Freitag, 18. Dezember 2015

Winter ? - kann ja noch werden...

Noch in Berlin haben wir es geschafft. Die alte Dämmung ist ausm Düdo raus.


Wie nicht anders zu erwarten, zeigen sich an einem über 40 Jahre alten Auto darunter fette Roststellen. Aber wir lassen uns nicht entmutigen. Rostumwandler und Schutzanstrich werden großzügig aufgebracht. Und - wie lange muss das halten? Wenn alles gut geht nochmal 20 Jahre. Das sollte hinzubekommen sein.

Der Blaue steht inzwischen im Garten und es fühlt sich gut an, wenn das Feuer im Ofen knistert und wir es gemütlich haben, während abends draußen die grauen Nebel durch die kahlen Bäume wabern.


Mit seinen 8 t hat er schon einige Riefen in den Boden gefahren, aber das lässt sich mit ein paar Spatenstichen wieder richten.
Rüdiger tüftelt an einer Technologie, mit der wir den Koffer vom Fahrgestell runter bekommen, ohne dass wir einen Kran bemühen müssen. Es gibt da schon Ideen mit Einschlaghülsen und einer Balkenkonstruktion. 

Ein Teil der Zeit geht drauf mit der Beschaffung von Heizmaterial,



da das frisch geschlagene Holz ja erstmal einige Jahre trocknen muss.


Inzwischen haben wir auch alle Fenster im Düdo ausgetauscht und begonnen, die neue Dämmung einzukleben. Wir hoffen dass der Winter mild bleibt, dann kommen  wir ganz sicher gut voran.

Zwischendurch gönnen wir uns immer mal einen Berlin-Trip.
Familie knuddeln und immerwieder noch Sachen aus der Wohnung holen, die wir auf unserem "Landsitz" brauchen.
Und da die Vorweihnachtszeit unübersehbar begonnen hat,


vergnügten wir uns mit unseren Enkelsöhnen auf dem Weihnachtsmarkt am Roten Rathaus, wo zur Freude der beiden fast Vierjährigen jede Stunde der Weihnachtsmann mit seinem Rentierschlitten über den Himmel von Berlin fliegt.  In diesem Jahr trauten sie sich auch aufs Karussell.


Diese singende Weihnachtsmannpuppe fanden die beiden Kleinen schon im vorigen Jahr toll und der große Bruder wurde einfach mitgenommen.


Nun sind nur noch einige Tage bis Weihnachten, aber es fühlt sich an wie Frühling. Letzte Woche konnten wir sogar unseren Mittagsimbiss im Freien genießen.


Mild ist es immernoch, aber seit gestern regnet es.
Wie auch immer, wir freuen uns auf Weihnachten mit der Familie, was ja so in diesem Jahr garnicht geplant war.  Eigentlich wollten wir ja in Marokko sein...
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Wir arbeiten fleißig am Düdo Ausbau und sind fest entschlossen im nächsten Jahr Weihnachten unter Palmen zu feiern.

Euch allen schöne, besinnliche, entspannte und fröhliche Feiertage  und ein ebensolches Jahr 2016

wünschen
Doris und Rüdiger
 





Dienstag, 3. November 2015

Der Düdo

Ist ein goldenes Auto das was wir wollten?
Völlig Schnurz, knuffig ist er allemal und - Hauptsache ein Auto mit dem wir im nächsten Jahr starten können.



Die Busschmiede in Birkenwerder bringt fahrzeugtechnisch alles in Ordnung, was noch in Ordnung gebracht werden muss - z.B. die Bremsen.
Rüdiger hat bereits einen Teil der Mineralwolle entfernt, den Rest nehmen wir uns in Parey vor.
Das neue Isoliermaterial ist schon eingetroffen. Bevor  wir das einkleben, wird mit Rostschutz grundiert.  Das sollte über den Winter zu schaffen sein. Dann kommen die Möbel wieder rein - etwas
verändert. Ihr wisst schon, wegen der täglichen Dosis Kulturschock.
Aber dazu später mehr...

Ein Teil unserer Zeit geht fürs Holz beschaffen drauf.



 Eine warme Bude macht Arbeit, aber es lohnt sich. Wunderbar fühlt es sich an, wenn das Holz im Ofen knistert und Wärme verbreitet.


