Freitag, 23. Dezember 2016

Weihnachten in der Sahara

Wir wünschen Euch allen schöne, friedvolle, harmonische, frohe Weihnachten



Liebe Freunde,

die letzten Tage vor Weihnachten verbrachten wir in Zagora, genossen die Sonne und die Ruhe im Jardin de la Zagora bei Gastgeber Mohammed.
Inmitten von Palmen, Orangenbäumen und blühendem Oleander war es extrem schwer in Weihnachtsstimmung zu kommen.
Unseren Spaß hatten wir aber allemal.

Wenn man von Zagora Richtung Westen fährt, trifft man am Ende der Stadt auf dieses Schild.

52 Tage bis Timbuktu.

Dahin werden wir in unserem Leben wohl nicht mehr kommen, denn die Verhältnisse in Mali sind sehr unsicher und das wird sich in absehbarer Zeit kaum ändern. Aber dieses Schild führt uns vor Augen, dass hier die alten Karawanenstraßen durch führten.

Wir fahren am Tag vor Heiligabend durch die Sahara, die uns schon bekannte Strecke auf der N-12 bis Tata. 
Unterwegs können Hagen und Rüdiger noch eine richtige Düne besteigen

. .



und wir halten am Canyon des Oued Tissint Eine beeindruckende Landschaft




 







  

Hagen und Mareike finden es toll. Wir auch.
Jedes Mal wieder.
Unterwegs überkommt uns plötzlich - ein Weihnachtsgefühl. Wir sind etwas verblüfft. Soweit von allem Weihnachtsgedöns entfernt funktioniert das anscheinend besser als im kalten Deutschland. 


In Tata richten wir uns auf dem Camping Palmerie ein. 



Ein Glück, dass wir wenigstens ein bisschen Weihnachtsdeko dabei haben. 
Für morgen, also den Heiligabend, ist hier auf dem Platz ein Berberzelt errichtet worden. 
Es wird ein "Spectacle" geben. Berbermusik und -tänze. 
Am 1. Weihnachtstag wird ein Weihnachtsbrunch angeboten
Wir sind gespannt. 

Liebe Freunde, wir melden uns nach Weihnachten wieder. 
Bis dahin Euch allen eine besinnliche Zeit
Doris und Rüdiger 








Dienstag, 20. Dezember 2016

Ausser der Reihe

Wir sind in Zagora angekommen und haben wieder Internet.
Gerade erfahren wir von den Ereignissen in Berlin.
Wir sind erschüttert. 

Unser Mitgefühl gilt den Betroffenen und den Angehörigen der Opfer.

Auch hier steht die Meldung in den Nachrichten an erster Stelle, viele sprechen uns an und bekunden ihr Mitgefühl.

Liebe Freunde, wir sind in Gedanken  in Berlin.
Doris und Rüdiger

 

Weihnachtsbesuch

Liebe Freunde,

da wir Weihnachtsbesuch erwarten, müssen wir zurück nach Marrakesch.
Unser Sohn Hagen fliegt mit Freundin Mareike nach Tanger. Von dort fahren die Beiden mit dem Zug nach Marrakesch, wo wir sie vom Bahnhof abholen.
Vierzehn Tage werden wir zusammen verbringen, in denen wir ihnen versuchen werden, ihnen etwas von Marokko zu zeigen.

Es gibt eine herzliche Verabschiedung auf dem Camping Equinox in El Ouatia, die uns wirklich sehr rührt, dann fahren wir die Küste entlang nach Tiznit.
Der Campingplatz, der sich dicht bei der Stadtmauer am Bab Oulad Jarrar neben dem Freibad befindet, ist voller französischer Wohnmobile, aber für uns findet sich noch ein Platz am Rande.
Wir gehen auf Erkundung und entdecken ein sehr nettes Städtchen mit einer kleinen, aber feinen Medina. Auf dem Souq kann man seine Vorräte mit frischem Obst und Gemüse auffüllen, es gibt mehrere Wäschereien, Polsterer und wirklich verlockende Patisserien.
Trotz der vielen Franzosen geht es hier ganz unaufgeregt zu, man kann in Ruhe bummeln und schauen.
Unser Reiseführer weist auf die nördlichst gelegene Moschee in der Lehmbauweise der Südsahara hin, die wollen wir natürlich sehen.
Sie ist wunderschön, finden wir.




