Liebe Freunde,
seit einigen Tagen habe ich einen
Ohrwurm. Ein alter Tonfilmschlager, der mir gute Laune macht und,
leicht abgewandelt, zu unserer Situation passt:
„Wir haben eine Bleibe
da draußen bei der Wirtin Wundermild
das Haus hat leider noch kein
Nummernschild
dafür hat es Komfort.
Die Tür hat eine Scheibe
auch sonst fehlt nicht das
Allerkleinste da
zwei helle Zimmer, Küche, Loggia
WC und Korridor.
Wir zahlen keine Miete mehr
wir sind im Grünen zu Haus
und wenn das Nest noch kleiner wär,
das macht uns wirklich nichts aus.
Drei Meter Fünfzig im Quadrat
wir ha'm ja wenig Gepäck.
Und weils hinten noch ein Gärtchen hat
mit Spinat und Schnittsalat
geben wir's nie wieder weg.
Immer wieder stellen wir fest, dass wir
in unserer Lage eine wesentlich schlechtere home base haben könnten. Wir genießen den Garten.
Es geht uns gut.
Trortzdem bauen wir fleißig und sehen täglich
Fortschritte, was uns natürlich sehr motiviert.
Und so gings weiter nach dem letzten
Bericht:
Nachdem der Düdo neue Bodenträger
bekommen hat und die erste Bodenplatte drin liegt, kann richtig
gearbeitet werden.
Die Dämmung ist im Prinzip fertig.
Der Wassertank wird an die Stelle
gestellt, wo er später montiert werden soll.
Als nächstes werden die Wandplatten
zugeschnitten und angeschraubt. Der Plan ist, danach die Küche auf-,
dann das Bad und den Schrank einzubauen. Dann können die Betten
eingepasst werden. Und zwischendurch muss natürlich die ein oder
andere Leitung verlegt, die Dieselstandheizung und der
Warmwasserboiler und im Bad Waschbecken und Toilette eingebaut
werden. Viel steht uns noch bevor, aber es ermutigt uns schon sehr,
dass erste Ergebnisse zu sehen sind. Für die angeführten Arbeiten
haben wir etwa 5 Wochen veranschlagt. Bei täglichem Einsatz.
Am 8. Juli wollen wir nach Spremberg
zur Rocknacht fahren, da muss es zumindest möglich sein, im Düdo
zu schlafen und morgens einen Kaffee kochen können.
Auch die Außenarbeiten werden weiter
geführt. Die Fenster bekommen gelbe Rahmen, damit unsere
„Butterblumen“ nicht mehr so verloren aussehen und damit der
schwarze Dichtkleber verdeckt wird. Rüdiger hat die Idee, die gelben
Flecken zu gestalten. Also lassen wir unsere Phantasie spielen. Jeder
auf seine Weise.
Tagelange Gewitter mit Starkregen
behindern die Arbeiten ein wenig. Es gelangt zuviel Feuchtigkeit ins
Innere. Erst muss alles trockengelegt werden, dann geht es weiter.
Die Fensterrahmen sind fertig – sieht
cool aus, finden wir.
Zwei Wochen später:
Wir sind stolz auf uns. Schon am 3.
Juni waren alle Wandplatten montiert und gestrichen, die zweite
Bodenplatte ebenfalls.
Am 4. Juni feierten wir erstmal
Rüdigers Geburtstag. Ein Tag Pause. Inzwischen herrschen wieder
sommerliche Temperaturen.
Und neben der Hauptaufgabe ist ja da
auch noch der Garten, den wir nicht wieder zum Dschungel werden
lassen wollen. Wenigstens die Wiesen müssen immer mal gemäht
werden. Damit das nicht zu einfach geht, schrapt der Rasenmäher über
einen Stein und das Messer wird beschädigt. Nun glaubt mal ja nicht
man könne einfach so in den Baumarkt gehen und ein Ersatzmesser
kaufen.
„Ham wa nich, muss erst bestellt
wer'n.“ Na sowas. Sind wir die Einzigen, denen so ein Malheur mit
ihrem Rasenmäher passiert? Nee, bei diesem Baumarkt ist es
anscheinend so üblich, das für das meist verkaufte Modell keine
Ersatzteile vorrätig sind Unser Gras wächst inzwischen auf
Brusthöhe.
Sieht schön aus, ist aber unpraktisch.
Tomaten, Kräuter und Blumen bekommen keine „Luft“. Anscheinend
hält das hohe Gras aber die Schnecken ab. Der Salat bleibt
unberührt.
Trotzdem muss gemäht werden.
Glücklicherweise gibt es im Nachbarort einen Landmaschienenservice.
Die Vogelfamilie im Vogelhaus hat
inzwischen Nachwuchs. Von unserem Essplatz im Schatten aus können
wir beobachten, wie die Eltern im Akkord Futter ran schaffen.
Und je größer die Jungen werden, umso
ungeduldiger halten sie Ausschau nach den Alten.
Die Obstbäume und -sträucher hängen voller Früchte. Wir erwarten eine gute Ernte. Es ist faszinierend zu beobachten, wie die kleinen grünen Knubbel täglich größer werden und erste Färbungen zeigen.
Die Obstbäume und -sträucher hängen voller Früchte. Wir erwarten eine gute Ernte. Es ist faszinierend zu beobachten, wie die kleinen grünen Knubbel täglich größer werden und erste Färbungen zeigen.
Hier sind die Schnecken am Ball,
unglaublich wo man die überall findet
Noch eine Woche später:
Die Jungvögel sind ausgeflogen. Der
Nistkasten ist wieder leer.
Der Ausbau flutscht. Wände und Decken
sind fertig. Rüdiger misst und sägt, schraubt und hämmert und
flucht auch mal zwischendurch, aber es geht voran. Ich darf
streichen, halten, zureichen und sonstige Hilfsarbeiten machen. Und
natürlich die Dokumentation
die erste Rose blüht,
wir essen fast täglich eigenen Salat
und die Kräuter bereichern unseren Speisezettel in vielfältiger
Weise
Dann kommt der Tag, an dem die ersten Schränke im Düdo eingeräumt werden – wir fahren für ein paar Tage nach Berlin. Alles ist soweit fertig, dass wir übernachten und Kaffee oder Tee kochen können.
Dann kommt der Tag, an dem die ersten Schränke im Düdo eingeräumt werden – wir fahren für ein paar Tage nach Berlin. Alles ist soweit fertig, dass wir übernachten und Kaffee oder Tee kochen können.
Im Garten entdecke ich ein Phänomen:
Äpfel und Blüten gleichzeitig an einem Baum. Ist das „normal“
oder hat uns das mediterrane Klima erreicht?
Die ersten Kirschen sind nun
wirklich reif und werden geerntet, bevor uns die Stare alles
wegfressen.
Beim Nachbarn fallen sie schon in Scharen ein.
Nun also erstmal wieder ein paar Tage Stadt.
Wenn wir zurück kommen, wird weiter am
Düdo gearbeitet, es ist noch viel zu tun, auch wenn wir gut in der
Zeit liegen.
Bis zum nächsten Mal also,
Doris und Rüdiger