Allein das Loch fürs Ofenrohr in die Wand zu schlagen war ein Stück Schwerstarbeit. Der Bungalow ist aus irgendwelchem Spezialbeton gebaut. Hart wie Stahl. Mit Hilfe des Bohrmeißels vom Nachbarn ging es etwas schneller. Das Ergebnis lohnt die Mühe.
Als nächstes wurde eine Freiluftdusche gebaut - mit Warmwasser-Zubereitungsanlage.



Außerdem bereiten wir unseren "Umzug" nach Sachsen-Anhalt vor. Das soll Ende November, spätestens in der ersten Dezemberwoche geschehen.
Dafür muss eine Schneise in den "Dschungel" geschlagen und der Platz vorbereitet werden, wo der blaue Koffer dann endgültig stehen soll.


Das bedeutet, die Aufenthalte in unserem Garten werden länger, die in Berlin kürzer.
Glücklicherweise ist man in etwa 90 Minuten mit der Regionalbahn am Ostbahnhof.

Lange Zeit hatten wir Traumwetter und Mondhelle Nächte.







Wir genießen es sehr, den ganzen Tag an der frischen Luft zu sein. Arbeit gibt es genug.
Wie gesagt, das Holz.
Der  Wallnussbaum wirft Nüsse und Laub in Mengen ab. Die Nüsse wollen eingesammelt, das Laub zusammen gefegt, letzte Äpfel geerntet werden.

Geschafft, es ist alles soweit winterfest, der Platz vorbereitet.
Seit gestern hängt der Nebel wie Watte in den Bäumen und die Kälte kriecht einem unter die Haut.
Mal gut, daß wir viel Holz haben.

Jetzt fahren wir erstmal wieder für ein paar Tage nach Berlin.

Bis bald
Doris und Rüdiger






Montag, 12. Oktober 2015

Herbstgold

Hallo Freunde,

seit dem 5. Oktober sind wir nun amtlich Miteigentümer eines Grundstückes.
Der Garten wirft seine Schätze auf die seit langem ungemähte Wiese und wir kommen garnicht nach, sie zu bergen. Vor allem Äpfel gibt es in Massen.



...und Nüsse.





Also muss zunächst mal bissel aufgeräumt und zugänglich gemacht werden, gesichtet und sortiert.
Es gibt viel zu tun.



Das rumsitzen und warten hat schon bissel genervt.
Der Garten macht uns Beiden Spaß, vor allem die frische Luft. Und wenn dann noch, so wie am Wochende, die Sonne scheint und man noch an einem geschützten Platz draußen sitzen kann, sind wir erstmal glücklich.




Aber nicht nur im Garten, auch am Düdo.
Rüdiger reagiert heftig auf die Fasern der Mineralwolle, mit der das Auto gedämmt ist.
Es bleibt also nur, alles raus zu nehmen, neu zu dämmen mit Extremisolator und dann die Möbel wieder einzubauen.
Die Physiotherapie für meinen "steifen Arm" wird sich auch noch ne Weile hinziehen. Hoffentlich kann ich dann bald wieder mit beiden Händen zupacken.

Okay, wir haben ja den ganzen Winter Zeit...

Donnerstag, 8. Oktober 2015

Alles auf Anfang

Hallo Freunde,

... und hier die Fortsetzung unseres "Abenteuer Ausstieg mit dem Auto".

Die Zeit zum Nachdenken haben wir intensiv genutzt.
Um nicht wieder am Ende in der Patsche zu sitzen, haben wir viel diskutiert, Ideen von allen Seiten betrachtet, wieder verworfen...
Lange Zeit stand uns bei allen Überlegungen der Gedanke im Weg, den IFA Koffer retten zu wollen, zu müssen.
Als wir uns davon gelöst hatten, waren wir sozusagen er-löst.
Wir hatten uns so auf IFA festgelegt, dass wir eine Art Tunnelblick bekommen hatten.
Wenn nicht IFA, was dann? Wenn nicht LKW, was ist die Alternative?

Im Krankenhaus versuchte ich alles nochmal auf Anfang zu denken und mir kam folgende Idee:
Was, wenn wir den Blauen, in dem wir uns inzwischen absolut zu Hause fühlen, in Sachsen-Anhalt auf dem Grundstück abstellen, als home base sozusagen. Auf die Straße können wir damit ohne größere Umbauten, also wieder finanziellen Aufwand, sowieso nicht mehr wirklich.
Was, wenn wir uns zum Reisen einem Kastenwagen kaufen? Möglichst fertig ausgebaut, damit es bald losgehen kann?
Wieviel Zeit wollen wir noch mit warten verschwenden - und worauf?
Wir werden nicht jünger - die Uhr tickt.
War das nicht der Grundgedanke, reisen, solange wir es noch können - jetzt?