Hinein dürfen wir in Marokko als „Ungläubige“ in keine Moschee. Nur in Rabat gibt es eine, die für Ausländer geöffnet ist. Wir respektieren das. Auf anderen Reisen haben wir genug Moscheen von innen gesehen, aber bei dieser wäre es schon interessant, ob sie sich auch im Inneren von den anderen unterscheidet. Nun ja, man kann eben nicht alles haben.

Auf dem Weg nach Norden bleiben wir zwei Nächte auf dem Parkplatz in der zauberhaften Bucht vor Mirleft. Auch das ein gemütliches kleines Städtchen an der Steilküste, über dem ein altes französisches Fort thront.
Vor allem Surfer steigen hier ab. Am Tage frischt der Wind auf, wir genießen den Blick auf die hoch aufschäumende See.















Weiter geht es Richtung Agadir. Soviel Grün haben wir lange nicht gesehen. 





 Die Esel haben richtig zu tun
 


 und Schafherden gibt es auch wieder.











In Agadir wollen wir in einen Supermarkt.
Supermärkte, wie wir sie kennen, gibt es in Marokko wenige und wenn, dann vor allem am Rande großer Städte. Die französische Kette „Carrefour“ ist vertreten, vor allem aber die einheimischen „Marjane“ - Märkte, in denen man alle bekannten westlichen Produkte bekommt, aber auch marokkanische Delikatessen. In Städten wie Tiznit findet man auch ab und an kleinere Supermärkte. Dort gehen aber vor allem Touristen und einige wohlhabende Marokkaner einkaufen. Der überwiegende Teil der Bevölkerung kann sich das nicht leisten und kauft in den kleinen Läden der Medina und auf dem Souq ein.
Auch wir machen das in der Regel so. Das Angebot ist vielleicht nicht so vielfältig aber ausreichend und meist frisch und die Preise verblüffen uns immer wieder.
So kostet eins der runden Berberbrote 1,- DH (in Worten – ein Dirham), was umgerechnet etwa 10 Cent sind.
Bisher haben wir nichts vermisst, nun wollen wir aber, vor allem für unseren Besuch, mal wieder ein Stück Käse kaufen. In den kleinen Läden, wo wir sonst unseren täglichen Bedarf decken, gibt es nur den landesweit üblichen Schmelzkäse, den wir inzwischen richtig gern mögen.




Der Einkauf ist schnell erledigt und da wir keine Lust auf die große Touristenmetropole haben, machen wir uns schon mal auf den Weg nach Marrakesch.




Die Orangenernte hat begonnen und an der Straße stehen kleine Transporter, die in 20 Kg Säcken die frischen Früchte anbieten.
Wir nehmen einen Sack mit. So haben wir für die nächste Zeit ausreichend Vitamine an Bord.





Die N-8 schlängelt sich durch die Ausläufer des Hohen Atlas immer um die neue Autobahn A-7 herum. Wir bleiben auf der Route National und finden irgendwo zwischen Agadir und Chichaoua hinter Argana auf einem Aussichtspunkt einen Übernachtungsplatz an der Straße.
Als wir uns schon für die Nacht eingerichtet haben, klopft es an unser Fenster, jemand sagt auf Deutsch: „Guten Abend“. Ein Mann, Mitte 40, steht draußen und ohne Einleitung erzählt er eine wilde Geschichte von einem Autoverkauf und Zollgebühren, von abgelaufener Geldkarte und fast leerem Tank.
Ich wage zu behaupten, dass wir eigentlich hilfsbereit sind und niemanden in echter Not einfach stehen lassen würden, aber diese Geschichte ist uns denn doch zu dubios. Rüdiger erklärt dem nächtlichen Besucher also ganz ruhig, dass wir uns nicht in der Lage sehen ihm zu helfen. Er ist nicht einmal wirklich pikiert, ob der Absage, murmelt nur etwas so in der Art wie „ich dachte Deutsche helfen sich gegenseitig“ , steigt in sein Auto und fährt davon.
Die Sache beschäftigt uns natürlich noch eine Weile. Je mehr wir darüber nachdenken umso mehr Widersprüche weist seine Geschichte auf.
Mehrfach haben wir von ähnlichen Tricks gelesen, so waren wir gewarnt und sind um eine Erfahrung reicher.

Am nächsten Morgen beleuchtet die Sonne die Schnee bedeckten Dreitausender des Hohen Atlas – Frühstück mit Panoramablick. Einfach umwerfend.





