Die einzige Möglichkeit,
etwas vom Leben zu haben, ist, sich mit aller Macht hineinzustürzen.
Angelina
Jolie
Ja, liebe Freunde,
genau das tun wir – immerzu.
Zugegeben in
unserem Alter ist das mitunter anstrengend und bringt uns an unsere
Grenzen, aber es hält auch jung.
Ein alter
Bekannter sagte dazu: „Ihr seid verrückt! Ohne Frage.“
Genau!
Der IVECO steht
also in unserem Garten und der Düdo zum Verkauf in Berlin. Mit
Wehmut aber auch Vorfreude auf das Neue fahren wir mit ihm ein
letztes Mal die Strecke von Sachsen-Anhalt in die Hauptstadt. Schöne
Reisen haben wir mit ihm gemacht, uns wohlgefühlt in ihm. Aber
Loslassen konnten wir schon immer ganz gut und so richten wir auch
diesmal unseren Blick nach vorn.
Bevor wir aber
diese für uns letzte Fahrt mit dem Düdo antreten, ist ein hartes
Stück Arbeit zu bewältigen.
Der Koffer muss
vom IVECO runter.
Mit Hilfe unseres
Nachbarn und seines Bruders ist das erstaunlicherweise an zwei Tagen
erledigt.
Da steht er nun.
Nackig sozusagen.
Ich räume in der
Zeit den Düdo vollkommen aus, putze ihn noch einmal durch.
Komisches Gefühl.
Dann, in Berlin,
wird der IVECO angemeldet zusammen mit dem Moped.
Nun sind wir
beweglich.
Rüdiger fährt dann auch gleich mit dem Roller zurück nach Sachsen-Anhalt. „Ein ganz anderes Feeling!“ sagt er, „gewöhnungsbedürftig, aber es macht Spaß.“
Er erledigt die
Restarbeiten am IVECO. Die Kofferlagerung muss schmaler gemacht
werden, die Seitenleuchten angebracht, die Schutzbleche versetzt...
Dann macht sich
Rüdiger auf nach Spanien, die Kabine holen. Er fährt allein,
schläft im Fahrerhaus nach seinem eigenen Rhythmus. Eine
Zwischenstation legt er bei der Firma Stauber ein, wo das Fahrgestell
für die Kabinenmontage vorbereitet wird.
Uns war noch nicht
klar, ob der Überhang nach hinten länger sein, oder das Fahrgestell
höher gesetzt werden soll, denn unter den Alkoven der Kabine soll
die Mopedgarage ihren Platz finden. Herr Stauber erhöht das
Fahrgestell, die Überlänge käme nicht durch den TÜV.
Und schon ist
Rüdiger wieder auf der Straße Richtung Spanien.
Da der Düdo
inseriert ist, kümmere ich mich in der Zeit um die Anfragen und im
besten Fall um die Abwicklung des Verkaufs.
Erste
Besichtigungen finden statt.
Es ist schon
spannend was da für Leute auftreten. Von „Hurra – ach nee, doch
nicht“ über „Na, mal sehen“ bis hin zu „Also, wenn ich Ihnen
raten darf...“ ist alles dabei.
Dazwischen
Eltern-, Kinder-, Enkelbesuche, Treffen mit Freundinnen,
Internetrecherchen, Telefonate mit Versicherungen, Versandfirmen und
dergleichen mehr.
Nach 8 Tagen ist
Rüdiger zurück mit unserem neuen Reisemobil. In dieser Zeit ist er
4800 Kilometer gefahren, hat zwei Zwischenstopps bei der Firma
Stauber eingelegt und zwei Tage bei der spanischen Firma gewartet,
dass die Restarbeiten beendet werden.
Verrückt, oder?
Nun steht er am
Verein – unser Neuer.
Und, wie kann es
anders sein, es gibt noch jede Menge Arbeit bis er wirklich fertig
ist.
Die Garage unter
dem Alkoven muss geschlossen werden, die Gasflaschen sollen unter der
Kabine angebracht werden, ebenso ein Abwassertank und eine Leiter.
Innen soll es eine Trittstufe in den Alkoven in Form einer Sitzbank
mit breiter Rückenlehne geben und im Bad ist noch viel Platz für
Schränke.
Die Solaranlage
und die Batterien müssen installiert und angeschlossen werden.
Da gibt es
natürlich die Kategorien „ganz wichtig“, „wichtig“ und
„weniger wichtig“, aber alles in allem ist es einiges an Arbeit.
Dafür wollen wir uns den Sommer über Zeit lassen, Pausen sind
eingeplant.
Wir werden Euch
natürlich über den Fortgang der Arbeiten auf dem Laufenden halten.
Bis dann also
Doris und Rüdiger
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