Montag, 8. November 2021

Was ist Churro?

 




Nach unserer Zwischenübernachtung in Jaca




düsen wir zielgerichtet nach Saragossa, finden schnell den offiziellen Stellplatz am Stadtrand. Alles was man braucht haben die Stadtväter hier installiert und das gratis. Das Beste ist die Straßenbahnhaltestelle direkt gegenüber. In 10 Minuten ist man von dort mit der Linie 1 in der Altstadt und das für 1,40 € pro Person und Fahrt.




Dummerweise haben wir uns den absolut falschen Tag ausgesucht für diese Stadt. Es ist der 1. November, Allerheiligen, ein offizieller Feiertag. Das Goya Museum schließt um 14.00 Uhr und für die Aljaferia, den Maurischen Palast muss man sich eine Weile vorher anmelden, wie wir in der Touristeninformation erfahren. Aber wir wollen weiter, ins Warme.




Also schlendern wir einfach über die Plaza de Pilar zur Basilika Nuestra Señora del Pilar, dem größten barocken Bauwerk Spaniens.







Die Jungfrau Maria soll hier dem Heiligen Santiago erschienen sein, auf einer Säule. Um diese herum wurde dann eine Kapelle gebaut, über der 1681 die Basilika entstand.



Das Innere ist genauso imposant wie das Äußere. In einem abgeteilten Bereich findet gerade eine Messe statt, die Orgel klingt wunderbar.



Vor der Kirche entdecken wir Leute in Trachten, was sicher auch dem Feiertag geschuldet ist.



Von dort schlendern wir durch die Altstadt und suchen uns ein Restaurant. 




An der Plaza Santa Marta werden wir fündig.




Alles schmeckt wunderbar, der Wein ist sehr gut, nun fühlen wir uns richtig angekommen.





Auf der mächtigen alten Brücke überqueren wir den Ebro.





Vom anderen Ufer ist die Basilika gleich noch einmal so beeindruckend. 




So wie wir gekommen sind, fahren wir auch wieder zurück, mit der Straßenbahn.

Am Mercado Central, steigen wir zu. Diese neoklassizistische Markthalle hätten wir besonders gern von innen gesehen. Märkte und Markthallen finden wir schon immer faszinierend, insbesondere wenn sie unter Denkmalschutz stehen. Aber auch sie ist natürlich wegen des Feiertages geschlossen. Schade!




Es wird kalt hier im Norden Spaniens. Die Morgentemperaturen liegen bei fünf bis neun Grad. Also fahren wir am nächsten Tag weiter.







Der nächste Zwischenstopp ist Chinchilla de Montearagon.

Hoch über der Autovia thront die kleine Stadt mit ihrer Burg, so dass sie schon von Weitem zu sehen ist.




Der Stellplatz ist auch hier gratis, mit allem was der fahrende Camper braucht, großzügig angelegt und gepflegt.



Eine breite Treppe führt hinauf zu den verwinkelten Gassen, Treppen und Altanen, die sich um den Monte Aragon herum ziehen.

Die Saison ist vorbei, die meisten Restaurants geschlossen, die Stadt wirkt geradezu verlassen.







Schön ist trotzdem was wir sehen. Hinauf und hinunter wandern wir durch Gassen, über Treppen und Schrägen, zurück zum Wohnmobil.



Wieder regnet es heftig, vor allem die Nacht über, es weht ein kalter Wind.

Uns ist einmal mehr nach Wärme. Also ver- und entsorgen wir gründlich und machen uns auf nach Aguilas, ans Mittelmeer.

Unterwegs füllen wir unsere Tanks und kaufen Mandeln bei dem freundlichen Tankwart.




Es ist dann doch ein besonderer Augenblick, als das Meer in Sicht kommt. Die Temperaturen sind merklich höher als in den Bergen.




In Aguilas gibt es an einer Tankstelle an der Straße eine Lavaderia. Für zehn Euro waschen und trocknen wir vierzehn Kilo Wäsche. Beim Mercadona kaufen wir ein und nun sind wir wieder für eine Weile autark.



Luisa und Antonio haben uns ihren Standort geschickt.

Wir fahren nach Villaricos.

Auf dem ziemlich großen Schotterplatz am Strand stehen einige Wohnmobile, aber den Bus der Beiden entdecken wir nirgendwo. Wir rufen an und es stellt sich heraus, dass sie uns erst einige Tage später erwartet hatten. Sie haben sich ein Stück weiter westlich mit Freunden getroffen.

Auch nicht schlimm, so haben wir Zeit, erst mal richtig anzukommen.




Die erste Nacht ist sehr erholsam. Ein Sternenhimmel wie wir ihn lange nicht gesehen haben und das Rauschen des Meeres, mehr brauchen wir nicht um die lange Fahrt zu vergessen.

Am nächsten Tag biegt dann gegen Mittag der Bus auf den Parkplatz ein.





Die Wiedersehensfreude ist groß, wir haben uns viel zu erzählen und bald fühlt es sich an, als hätten wir uns gestern erst getrennt.

Es gibt ein Begrüßungsbarbecue, das wir aber nach drinnen verlagern müssen, weil es anfängt zu regnen. Es wird eine lustige Party mit Thüringer Bratwürsten, die Antonio und Luisa extra bei ALDI eingekauft haben. Dazu passt das Thüringer Bier, das Rüdiger noch an Bord hat.




Nach dem Essen spielen wir eine Runde „Mensch-ärgere-dich-nicht“ nach spanischen Regeln, die viel entspannter sind als die deutschen.

Es wird eine wunderbare Party.






Die nächsten Tage vergehen entspannt, wir kommen immer mehr an und aller Stress fällt ab von uns.














Am Sonntag ist Markt in Villaricos.

Antonio fragt, ob wir schon einmal Churro gegessen haben. Als wir verneinen, können die Beiden es kaum glauben. Dann würde es aber Zeit, dass wir diese Köstlichkeit kosten.

Wir gehen mit Luisa in den Ort und schlendern die Stände entlang. Schon der Duft kündigt den ersten Churro Stand an. Einige Leute stehen an, wir haben also Zeit zu gucken.

Churro. Das ist Brandteig, der als dicker Strang in heißes Öl gegeben und gebacken wird. Die Spanier essen die krossen Gebäckstangen mit Zucker oder mit heißer Schokolade. Mir ist beides zu süß, mir schmeckt es pur. Als ich später Antonio sage, dass ich mir das Gebäck auch mit Ayoli oder Tsatsiki vorstellen könnte, ist er entsetzt.



Auf dem Markt ist viel los. Die Leute kommen aus den umliegenden Ortschaften, man trifft sich, kauft ein und bewundert gegenseitig die Kinder und Enkel.



Wir kaufen Trauben und Mango, Champignons, Oliven und Kürbiskerne. Alles ist absolut frisch und so günstig, dass wir es kaum glauben können. Am Ende nehmen wir noch ein Brathähnchen fürs Abendessen mit.




Zum Abschluss gönnen wir uns einen Café con leche in der Sonne.




Durch Luisa und Antonio lernen wir wieder Einiges kennen, das uns Spanien näher bringt.

Ein Weilchen bleiben wir noch, aber in ein paar Tagen werden wir weiterfahren. Diesmal ist es ja anders als im letzten Winter, wir können uns frei bewegen, das wollen wir ausnutzen.


Wohin es uns dann verschlägt, erzählen wir beim nächsten Mal.


Bis bald also

Doris und Rüdiger




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