 Am frühen Abend sind wir in Marrakesch und finden gleich beim Bahnhof eine Parkmöglichkeit. Wir können dort sogar über Nacht stehen, denn unsere Beiden kommen um Mitternacht an.

Der Bahnhof von Marrakesch ist ein Kopfbahnhof, ziemlich neu, gut bewacht und für so eine große Stadt recht klein. Auf uns wirkt er regelrecht provinziell. Alle zwei Stunden etwa fährt ein Zug, in der Bahnhofshalle sitzen nur wenige Leute, auf die drei Bahnsteige gelangt man nur mit Fahrkarte und erst kurz bevor der Zug fährt.
Es gibt einen KFC und einen Zeitungsladen, einen McDonalds, in dem gerade ein Kindergeburtstag gefeiert wird, und ein italienisches Restaurant auf der oberen Galerie, aber nirgends ist wirklich Betrieb. Die meisten Plätze sind leer.
Marokko ist zwar ein großes Land, aber das Bahnnetz ist nicht sehr eng.
Zug fahren hat hier anscheinend eine eher untergeordnete Bedeutung. Wir haben unterwegs viele Überlandbusse gesehen und es gibt einige regionale Flugplätze. Die meisten Menschen, die weite Strecken zurücklegen müssen, nutzen aber wohl die vielen Mitfahrgelegenheiten, die hier noch recht selbstverständlich sind. Ob auf der Ladefläche eines Kleinlasters, einem Tucktuck der arabischen Art oder einem Sammeltaxi, immer quetschen sich viele Leute in so ein Fahrzeug samt Gepäck, das oft in abenteuerlicher Weise auf dem Dach verzurrt wird. Oft beobachten wir, wie am Abzweig zu einem Dorf oder einem Gehöft, jemand mit Sack und Pack aus- oder einsteigt. Mitunter muss Rüdiger schnell reagieren, weil diese Transportmittel unvermittelt anhalten.

Laut Reiseführer ist die Marokkanische Bahn ausgesprochen pünktlich, Hagen und Mareike haben aber anscheinend die Ausnahme von der Regel erwischt.
Mit drei Stunden Verspätung kommen sie um 2.30 Uhr endllich an, erschöpft und müde.

Von unserer gemeinsamen Zeit berichten wir das nächste Mal.

Übersteht die Tage bis Weihnachten gut, liebe Freunde, lasst Euch nicht stressen!

Bis bald
Doris und Rüdiger

...übrigens, Ihr dürft unsere Blogadresse gern weitergeben und wir freuen uns über jeden Kommentar.




Sonntag, 11. Dezember 2016

Marokkanische Impressionen

Heute ist der 3. Advent. Hier ist davon nicht viel zu merken. 
Wir sind immernoch in El Ouatia, wollten eigentlich schon gestern weiter fahren, bleiben aber doch noch bis morgen. Es ist einfach schön hier. Wunderbares Wetter, nette Leute, jeden Morgen frischen Fisch, der Strand gleich hinterm "Haus". 

Damit Ihr Euch nicht langweilt, gibts ein paar Impressionen von unser bisherigen Reise und unserem Leben hier.



Immerwieder sehen wir Nomaden in der Ferne
 Die größeren Städte haben schon weit vorher an der Straße ein Tor





schmale Gassen gibt es in jeder Medina. Dort ist es selbst an heißen Tagen kühl.


Die meist gefahrenen LKWs in Marokko. Rüdiger liebt sie.
 Der Souq für Marokkaner. Hier trifft man selten Touristen.




Katzen trifft man dafür überall. In jedem Restaurant betteln sie einen an und wenn sie da nichts bekommen, dann eben so.
 



wir durchfahren oft unendliche Weiten, treffen stundenlang kein Auto, keine Siedlung. Faszinierend.

Und manchmal backe ich Kuchen.

Immerwieder schön, das Meer




und der versteinerte Meeresboden, der nun frei liegt.



 und dann wundern wir uns - 
Weihnachtsdekoration, extra für uns?
Bei näherem Hinsehen ist es das Wappen der Stadt, der Marokkanischen Fahne nachempfunden - Rot mit grünem Stern




Aber das doch weihnachtlich gemeint, oder?
Wieder Fehlanzeige.
Es ist der abendliche Schmuck für die Hauptstraße, die zu La Corniche führt, der Strandpromenade von Tarfaya. 
Wer gern möchte, kann dabei an Weihnachten zu Haus denken...






