Mittwoch, 15. Juni 2016

summer feeling

Liebe Freunde,

seit einigen Tagen habe ich einen Ohrwurm. Ein alter Tonfilmschlager, der mir gute Laune macht und, leicht abgewandelt, zu unserer Situation passt:

„Wir haben eine Bleibe
da draußen bei der Wirtin Wundermild
das Haus hat leider noch kein Nummernschild
dafür hat es Komfort.
Die Tür hat eine Scheibe
auch sonst fehlt nicht das Allerkleinste da
zwei helle Zimmer, Küche, Loggia
WC und Korridor.

Wir zahlen keine Miete mehr
wir sind im Grünen zu Haus
und wenn das Nest noch kleiner wär,
das macht uns wirklich nichts aus.
Drei Meter Fünfzig im Quadrat
wir ha'm ja wenig Gepäck.
Und weils hinten noch ein Gärtchen hat
mit Spinat und Schnittsalat
geben wir's nie wieder weg.

Immer wieder stellen wir fest, dass wir in unserer Lage eine wesentlich schlechtere home base haben könnten. Wir genießen den Garten.  Es geht uns gut.


Trortzdem bauen  wir fleißig und sehen täglich Fortschritte, was uns natürlich sehr motiviert.
Und so gings weiter nach dem letzten Bericht:

Nachdem der Düdo neue Bodenträger bekommen hat und die erste Bodenplatte drin liegt, kann richtig gearbeitet werden.




Die Dämmung ist im Prinzip fertig.




Der Wassertank wird an die Stelle gestellt, wo er später montiert werden soll.
Als nächstes werden die Wandplatten zugeschnitten und angeschraubt. Der Plan ist, danach die Küche auf-, dann das Bad und den Schrank einzubauen. Dann können die Betten eingepasst werden. Und zwischendurch muss natürlich die ein oder andere Leitung verlegt, die Dieselstandheizung und der Warmwasserboiler und im Bad Waschbecken und Toilette eingebaut werden. Viel steht uns noch bevor, aber es ermutigt uns schon sehr, dass erste Ergebnisse zu sehen sind. Für die angeführten Arbeiten haben wir etwa 5 Wochen veranschlagt. Bei täglichem Einsatz.
Am 8. Juli wollen wir nach Spremberg zur Rocknacht fahren, da muss es zumindest möglich sein, im Düdo zu schlafen und morgens einen Kaffee kochen können.

Auch die Außenarbeiten werden weiter geführt. Die Fenster bekommen gelbe Rahmen, damit unsere „Butterblumen“ nicht mehr so verloren aussehen und damit der schwarze Dichtkleber verdeckt wird. Rüdiger hat die Idee, die gelben Flecken zu gestalten. Also lassen wir unsere Phantasie spielen. Jeder auf seine Weise.








Tagelange Gewitter mit Starkregen behindern die Arbeiten ein wenig. Es gelangt zuviel Feuchtigkeit ins Innere. Erst muss alles trockengelegt werden, dann geht es weiter.
Die Fensterrahmen sind fertig – sieht cool aus, finden wir.




Zwei Wochen später:
Wir sind stolz auf uns. Schon am 3. Juni waren alle Wandplatten montiert und gestrichen, die zweite Bodenplatte ebenfalls.
Am 4. Juni feierten wir erstmal Rüdigers Geburtstag. Ein Tag Pause. Inzwischen herrschen wieder sommerliche Temperaturen.
Und neben der Hauptaufgabe ist ja da auch noch der Garten, den wir nicht wieder zum Dschungel werden lassen wollen. Wenigstens die Wiesen müssen immer mal gemäht werden. Damit das nicht zu einfach geht, schrapt der Rasenmäher über einen Stein und das Messer wird beschädigt. Nun glaubt mal ja nicht man könne einfach so in den Baumarkt gehen und ein Ersatzmesser kaufen.
„Ham wa nich, muss erst bestellt wer'n.“ Na sowas. Sind wir die Einzigen, denen so ein Malheur mit ihrem Rasenmäher passiert? Nee, bei diesem Baumarkt ist es anscheinend so üblich, das für das meist verkaufte Modell keine Ersatzteile vorrätig sind Unser Gras wächst inzwischen auf Brusthöhe.

 

Sieht schön aus, ist aber unpraktisch. Tomaten, Kräuter und Blumen bekommen keine „Luft“. Anscheinend hält das hohe Gras aber die Schnecken ab. Der Salat bleibt unberührt.
Trotzdem muss gemäht werden. Glücklicherweise gibt es im Nachbarort einen Landmaschienenservice.

Die Vogelfamilie im Vogelhaus hat inzwischen Nachwuchs. Von unserem Essplatz im Schatten aus können wir beobachten, wie die Eltern im Akkord Futter ran schaffen.



Und je größer die Jungen werden, umso ungeduldiger halten sie Ausschau nach den Alten.

Die Obstbäume und -sträucher hängen voller Früchte. Wir erwarten eine gute Ernte. Es ist faszinierend zu beobachten, wie die kleinen grünen Knubbel täglich größer werden und erste Färbungen zeigen.




Hier sind die Schnecken am Ball, unglaublich wo man die überall findet


Noch eine Woche später:

Die Jungvögel sind ausgeflogen. Der Nistkasten ist wieder leer.

Der Ausbau flutscht. Wände und Decken sind fertig. Rüdiger misst und sägt, schraubt und hämmert und flucht auch mal zwischendurch, aber es geht voran. Ich darf streichen, halten, zureichen und sonstige Hilfsarbeiten machen. Und natürlich die Dokumentation


















Auch im Garten tut sich viel.




Die ersten Kirschen werden rot,

 die erste Rose blüht,



















und es zeigen sich weitere Mitbewohner


 wir essen fast täglich eigenen Salat und die Kräuter bereichern unseren Speisezettel in vielfältiger Weise











 Dann kommt der Tag, an dem die ersten Schränke im Düdo eingeräumt werden – wir fahren für ein paar Tage nach Berlin. Alles ist soweit fertig, dass wir übernachten und Kaffee oder Tee kochen können.




Im Garten entdecke ich ein Phänomen: Äpfel und Blüten gleichzeitig an einem Baum. Ist das „normal“ oder hat uns das mediterrane Klima erreicht?




Die ersten Kirschen sind nun wirklich reif und werden geerntet, bevor uns die Stare alles wegfressen.
Beim Nachbarn fallen sie schon in Scharen ein.














Nun also erstmal wieder ein paar Tage Stadt.
Wenn wir zurück kommen, wird weiter am Düdo gearbeitet, es ist noch viel zu tun, auch wenn wir gut in der Zeit liegen.

Bis zum nächsten Mal also,

Doris und Rüdiger