... und hier die Fortsetzung unseres "Abenteuer Ausstieg mit dem Auto".
Die Zeit zum Nachdenken haben wir intensiv genutzt.
Lange Zeit stand uns bei allen Überlegungen der Gedanke im Weg, den IFA Koffer retten zu wollen, zu müssen.
Als wir uns davon gelöst hatten, waren wir sozusagen er-löst.
Wir hatten uns so auf IFA festgelegt, dass wir eine Art Tunnelblick bekommen hatten.
Wenn nicht IFA, was dann? Wenn nicht LKW, was ist die Alternative?
Im Krankenhaus versuchte ich alles nochmal auf Anfang zu denken und mir kam folgende Idee:
Was, wenn wir den Blauen, in dem wir uns inzwischen absolut zu Hause fühlen, in Sachsen-Anhalt auf dem Grundstück abstellen, als home base sozusagen. Auf die Straße können wir damit ohne größere Umbauten, also wieder finanziellen Aufwand, sowieso nicht mehr wirklich.
Was, wenn wir uns zum Reisen einem Kastenwagen kaufen? Möglichst fertig ausgebaut, damit es bald losgehen kann?
Wieviel Zeit wollen wir noch mit warten verschwenden - und worauf?
Wir werden nicht jünger - die Uhr tickt.
War das nicht der Grundgedanke, reisen, solange wir es noch können - jetzt?
Rüdiger gefiel der Gedanke.
Wir begannen zu recherchieren - und stießen auf einen legendären Kastenwagen aus dem Hause Mercedes Benz, den Düdo. So genannt, weil er in Düsseldorf gebaut wurde.
Richtig, wurde! Sie werden nicht mehr gebaut, die Düdos. Der Nachfolger ist der Vario.
Bei einer Besichtigung erfuhren wir, dass es in Birkenwerder eine Fachwerkstatt gibt.
Also machten wir uns auf zum Fachmann, ließen uns beraten, bekamen drei entscheidende Fakten bestätigt: der Düdo 608 hat einen super robusten Motor, läuft überall auf der Welt und kann überall repariert werden, auch auf Grund der sehr guten Verfügbarkeit von Ersatzteilen.
Wir hatten ihn selbst schon in Albanien als "Furgone" (Überlandtaxi) gesehen, hörten von anderen, die ihm in Nepal und Tibet begegnet waren.
Nach weiteren Recherchen und weiterem Nachdenken war der Entschluss gefasst.
Und just in dem Moment fanden wir einen super sanierten, ausgebauten Kandidaten mit 80er Jahre Charme in Süddeutschland.
Also machten wir uns auf nach Ulm und kamen damit zurück:
Ein goldenes Auto...
absolut trendy, wie wir hörten. Etwas "geschmäcklerisch", hätte unser alter Freund Klaus gesagt - Friede seiner Asche.
Aber das ist uns eigentlich egal, Hauptsache wir können wieder unterwegs sein - sobald mein Arm wieder in Ordnung ist.
Über den Winter wollen wir unsere neue home base in Sachsen-Anhalt auf Vordermann bringen.
Auch im Düdo muss einiges nachgebessert werden - Eiche rustikal dunkel mit grün geblümten Plüschpolstern ist nicht jedermanns Sache. Wir wollen unsere selbstgewählte tägliche Portion Kulturschock denn doch so klein wie möglich halten.
Neue Polster soll er bekommen, helle Wände und Decke. Die Plastikbutzenscheiben in den Schranktüren werden durch helle Sperrholzplatten ersetzt. Die Gardinchen haben wir sofort entfernt.
Also ein bissel Bastelarbeit.
Das heißt im Frühsommer geht es wieder auf Achse - wenn nichts dazwischen kommt.
...wie hieß es doch früher so schön am Ende der Fortsetzungsromane:
"hoffen wir das Beste, lieber Leser"
nun denn...
Doris und Rüdiger
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