 Unsere ersten selbst gesammelten Muscheln.




Gut, dass hier viele Franzosen unterwegs sind, die uns erklären können, wie sie zubereitet werden. 


Und sie sind wirklich lecker.


Freitag ist Couscous Tag. 
Da wir nur einige wenige Fahrzeuge auf dem Platz in El Ouatia sind, gibt es Couscous für alle. 
Sehr lecker.



Und jeden Morgen kommen die Fischer und wir lernen den frischen Fisch auszunehmen und zuzubereiten. Oder wir kaufen gleich Filet. Auf jeden Fall ist er absolut frisch und schmeckt unvergleichlich gut. 


Küstenhai nennt ihn der Fischer. 

Morgen werden wir uns von diesem zauberhaften Platz verabschieden und wieder gen Norden fahren. 
In ein paar Tagen erwarten wir in Marrakesch unseren Sohn mit Freundin. Dann reisen wir zwei Wochen lang mit den Beiden wieder durchs Land.

Liebe Freunde, wir wünschen Euch allen einen schönen 
dritten Advent. 
Esst einen Pfefferkuchen für uns mit und bleibt uns gewogen.

Bis bald,
Doris und Rüdiger
 

Dienstag, 6. Dezember 2016

Atlantik

...Ich freue mich, dass ich mich an das Schöne
und an das Wunder niemals ganz gewöhne.
Dass alles so erstaunlich bleibt, und neu!

Ich freue mich, dass ich... dass ich mich freu.

Mascha Kaléko



Dort wo das Qued Chbika ins Meer mündet, etwa 55 Kilometer hinter El Ouatia, gibt es eingroßes, festes Plateau. Ein einzelnes Wohnmobil steht schon dort. 

 



Wir schlagen ein Stück weit weg unser Lager auf, etwa einen Kilometer von der Straße entfernt.
Auf einem etwas erhöhten, kleineren Plateau am anderen Flussufer befindet sich ein Militärposten. Ein Haus, ein Zelt, ein Wassertank, 4 Soldaten.



Am Strand stehen ein paar Fischerhütten, leer. Es ist wohl keine Saison.
Nur zwei Männer, die in einer Hütte im Oued unterhalb unseres Platzes kampieren, gehen jeden Morgen mit ihren langen Angeln zum Strand. Auch die Soldaten vertreiben sich tagsüber die Zeit mit angeln. Und unser französischer Nachbar, ein knorriger alter Herr, der uns nur mit einem Kopfnicken zur Kenntnis nimmt. Seine Frau, ebenso knorrig, aber etwas gesprächiger, erzählt, die Beiden stehen seit zwei Monaten hier. Einmal wöchentlich fahren sie nach El Ouatia, ihre Vorräte und Wasser auffüllen, ansonsten geht Monsieur angeln und sie essen viel Fisch, Muscheln, Krebse.
Drei Kinder haben sie und fünf Enkel, aber die haben ihr eigenes Leben und so sind sie sechs Monate im Jahr hier. Die Beiden sind bestimmt an die 80.

Als die Sonne tiefer sinkt, kommt vom Militärposten ein Quad herüber gefahren mit zwei Soldaten. Sie begrüßen uns freundlich, fragen nach woher und wohin und ob wir hier übernachten wollen. Wir bejahen und sie bitten um unsere Pässe, notieren unsere Daten und das Kennzeichen vom Düdo. Wegen der Sicherheit. Rüdiger bewundert das Quad, wir plaudern ein wenig, lachen viel, dann wünschen sie uns eine angenehme Nachtruhe. Winkend fahren sie zurück zu ihrem Lager.

Es wird mir nie langweilig, zuzuschauen, wie die Wellen sich aufbauen, wie dann aus ihrem Kamm die Schaumkronen hervor brechen, um dann an den Strand zu rollen und dort zu vergehen. Dieser immer wiederkehrende Kreislauf hat etwas Beruhigendes, ja Meditatives.



So verlaufen die Tage entspannt. Wir machen Strandspaziergänge, laufen ein Stück im trockenen Flussbett entlang, sitzen in der Sonne, lesen, schauen aufs Wasser. 


 
Außer dem Militärposten, dem französischen Paar und den beiden Fischern ist hier weit und breit keine Menschenseele. Der Kontrollposten an der Straße ist etwa 10 Kilometer entfernt, der nächste Ort ist El Ouatia.
Ansonsten nur „Wind, Sand und Sterne“.









