Sonntag, 27. Mai 2018

Aus dem Puzzle wird ein Reisemobil



Es gibt Wichtigeres im Leben, als ständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen.
                                                            Mahatma Gandhi

Und genau deshalb, liebe Freunde, lassen wir uns Zeit und setzen uns so gut wie keine Termine, oder nur wenige, die uns wichtig sind.

Da steht es nun unser neues Reisemobil.
Noch ist einiges zu bauen, zu ergänzen, zu gestalten.
Zuerst baut Rüdiger die Garage für das Moped und die Fahrräder aus den Seitenwänden des abgebauten Koffers.
Durch die Erhöhung ist zwischen Kabine und Fahrgestell gibt es viel Platz für zusätzliche Stauräume.


Der Alkoven ist so weit oben, dass ich von der Sitzbank aus nicht hinein komme. Also verlängert Rüdiger die Sitzbank und fügt als Rückenlehne eine Stufe zum Alkoven ein.



Der Absorberkühlschrank wird rausgeschmissen, er verbraucht viel zu viel Gas. Dafür wird unser guter alter Kompressorkühlschrank wieder eingebaut. Er ist zwar kleiner, aber leistungsstärker und hat uns bisher immer ausgereicht. So entsteht auch noch Platz für eine zusätzliche Schublade.
Auch im Bad ist viel Platz für Schränke und Regale.
Es gibt also viel zu tun.

Im Mai haben wir herrliches Wetter, der Garten zieht sein grün-buntes Kleid an, wir genießen die Sonne und die Ruhe.
Über das Himmelfahrtswochenende besucht uns unser Sohn mit Familie. Der jüngste Enkel beaufsichtigt die Baumfällarbeiten von der Schubkarre aus.


nach getaner Arbeit wird gebadet


und natürlich stehen auch Literaturveranstaltungen auf dem Programm.


Ein kurzer Berlin-Trip folgt, die Umschreibung zum Wohnmobil wird bei der Zulassungsstelle getätigt und der Düdo abgemeldet.
Kaum sind wir wieder im Garten meldet sich ein Interessent. Ich setz mich also wieder in den Zug, fahre in die Hauptstadt und veranstalte eine weitere Führung. Wir verabreden uns für ein paar Tage später, ich fahre zurück nach Sachsen-Anhalt. Diesmal macht es den Eindruck, als passten Mensch und Auto zusammen.
Das Basiscamp soll noch einmal konsultiert werden, bevor die endgültige Entscheidung fällt. Fast einen Tag lang werden technische Daten ausgetauscht, wird vermessen und geprüft. Dann, fünf Minuten bevor alles in Sack und Tüten ist, macht er einen Rückzieher.
So bleibt der Düdo am Verein stehen und wir machen uns mit unserm Neuen – wir haben noch keine richtige Idee wie wir ihn nennen wollen – auf den Weg. Zuerst in die Prignitz zu unserer Jüngsten, dann nach Lübeck, wo Freund Jan zur alljährlichen Geburtstagsparty geladen hat.
Tagsüber schlendern wir durch die alte Hansestadt, 






schon am Nachmittag und vor allem abends sitzt eine fröhliche, entspannte Runde am Feuer und lässt es sich gut gehen. 



 

Wir genießen die Zeit in Lübeck bei schönem Wetter, bevor es wieder zurück nach Berlin geht.
Das Puzzlemobil soll fertig gestellt werden, bevor wir zu einer Deutschlandrunde aufbrechen.
Bis dahin hoffen wir auf schönes Wetter. 
Im Garten hängen Bäume und Sträucher voller Früchte, die Sonne zum reifen brauchen. Es wird einiges zu ernten geben. Es gilt leere Marmeladengläser zu füllen.

Bis bald also
Doris und Rüdiger

Mittwoch, 2. Mai 2018

Verrückt. Ohne Frage



Die einzige Möglichkeit, etwas vom Leben zu haben, ist, sich mit aller Macht hineinzustürzen.
                                                                           Angelina Jolie


Ja, liebe Freunde, genau das tun wir – immerzu.
Zugegeben in unserem Alter ist das mitunter anstrengend und bringt uns an unsere Grenzen, aber es hält auch jung.
Ein alter Bekannter sagte dazu: „Ihr seid verrückt! Ohne Frage.“
Genau!