Rüdiger gefiel der Gedanke.
Wir begannen zu recherchieren - und stießen auf einen legendären Kastenwagen aus dem Hause Mercedes Benz, den Düdo. So genannt, weil er in Düsseldorf gebaut wurde.
Richtig, wurde! Sie werden nicht mehr gebaut, die Düdos. Der Nachfolger ist der Vario.
Bei einer Besichtigung erfuhren wir, dass es in Birkenwerder eine Fachwerkstatt gibt.
Also machten wir uns auf zum Fachmann, ließen uns beraten, bekamen drei entscheidende Fakten bestätigt: der Düdo 608 hat einen super robusten Motor, läuft überall auf der Welt und kann überall repariert werden, auch auf Grund der sehr guten Verfügbarkeit von Ersatzteilen.
Wir hatten ihn selbst schon in Albanien als "Furgone" (Überlandtaxi) gesehen, hörten von anderen, die ihm in Nepal und Tibet begegnet waren.
Nach weiteren Recherchen und weiterem Nachdenken war der Entschluss gefasst.
Und just in dem Moment fanden wir einen super sanierten, ausgebauten Kandidaten mit 80er Jahre Charme in Süddeutschland.
Also machten wir uns auf nach Ulm und kamen damit zurück:



Ein goldenes Auto...
absolut trendy, wie wir hörten. Etwas "geschmäcklerisch", hätte unser alter Freund Klaus gesagt - Friede seiner Asche.
Aber das ist uns eigentlich egal, Hauptsache wir können wieder unterwegs sein - sobald mein Arm wieder in Ordnung ist.
Über den Winter wollen wir unsere neue home base in Sachsen-Anhalt auf Vordermann bringen.
Auch im Düdo muss einiges nachgebessert werden - Eiche rustikal dunkel mit grün geblümten Plüschpolstern ist nicht jedermanns Sache. Wir wollen unsere selbstgewählte tägliche Portion Kulturschock denn doch so klein wie möglich halten.




Neue Polster soll er bekommen, helle Wände und Decke. Die Plastikbutzenscheiben in den Schranktüren werden durch helle Sperrholzplatten ersetzt. Die Gardinchen haben wir sofort entfernt.
Also ein bissel Bastelarbeit. 
Das heißt im Frühsommer geht es wieder auf Achse - wenn nichts dazwischen kommt.

 ...wie hieß es doch früher so schön am Ende der Fortsetzungsromane:
"hoffen wir das Beste, lieber Leser"

nun denn...

Doris und Rüdiger



Sonntag, 27. September 2015

die neue Homebase

Wie Ihr alle sicher inzwischen wisst, gibt es bei uns nicht wirklich einen Stillstand.
Will sagen, wenn wir dabei sind, uns in einer Situation  einzurichten, kommt schon was Neues.

Diesmal  in Gestalt der Idee unseres ältesten Freundes, der schon länger darüber nachdenkt, sich ein Stück Land zu zulegen, auf dem er den Sommer verbringen kann.
"Sommer in der Stadt nervt" so seine Begründung. Können wir nur bestätigen.
Auch wir haben ab und an mit dem Gedanken gespielt, ein kleines Stück Acker oder ähnliches wäre schon gut, auf den wir einfach rauf fahren können, wenn wir nicht auf Reisen sind.
Niemand weiß wie lange uns der Verein noch so problemlos stehen lassen kann und  sich in Berlin auf den Straßen rumzutreiben ist auch nicht wirklich prickelnd.


Da wir mit dem Blauen sowieso nicht mehr losfahren können, also noch ne Weile hier sind, bis alles geklärt ist, wäre ein fester Standplatz ne gute Sache.
So ein Stück Land zusammen erwerben zu wollen war also nur noch ein kleiner Gedankenschritt.
Allein macht es keinen Spaß und zu mehreren ist es weniger anstrengend, da waren wir uns schnell einig.
Unser Freund  suchte im Internet nach Grundstücken zum kleinen Preis und wurde fündig.
Ein Garten mit Mini-Bungalow in Sachsen-Anhalt, kurz hinter Genthin, wurde zum Objekt der Begierde.
Es folgte ein Treffen mit dem Verkäufer, man war sich sympathisch, wurde sich einig.
Innerhalb einer Woche waren wir angehende Grundstücksbesitzer.
Ein Notar wurde beauftragt. Anfang Oktober soll alles in Sack und Tüten sein.