Tarfaya
150 Kilometer sind wir an der Steilküste entlang, durch ein Dünengebiet und an einem riesigen Salzsee entlang gefahren. Nun sind wir hier.

Bereits unter den Franzosen war Tarfaya ein wichtiger Posten. Es gab... die Postfliegerstation des französischen Militärs, von der aus Briefe in die westafrikanischen Kolonien geflogen wurden.
Der berühmte Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry war hier 1927-1929 als Postkurierflieger stationiert. Hier holte er sich die Ispiration für einige seiner wichtigsten Bücher wie „Wind, Sand und Sterne“, „Der kleine Prinz“ und „Stadt in der Wüste“... Man kann noch die Kolonialfassade der französischen Kaserne... bewundern. Ein kleines Dankmal soll an den berühmten Flieger erinnern. Ein...Metallflugzeug am Strand gegenüber der Kaserne.

So der Reiseführer. Nun stehen wir hier, direkt neben dem Denkmal.




Und verstehen, was Saint-Exupéry inspiriert hat.

Heute ist Tarfaya immer noch ein kleiner Ort am Ende der Welt. Es gibt eine schöne Strandpromenade, ein paar Läden und Restaurants, eine weitere, moderne Kaserne und nach wie vor den wunderschönen Strand.
Hier trifft sich am frühen Abend die Jugend. Die Jungs spielen Fußball und toben in den Wellen, die Mädchen sitzen auf der Mauer und schauen ihnen zu. Sie sind in Grüppchen unterwegs, kichernd und singend.

Es gibt noch ein zweites historisches Bauwerk.

Mit Ausweitung der Handelsniederlassungen und der Dominanz der europäischen Mächte in Marokko gelangte der schottische Händler McKenzie in die Region und errichtete in Tarfaya das Casa Mar, eine Burg im Meer, die als Handelslager diente. Zucker, Munition, Waffen und Gold wurde über dieses Zwischenlager transportiert, bis Sultan Hassan I. dem Treiben ein Ende setzte.“

Die Reste dieser Burg stehen unweit vom Strand. Wir können sie von unserem Heckfenster aus sehen, vom Meer umspült.



Abends essen wir an den kleinen Garküchen in der Hauptstraße. Lecker Fisch. Was sonst. 



Oben gibt es Fischragout mit Gemüse im Brot,
unten Sardinenfrikadellen. 


 Nach drei Tagen sind unsere Kapazitäten erschöpft, wir brauchen Wasser und eine richtig heiße Dusche.
Also fahren wir zurück nach El Ouatia. Das sind nur etwa 170 Kilometer, wir machen also eine längere Mittagspause an der beeindruckenden Steilküste.




In halsbrecherischer Position haben hier die Fischer ihren Unterschlupf. Eine Höhle in der Steilwand.




Dann sind wir zurück auf dem Campingplatz Equinox. Wir werden sehr freundlich empfangen, Rachid und sein Patron freuen sich, dass wir zurück sind. Die Beiden sind überhaupt unschlagbar in ihrer Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft. Rachid erklärt die Waschmaschine (eine völlig andere Technik als bei uns), er hilft uns, unser Smartphone-Guthaben zu erneuern und als am nächsten Morgen die Fischer kommen und den Fang der Nacht feilbieten, sucht er mit uns einen schönen Fisch aus und bereitet ihn für uns zu. 




Er hilft Rüdiger die arabischen Vokabeln in seinem Lehrbuch richtig auszusprechen, dafür bekommt er von uns Deutschunterricht und unsere ausgelesenen Bücher für seine Tauschbibliothek.
Wir erfahren, dass das (noch) brachliegende Land rings um den Platz von reichen Scheichs aus Dubai aufgekauft wurde. Ein zweites Agadir soll hier entstehen mit Yachthafen und Hotelanlagen. Die Beiden sind der Meinung, das sei gut für El Ouatia. Es gibt hier sonst keine Arbeit für die, weil weit und breit nichts ist ausser den Fischereihäfen und da sind die Arbeitsplätze begrenzt. Auch die Restaurants und kleinen Läden ernähren nicht viele Leute. Hoffen wir, dass ihre Zukunftsträume in Erfüllung gehen und nicht zu Albträumen werden.

Heute ist Nikolaustag. Wir wünschen Euch allen volle Stiefel! Hier scheint die Sonne, ein leichter Wind weht. Wir genießen es.

Bis bald
Doris und Rüdiger