir müssten erstmal unbedingt etwas essen.  Später vielleicht. Enttäuscht bleibt er zurück. Auf der anderen Straßenseite laufen wir dann zum Palasteingang, wo die Menschenmenge seine Behauptung sofort Lügen straft. Zigtausende werden hier jeden Tag durchgeschleust. Auf was haben wir uns da eingelassen? Man kommt kaum vorwärts, die Leute schieben in eine Richtung, es bleibt uns nur, uns mit dem Strom treiben zu lassen.








Irgendwann kommen wir dann tatsächlich beim berühmten Smaragdbuddha an, der eigentlich aus Jade ist. Hoch thront er über der Menge. Nur etwas über 60 cm groß und dazu noch in ein goldenes Gewand gehüllt ist er von unten kaum zu sehen. Aufnahmen jeder Art sind verboten.
Es wird gedrängelt und geschubst. Die chinesischen Reisegruppen sind der Horror schlechthin. Sowas von laut und rücksichtslos ist uns noch nicht begegnet.
Nichts wie raus hier!
Das königliche Kloster ist von Galerien umgeben. Hier finden wir ein bisschen Ruhe, Schatten und wunderschöne Wandmalereien, die die Ramakien darstellen, die Thailändische Variante des indischen Nationalepos Ramayana. Sie beginnen mit dem Krieg, den König Rama I. führte um seine entführte Frau Sita zu retten.






Wir schlagen uns noch bis zum Grand Palace durch, dann haben wir genug.



34 Millionen Touristen kommen jährlich nach Thailand, das sind doppelt so viele wie noch vor zehn Jahren. Die Militärregierung strebt 50 Millionen pro Jahr an. Diese Vorstellung ist grauenvoll.
Wir flüchten noch einmal nach Chinatown. Hier ist es auch voll, aber hauptsächlich von Chinesen, die für das große Fest einkaufen.



Seit Mittwoch herrscht in Bangkok Smogalarm. Es ist der schlimmste Smog, den die Stadt bisher erlebt hat. Die staatlichen und etliche private  Schulen bleiben geschlossen und viele Menschen tragen Atemschutzmasken. Die Sonne scheint uns heißer als sonst zu sein, die Luft brennt auf der Haut und in den Augen.
Den letzten Tag in Bangkok bleiben wir deshalb in unserem Viertel.
Hier, direkt am Fluss, haben wir das Gefühl atmen zu können.


Auf der Samsen Rd. sind die Leute zum Wochenendeinkauf unterwegs, es braucht Geduld um bis zur Wechselstube vorzudringen. Wir belohnen uns im Keksparadies, so haben wir diese Konditorei um die Ecke getauft.



Wir gehen noch einmal am Blumenmarkt vorbei


durch "unser" Viertel.


Im Restaurant mit dem Königsschrein beschließen wir unseren vorläufig letzten Abend in Thailand mit einem leckeren Essen.


Morgen fliegen wir nach Hanoi.

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