Aber vorher wurde noch Hochzeit gefeiert. Unsere Älteste traute sich und wir feierten ein wunderschönes, entspanntes Sommerfest an einem der letzten warmen Wochenenden.

Da es nun mal zum Gemeinheitsgesetz des Universums gehört, die Dinge zu verkomplizieren, stürzte ich  mit dem Fahrrad und brach mir das Radiusköpfchen. Bis dahin hatte ich garnicht gewusst, dass ich sowas habe. Sitzt im Ellenbogen, das Teil und "bricht gerne mal" - so der Arzt in der Notaufnahme. Zu allem Überfluss hatte sich auch noch ein Teil des Knöchelchens verschoben. Das Ding musste operiert werden, was mir drei Tage Krankenhaus einbrachte.


Enkel Ludwig sagte: "Oma, du siehst aus wie ein Cyborg" .
Glaubt mir "in echt" ist es nicht wirklich lustig.








Das Ganze hatte dann auch eine besondere Herausforderung für Rüdiger zur Folge. Fast eine Woche betreute er unsere beiden Enkel (3 und 8 Jahre alt) während die Eltern auf Hochzeitsreise waren.
Die Jungs waren begeistert und der Opa fix und fertig, aber alles in allem hat er es hervorragend gestemmt.

Ich hatte reichlich Zeit zum Nachdenken.


Fortsetzung folgt...









Sonntag, 5. Juli 2015

Abschied vom Blauen?

Ja, liebe Leute, aufregende Wochen liegen hinter uns. Und sicher auch noch vor uns, denn noch sind wir ja nicht wieder fahrfähig.
Doch der erste Schritt dazu ist getan.

Aber der Reihe nach.
Nachdem sich an unserem Blauen massive technische Mängel herausgestellt haben, sind wir sozusagen gestrandet.
Glücklicherweise gibt es nette Menschen, die uns an ihrem Vereinsgelände stehen lassen, so lange es nötig ist.
Danke dafür!!!

Wir fuhren kreuz und quer durchs Land, um uns mögliche neue Fahrgestelle für den Blauen anzuschauen, trafen auf sehr nette Menschen mit LKWs in den unterschiedlichsten Zuständen, auf weniger nette, denen deutlich an Umgangsformen mangelt.


Wie es jetzt weitergeht? Keine Ahnung.
Alles ist offen.
Koffer umsetzen oder nicht? Neu ausbauen oder nicht?
Nur eins ist klar: aufgeben kommt nicht in Frage, unterkriegen lassen schon garnicht.

Wir wohnen weiter in unserem Blauen und versuchen einen Plan zu machen.

Anscheinend sind wir so gestrickt, dass wir nur aus Erfahrung lernen - die manchmal eben ihren Preis hat.
Schlimm ist, daß unser (Ur-)Vertrauen in die Redlichkeit von Leuten, die Geld mit uns verdienen wollen, einen grundsätzlichen Knacks bekommen hat.
Da sind wir wieder bei dem alten Sprichwort von der Kuh, die immer was dazu lernt. Auch in dieser Beziehung.
Wir versuchen uns momentan aber an denen zu orientieren, die uns in dieser Situation ganz selbstlos helfen. Und davon gibts eine ganze Menge - glücklicherweise.
Danke Euch allen!!!

Jetzt heißt es also alles hinterfragen, alles aus anderen Perspektiven zu betrachten und neu planen.
Was wir zum Glück jede Menge haben ist Zeit.

Wir halten Euch auf dem Laufenden
Doris und Rüdiger



 





Montag, 8. Juni 2015

IFA Treffen Ludwigsfelde oder Hurra - ...ach nee, doch nicht...



Vom Freitagvormittag an brummten die IFA's auf den Festplatz an der Ringstraße in Ludwigsfelde und verbreiteten den unverkennbaren "Duft" der Dieselmotoren.
Anlaß war das 3. IFA Nutzfahrzeugtreffen.


Wir kamen gegen Mittag an und fanden schnell die Wagenburg vom IFA-Tours Forum.




