Dienstag, 16. Januar 2024

Kalamata







Am Sonntagmorgen stehen wir in einer Pfütze. Das Meer ballert hohe Wellen ans Ufer, baden fällt wieder aus.





Noch vor dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Kalamata.

Der kürzeste Weg führt durch die Furt, aber die ist deutlich breiter und wohl auch tiefer als vorher, das ist uns zu heikel.




Die kleine Asphaltstraße nach links nehmend, überqueren wir das Flüsschen auf einer Brücke.



Es war schlau, den Waschtag am Sonntag anzusetzen. Die Stadt ist leer, ein Parkplatz findet sich 50 Meter vom Waschsalon entfernt direkt vor einem Cafè.

Genauso schlau war es anscheinend, früh loszufahren. Zwei freie Waschmaschinen werden bestückt und es gibt für die Wartezeit Coffee to go, belegte Sesamringe aus der Bäckereien und super WiFi. Gegen Mittag wird es voll bei Smart Wash. Der Inhaber ist inzwischen eingetroffen, gibt ein paar gute Ratschläge den Trockner betreffend und nachdem unsere Wäsche sauber und trocken in Harveys Innerem verschwunden ist, trinken wir noch einen Kaffee im Cafè vor unserer Tür. Dazu lässt sich sogar die Sonne kurz blicken.





Nach soviel starkem, griechischen Kaffee zittern mir die Hände und mir ist etwas schwummerig. Es regnet immer noch. Der Platz am Strand unterhalb von Messini ist bei diesem Wetter genau richtig um wieder runter zu kommen und den Regen einfach auszusitzen.




Leider können wir hier nicht endlos stehen, unser Strom wird knapp. Das ist der Nachteil einer Solaranlage: keine Sonne, kein Strom. Wir müssen also eine Stromquelle suchen. Am einfachsten ist das auf einem Campingplatz. Der nächstgelegene ist bei Kalamata. Camping Fare. Klein und familiär gibt es tatsächlich noch Platz für uns unter den Olivenbäumen.






Eine Nacht genügt uns, um Strom aufzuladen, Wasser aufzufüllen und zu duschen.

Wir laufen die Strandpromenade entlang, vorbei an all den um diese Jahreszeit geschlossenen Restaurants und Cafès. Das „Trilogia“ hat geöffnet.






Mit Blick auf das Meer essen wir marinierten Calmar, gegrilltes Gemüse und Bifteki.






In Griechenland bekommt man ganz selbstverständlich Wasser serviert, in Cafès eine kleine Flasche oder ein Glas, in Restaurants eine große Flasche, dazu Gläser. So ist man nie gezwungen Alkohol oder irgendwelche zuckerhaltigen Getränke zu bestellen. Wir wissen das sehr zu schätzen.

Frisch geduscht, mit voller Batterie und gefülltem Wassertank wechseln wir am nächsten Tag zum Hafen von Kalamata. Dort stehen schon einige Wohnmobile und Vans, allerdings kein Vergleich mit Spanien.





Man steht direkt am Wasser, kann am Hafen entlang schlendern und der moderne Teil von Kalamata ist bequem zu Fuß erreichbar.






In diesem Teil der Stadt befindet sich der ehemalige Bahnhof Kalamata Limin. Eisenbahnen fahren seit langem auf der ganzen Peloponnes nicht mehr, aber dieser alte Bahnhof ist als Eisenbahn-Park erhalten geblieben. Schöne alte Dampfloks, ein Zug aus den 50ern, Bahnsteige, Wasserpumpen vermitteln ein unverwechselbares Flair. Im Cafè sitzen alte Männer, trinken Kaffee und plaudern.

















Da man in Zügen immer Hunger bekommt, gönnen wir uns ein Mittagessen, das in Griechenland, genau wie in Spanien, zwischen 14.00 und 15.00 Uhr eingenommen wird.

In einer Konditorei sind wir anschließend ziemlich überfordert, ob des vielfältigen Angebots, aber ein kleines Stück als Nachtisch ist schon drin.





Für die kommenden zwei Tage ist Regen angesagt. Wir schlendern noch einmal durch die Straßen Kalamatas, finden auf der Suche nach Brot eine Bäckerei mit Konditorei. Die Inhaberin überschüttet uns nun mit der sprichwörtlichen griechischen Gastfreundlichkeit. Sie spricht gut Englisch und, wie wir später mitbekommen, Französisch. Wir unterhalten uns angeregt, der Kaffee ist gut und stark, es gibt Apfel und Kirschkuchen und dunkles Brot. Herzlich werden wir verabschiedet und entdecken zu Hause, dass sie uns zu dem kleinen Gebäcksortiment, das wir gekauft haben, noch ein Blätterteigteilchen eingepackt hat.




Am Hafen ist es uns zu unruhig, aber wohin bei solchem Wetter? Die Entscheidung fällt zugunsten des Platzes an der historischen Hausruine bei Messini. Auch hier sind wir nicht allein, aber man steht weit auseinander und es ist ruhiger als am Hafen.






Wir wollen keine Pläne für längere Zeit im voraus machen, nur soviel beschließen wir, dass wir die Regentage hier aussitzen und noch einmal nach Kalamata fahren.

Wir haben noch jede Menge Zeit hier in Griechenland. Bis Ende Februar ist es allein des Wetters wegen, sinnvoll auf der Peloponnes zu bleiben, wo es ja auch noch allerlei zu sehen gibt.

Wenn der Wetterbericht Recht behält, wird das Wetter ab nächste Woche deutlich besser. Dann geht es weiter. Gerne nehmen wir Euch mit.


Bis bald also

Doris und Rüdiger