Der IVECO steht also in unserem Garten und der Düdo zum Verkauf in Berlin. Mit Wehmut aber auch Vorfreude auf das Neue fahren wir mit ihm ein letztes Mal die Strecke von Sachsen-Anhalt in die Hauptstadt. Schöne Reisen haben wir mit ihm gemacht, uns wohlgefühlt in ihm. Aber Loslassen konnten wir schon immer ganz gut und so richten wir auch diesmal unseren Blick nach vorn.

Bevor wir aber diese für uns letzte Fahrt mit dem Düdo antreten, ist ein hartes Stück Arbeit zu bewältigen.
Der Koffer muss vom IVECO runter.
Mit Hilfe unseres Nachbarn und seines Bruders ist das erstaunlicherweise an zwei Tagen erledigt.










Da steht er nun. Nackig sozusagen.


Ich räume in der Zeit den Düdo vollkommen aus, putze ihn noch einmal durch.
Komisches Gefühl.



Dann, in Berlin, wird der IVECO angemeldet zusammen mit dem Moped.
Nun sind wir beweglich.



Rüdiger fährt dann auch gleich mit dem Roller zurück nach Sachsen-Anhalt. „Ein ganz anderes Feeling!“ sagt er, „gewöhnungsbedürftig, aber es macht Spaß.“






 Er erledigt die Restarbeiten am IVECO. Die Kofferlagerung muss schmaler gemacht werden, die Seitenleuchten angebracht, die Schutzbleche versetzt...

Dann macht sich Rüdiger auf nach Spanien, die Kabine holen. Er fährt allein, schläft im Fahrerhaus nach seinem eigenen Rhythmus. Eine Zwischenstation legt er bei der Firma Stauber ein, wo das Fahrgestell für die Kabinenmontage vorbereitet wird.
Uns war noch nicht klar, ob der Überhang nach hinten länger sein, oder das Fahrgestell höher gesetzt werden soll, denn unter den Alkoven der Kabine soll die Mopedgarage ihren Platz finden. Herr Stauber erhöht das Fahrgestell, die Überlänge käme nicht durch den TÜV.
Und schon ist Rüdiger wieder auf der Straße Richtung Spanien.

Da der Düdo inseriert ist, kümmere ich mich in der Zeit um die Anfragen und im besten Fall um die Abwicklung des Verkaufs.
Erste Besichtigungen finden statt.
Es ist schon spannend was da für Leute auftreten. Von „Hurra – ach nee, doch nicht“ über „Na, mal sehen“ bis hin zu „Also, wenn ich Ihnen raten darf...“ ist alles dabei.
Dazwischen Eltern-, Kinder-, Enkelbesuche, Treffen mit Freundinnen, Internetrecherchen, Telefonate mit Versicherungen, Versandfirmen und dergleichen mehr.

Nach 8 Tagen ist Rüdiger zurück mit unserem neuen Reisemobil. In dieser Zeit ist er 4800 Kilometer gefahren, hat zwei Zwischenstopps bei der Firma Stauber eingelegt und zwei Tage bei der spanischen Firma gewartet, dass die Restarbeiten beendet werden.
Verrückt, oder?
Nun steht er am Verein – unser Neuer.

 
Und, wie kann es anders sein, es gibt noch jede Menge Arbeit bis er wirklich fertig ist.
Die Garage unter dem Alkoven muss geschlossen werden, die Gasflaschen sollen unter der Kabine angebracht werden, ebenso ein Abwassertank und eine Leiter. Innen soll es eine Trittstufe in den Alkoven in Form einer Sitzbank mit breiter Rückenlehne geben und im Bad ist noch viel Platz für Schränke.
Die Solaranlage und die Batterien müssen installiert und angeschlossen werden.
Da gibt es natürlich die Kategorien „ganz wichtig“, „wichtig“ und „weniger wichtig“, aber alles in allem ist es einiges an Arbeit. Dafür wollen wir uns den Sommer über Zeit lassen, Pausen sind eingeplant.

Wir werden Euch natürlich über den Fortgang der Arbeiten auf dem Laufenden halten.

Bis dann also
Doris und Rüdiger