Ein erster Rundgang über den Platz zeigte schon, wie vielfältig die Nutzung von W50 und L60 war und ist.
Pritschenwagen und Feuerwehr, Sanitätsfahrzeug und Kran, Werkstattwagen und viele andere Varianten waren zu sehen und es wurden Minute zu Minute mehr.


Die ersten Besucher schlichen durch die Reihen und machten Fotos, viele davon alte Ludwigsfelder Autobauer, die an unseren "Babys" mitgebaut hatten. Immer wieder klopfte jemand mit der Frage:“Kann ich mal reingucken?“ an unsere Tür. Und auch wir schauten uns mit Interesse die anderen IFAs und deren Innenausbau an.




Viele Informationen wurden ausgetauscht und natürlich gefachsimpelt ohne Ende.


Am Abend erfolgte die offizielle Eröffnung des Treffens durch die Vertreter der Stadt, des ehemaligen IFA-Werkes Ludwigsfelde andere Beteiligte.
Nach dem offiziellen Teil, konnte getanzt werden, wir zogen es vor, uns mit einigen IFA-Tours Freunden zu Gegrilltem und Bier zurückzuziehen. Es wurde ein langer, lustiger, schöner Abend. 




Der Sonnabend stand im Zeichen der Fahrt zum Versuchsgelände in Horstwalde. Wir hatten uns natürlich auch angemeldet, denn wir wollten ja mal sehen, was unser Blauer so kann.
In Kolonne ging es die Strecke von 30 Kilometern durch Dörfer und Alleen. Die Einwohner standen oft vor den Häusern und schauten den etwa 80 Fahrzeugen meist lächelnd, mitunter winkend, hinterher. IFA ist ja den meisten hier ein Begriff. Das Werk war zu DDR-Zeiten einer der großen Arbeitgeber hier in der Gegend.

 In Horstwalde angekommen, stellten wir uns am Wegrand auf und nun war erst mal warten angesagt.



Die Ungeduldigen (oder ganz Mutigen) befuhren schon mal die Steigungsebenen. Uns wurde vom Hinschauen schon mulmig.



Aber dann ging es doch los. Nacheinander rollten wir auf die Teststrecke, die schon in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts als solche genutzt worden war. Das mehrere Hektar große Waldgelände birgt so ziemlich alles, was einem an Fahrstrecke da draußen begegnen kann. Das geht los mit einfach nur holprigen Waldwegen, lässt selbige dann in unterschiedlichen Neigungswinkeln ansteigen,




fordert mit sandigen Passagen heraus

  auch ein Wasserloch steht zur Verfügung für alle, die die Mühe nicht scheuen, ihr Fahrzeug danach wieder zu reinigen und abzuschmieren. Schon am Abend vorher hatte der Leiter der Teststrecke grundsätzliche Regeln für die Befahrung des Geländes bekannt gegeben und gleichzeitig versichert, wer liegen bleibt, wird rausgeholt.
Rüdiger war hochkonzentriert


und ich war erstaunt, wie gut unser Blauer den Parcours im Großen und Ganzen bewältigte, bis... ja bis eine absolut steile Betonrampe vor unseren Rädern lag.
Rüdiger nahm Anlauf, wir kamen hoch bis kurz vor den „Gipfel“, er erwischte den falschen Gang und dann – krrrk und der Blaue rutschte noch ein bissel nach unten, stellte sich dabei schräg und stand.
Mein Blick ging zum Rückspiegel, da war schon einer der „Jungs“ aus seinem Auto gesprungen und dabei, den Berg hoch zu laufen.
Ich stieg aus, um die Situation zu begutachten und sah mit Entsetzen, dass unser Kühlwasser wie ein Bach den Berg hinunter lief. Inzwischen waren weitere Fahrzeuge unten angekommen, Türen wurden geöffnet, immer mehr Männer versammelten sich um unseren IFA. Einer der ersten Sätze die wir hörten, war: „ganz ruhig, das kriegen wir schon wieder hin.“ und: „wenn jemand liegen bleibt, wird er nicht allein gelassen, das ist Gesetz.“ Das half uns ungeheuer, die aufkommende Panik abzubauen. Danke Ronny!!!
Die spektakulären Fotos der Bergungsaktion kann ich leider (noch) nicht liefern. Denn wie das nun mal so ist, wenn was schief geht, dann kommt noch was dazu... in dem Moment war der Akku vom Fotoapparat leer. 









