Montag, 29. November 2021

Deutsche Woche





Wir haben es ausgehalten auf dem Stellplatz, eine Woche. Geplant waren fünf Tage, aber das Angebot der Betreiber von 9 €/Nacht, wenn man sieben Nächte bleibt, veranlasste uns, noch zwei Tage dran zu hängen. Ein Grund war auch, dass es im Moment recht frisch (16°\17°) ist und wir uns hier nicht um Wasser und Gas sorgen müssen. 

Es ist sehr touristisch aber das ist es am Mittelmeer ja fast überall, nur dass man sich hier deutlich auf deutsche Touristen eingestellt hat.

Es gibt einen deutschen Bäcker, einen deutschen Fleischer, deutsche Restaurants und Friseure, einen deutschen Supermarkt und eine wöchentliche Skatrunde, zu der Rüdiger von Jan eingeladen wird. 

Wir radeln zum Leuchtturm El Faro.



Er steht hier seit 1864 und ist einer der wenigen Leuchttürme, die für die Öffentlichkeit zugänglich sind. In ihm befindet sich ein kleines Marine Museum, das aber leider geschlossen hat.

Gleich daneben sehen wir die Reste einer Römischen Villa.



Die ersten Bewohner dieser Gegend waren die Phönizier, aber erst mit den Römern begann der Fischerei- und Handelsbetrieb in diesem Ort, dessen Name aus dem Arabischen abgeleitet ist. Torrox kommt von „Torre“, der Turm. 





Gesalzener Fisch und eine spezielle Fischsauce, Garum, wurde hier hergestellt, die die Römer sehr mochten. 

Unter der Herrschaft der Araber änderte sich die Haupteinnahmequelle von Torrox. Das Städtchen wurde zur Sammelstätte von Seide, die von hier weiter transportiert wurde nach Málaga und Granada.

1488 eroberte die spanische Krone Torrox zurück.



Torrox pueblo, das alte Dorf, liegt weiter oben im Land, etwa 4 Kilometer von Torrox Costa entfernt, das in alten Zeiten ein kleines Fischernest war, aber bald vom Tourismus entdeckt wurde.




Heute besteht es aus vielen kleinen Stadtteilen, in denen sich Hotels und Ferienhäuser, Ferienanlagen und Restaurants aneinander reihen.





Weil die Treffen mit Jan, Ute, Do und Gerd sehr nett sind, bleiben wir noch ein Wochenende.

 


Allerdings nicht mehr auf dem Stellplatz.

Rüdiger hat beim Morgenlauf einen freien Platz entdeckt, am sogenannten Hundestrand. Einige Mobile stehen hier, aber es ist viel Platz.





Von hier aus erreichen wir die Strandpromenade und den Leuchtturm fußläufig, haben freie Sicht aufs Meer.




Am Sonntag ist der 1. Advent. Irgendwie ist das doch sehr tief in uns verwurzelt, auch wenn uns das ganze Gedöns zu Hause nicht interessiert, und so zünden auch wir ein kleines Licht an.




Es ist aber auch unser letzter Tag hier in Torrox. Wir treffen uns zu einem Frühschoppen mit den Anderen, verbringen ein paar angenehme Stunden zusammen und verabschieden uns dann herzlich: „bis zum nächsten Mal, passt auf Euch auf...“






Am Montagmorgen ziehen wir weiter. Nach Málaga. Wir haben das Bedürfnis mal wieder ein wenig Kultur zu erleben.

Was es da in Málaga alles zu sehen gibt, erzählen wir Euch demnächst.


Bis bald also

Doris und Rüdiger

Sonntag, 21. November 2021

Regen in Beverly Hills

 





Liebe Freunde, vor einer Woche wussten wir noch nicht wohin es uns treibt. Genauso hatten wir uns das Reisen vorgestellt.

Ganz spontan entschlossen wir uns unseren lieben Gartennachbarn einen Besuch abzustatten. Und so landeten wir in San Juan de las Terreros, ein paar Kilometer von Águilas entfernt.


Hier stehen wir oberhalb der Steilküste auf einer Fläche aus Steinen, Staub und stacheligen Büschen. Und wir stehen nicht allein hier.




Wir sehen den kleinen Ort aus der Ferne.

Die Ruhe hier ist unglaublich wohltuend. Der Himmel über dem Meer verändert sich ständig – man kann den Blick kaum abwenden.








Trotzdem wandern wir nach San Juan hinein, entdecken die kleinen Badebuchten




die Isla Negra weit draußen, die aussieht, als hätten dort Piraten einen Schatz vergraben





und die dicht gemachten Ferienhäuser, aus denen der Ort hauptsächlich besteht.




Es gibt hier tatsächlich ein Viertel mit dem Namen Urbanizacion Bevery Hills.

Die Häuser dort sehen aus, wie mit Zuckerguss überzogen.





Wir suchen uns ein Restaurante und gönnen uns ein menu del día






Inzwischen sind Wolken am sonst makellosen Himmel aufgezogen. Das sind wohl die Vorboten des für morgen angekündigten Regens.





Es regnet dann tatsächlich, von kurzen Pausen abgesehen, den ganzen Tag. Gemeinsam mit den Nachbarn vertreiben wir uns die Zeit mit Spielen und reden, Kuchen essen und Pläne machen, bis der Vollmond aufgeht.




Dann kommt der Tag des Abschieds. Wir sind mit Jan und Ute in Torrox Costa verabredet. Nach den notwendigen Verrichtungen, Wasser fassen, Wäsche waschen und Einkauf, geht es auf die A-7 Richtung Malaga.



Unterwegs braut sich über den Bergen etwas zusammen, dass man für die Vorboten des Weltuntergangs halten könnte, aber hinter einigen Tunneln hat es sich aufgelöst.

Entgegen allen Unkenrufen finden wir einen Platz auf dem „Parking Camper Miramar“. Nur die Straße trennt uns vom Strand.




Ringsum sind Chiringuitos, Restaurantes, Ferienhäuser und nebenan ein Mini-Hühnerhof.




Zum Frühstück radeln wir am nächsten Morgen in den Ort zu Jan und Ute. Die Ferienwohnung mit Meerblick, die die Beiden gemietet haben ist sehr nett, man muss sowas halt grundsätzlich mögen.

Auch Do und Gerd, die wir im letzten Winter über Jan und Ute kennenlernten, haben eine Ferienwohnung gemietet, nur zwei Häuser entfernt.


Am Abend treffen wir uns alle zu einem zünftigen Umtrunk.

Zunächst in „Bea's Bahnhof“, einer deutschen Kneipe. Ganz nett, aber selbst mit der Live Musik bleibt die Stimmung etwas unterkühlt.





Wir wechseln über die Straße in die spanische Bar und da geht dann die Post ab. Wir haben richtig Spaß.





Den Tag danach brauchen alle zum Austrudeln. Wir gehen am Strand entlang.






Es ist nicht wirklich ein Vergnügen, der Strand ist schmal und steinig, aber die Sonne ist wieder da und der Wind weht die letzten Folgen des gestrigen Abends weg.





Für eine Woche haben wir auf dem Stellplatz gebucht. Werden wir das aushalten?


Ihr dürft gespannt sein.

Bis bald also


Doris und Rüdiger