Zuerst wurde er am Berg gesichert, dann stieg ein Fachmann zwischen Fahrerhaus und Koffer und besah sich den Kühlwassertank. Währenddessen hatten die anderen Rüdiger schon erklärt, wie er am besten den Berg bewältigen würde. Los gings, ganz vorsichtig im Kriechgang und – wow – wir waren übern Berg. Fürs erste. So schnell wie möglich fuhren wir hinter den Helfern hinterher, bis wir eine Stelle fanden, wo der Blaue erstmal abkühlen und Kühlwasser nachgefüllt werden konnte. Er schluckte ganze 9 l. 

Ein Streckenposten erklärte uns, wie wir am schnellsten das Gelände verlassen könnten. Derweil brummten die anderen mit Bravour auf der Sandstrecke an uns vorbei. 




Wie gern hätten auch wir probiert, wie er sich in der Sahara anfühlen würde. Naja, vielleicht beim nächsten Mal. In Begleitung dreier anderer Fahrzeuge fuhren wir zurück auf den Platz. Dort schaute der Fachmann, sich die Angelegenheit genauer an. Das Fahrerhaus wurde gekippt und unter der „Aufsicht“ der Kenner und Selbstschrauber der Schaden fürs erste behoben. 
Danke den Schraubern in der Not!!!





Dabei wurden ein ums andere Mal die Köpfe geschüttelt. 




Anschließend krabbelten einige  unter unserem Fahrgestell herum „Was ist das denn? Was hat er denn da gebaut? Du liebes bisschen.“ So etwa klang es von unter dem Auto hervor.














Es wurde festgestellt, dass die Firma Fahrzeugtechnik, der wir 100 % vertraut hatten, nicht nur an vielen Stellen unvorstellbar gepfuscht  sondern auch unzulässige Eingriffe am Fahrgestell vorgenommen hat, mit denen uns jede Verkehrskontrolle zumindest erstmal zum TÜV schicken würde.
Diesen Schock mussten wir erstmal verarbeiten. Wir bekamen viel guten Zuspruch, Ermutigung und Hilfsangebote von den IFA Freunden und so wurde es denn trotz aller Enttäuschung über den betrügerischen Schaumschläger, dem wir da auf den Leim gegangen waren, ein lustiger Abend.
Naja, Humor ist eben wenn man trotzdem lacht.
Am Morgen danach versammelten sich alle zum gemeinsamen Frühstück.


Dann löste sich das Camp nach und nach auf.

Nun sind wir wieder in Berlin uns sozusagen erstmal gestrandet.
Wieder haben wir Glück im Unglück, dass wir ein ruhiges Plätzchen haben, wo wir stehen können.
Danke Andreas und Tanja!!!

Es wurden amtliche Fachleute konsultiert, die die Lage genauso beurteilen, wie die IFA Freunde. Was im Klartext heißt, dass unser Blaurer nicht nochmal durch den TÜV kommen würde,  wir mit dem Auto also maximal noch zu einer Werkstatt fahren dürfen. Natürlich könnten wir es drauf ankommen lassen und hoffen, dass  wir nie in eine Verkehrskontrolle kommen, aber das wäre unverantwortlich.
Wir sind also dabei, ein neues Fahrgestell aufzutreiben, das den Vorschriften entspricht und auf das wir unseren Koffer, der ja inzwischen unser Zuhause ist, umsetzen können. Dazu brauchen wir natürlich auch eine Werkstatt in der ehrlich gearbeitet wird.
Auch hierbei helfen uns die IFA Freunde tatkräftig. Dank an alle Beteiligten!!!

So sind wir natürlich nicht glücklich mit der Situation aber zuversichtlich, dass sich unser Problem lösen lässt.
Was den windigen Autobauer angeht, machen wir uns schlau, wie wir damit umgehen. Wir haben ihn als jemanden erlebt, der den Eindruck großer Vertrauenswürdigkeit erwecken kann, vor allem bei Leuten wie uns, die keine Ahnung von der Materie haben und deshalb den "Fachmann" aufsuchen.
Und es gibt so gut wie keine Konkurrenz in Berlin für jemanden der LKW's zu Wohn- und Reisemobilen um- und ausbaut und dazu noch geführte Reisen damit als Fahrtraining anbietet. Wir hoffen, dass ihm nicht noch mehr Unbedarfte auf den Leim gehen.

Drückt uns die Daumen, dass wir bald wieder on the road sind.
Bis bald
Doris und Rüdiger