Mittwoch, 28. Februar 2018

Sternenzauber



...und nachts war ein Himmel mit silbernen Gucklöchern drüber gerollt...
Gerhard Gundermann




Der Himmel ist über und über mit ihnen bedeckt, kein Fleckchen wo es nicht blinkt. Jede Nacht. Einer der größten Sterne hängt genau auf dem höchsten Punkt des „Drachenrückens“, so als müsse man nur hinauf gehen und ihn aufsammeln. 
Langsam wandert er höher. Ich kann zusehen wie die Erde sich dreht.
 

Am ersten Tag bei den bunten Steinen stehen wir mit einigen anderen zusammen.
 

Es ist Sonntag. Viele Ausflügler sind unterwegs zwischen den großen bemalten Felsen. Wir stehen genau vor einer Touristenattraktion, dem größten der blauen Steine.

Marokkaner, wie Ausländer zieht es hierher. Familien, Gruppen, Paare klettern auf die Steine, wandern zwischen ihnen umher.
Am eingezäunten Olivenhain wird abends eine Hochzeit gefeiert. Laut tönt marokkanische Musik durch das Tal.
Das ist uns eindeutig zu viel Unruhe. Wir sind ja nicht nur wegen der phantastischen Landschaft hierher gekommen, sondern auch wegen der Ruhe.
Am nächsten Morgen ziehen wir um. Hinunter in den weiten Talkessel. Hier sind wir allein.


In unserer Nähe blühen Bäume und Sträucher, der Lenz ist da.
Wir sitzen draußen, frühstücken in der Sonne, genießen die Landschaft und die Ruhe.









Abends hüllen sich die Berge in dicke graue Wolken, der Wind heult durch den Talkessel. Ein Gewitter geht nieder, es regnet kurz aber heftig. 






Der Tag endet mit einem Regenbogen
und phantastischen Wolkengebilden, die in der Abendsonne glühen.

Irgendwann als es dunkel ist, beruhigt sich das Wetter, die Sterne sind wieder da. Morgens hängt Hochnebel über dem Tal, der sich auflöst während wir nach Tafraoute zum Souk fahren um einzukaufen.
 

Nachmittags besucht uns eine Ziegenherde. Der Hirt setzt sich zu uns, verfüttert unser altes Brot an eine besonders vorwitzige Braune.


Die anderen tun sich an „unserem“ Baum gütlich, scheuen dafür keine Mühen.

Die Nächte sind kalt, enden mit Nebelbänken, die sich bald auflösen.
Die Tage sind strahlend blau und sonnig.


Das Wochenende naht, die ersten Marokkaner treffen im Tal ein. Eine Gruppe Männer lässt sich direkt an „unserem“ Baum nieder, baut ein Zelt auf, es geht lustig zu, die Männer singen, quetschen sich zu viert in ein winziges Zelt, das Geräusch von Getränkebüchsen, die geöffnet werden, dringt herüber.
Der Wind frischt auf, die Wolken sind zurück, der Wetterbericht kündet Regen und Temperaturen bis max. 13° an, wir flüchten nach Tafraoute.
Die Campingplätze sind alle voll, aber es gibt ein paar genehmigte Freiflächen drum herum, auf denen eine geringe Parkgebühr verlangt wird. Dort stellen wir uns dazu. Von unserem „Feldherrnhügel“ können wir über die anderen hinweg auf das 360° Panorama gucken.


Morgens kommt wieder der Bäcker mit dem Fahrrad, bringt Croissants und frisches Baguette, nebenan macht eine Gruppe Holländer Morgengymnastik, eine andere Gruppe zieht mit einem Rudel Hunde los, eine Ziegenherde trabt über den Platz und sucht sich neben uns die besten Kräutlein,
die Frauen aus dem Ort bieten Arganprodukte an, Mohammed von der Autowerkstatt klettert auf einem Wohnmobil rum und baut am Dachfenster.
Rüdiger spricht ihn an.
Ja, liebe Freunde, unser altes Problem ist leider noch immer nicht 100%ig gelöst. Der Verlust der Bremsflüssigkeit ist minimal, aber vorhanden. Rüdiger kann feststellen, dass die Dichtung vom Behälter die Ursache ist. Und wir brauchen wahrscheinlich neue Radbremszylinder. Die werden wir in Deutschland bestellen und einbauen lassen, aber die Dichtung kann er ja vielleicht erneuern. Er versteht zumindest sofort worum es geht.
Der Behälter für die Bremsflüssigkeit wird ein weiteres Mal ausgebaut, die Verbindungsstücken mit Isolierband umwickelt, dann wird er wieder eingebaut. 

Zunächst läuft eine Menge Bremsflüssigkeit aus, was Rüdiger in eine tiefe Krise stürzt, aber am nächsten Morgen bleibt die Menge konstant und das bleibt auch so, nachdem wir wieder ins Tal der bunten Steine gefahren sind. Na also!

So genießen wir noch einmal unseren Lieblingsplatz in Marokko bevor wir uns aufmachen nach Taroudannt. 



Der Regen hat nicht ausgereicht um das ausgewaschene Flussbett wirklich wieder zum Fluss werden zu lassen.
 
Begleitet uns!

Bis bald also
Doris und Rüdiger



Samstag, 17. Februar 2018

Nachtaktionen


Man reist ja nicht um anzukommen, sondern um zu reisen.

Johann Wolfgang von Goethe



Und so sind wir wieder unterwegs, liebe Freunde.
Erste Station ist Tiznit.
Wir lieben diese Stadt und da sie auf dem Weg liegt, wollen wir wenigstens eine Nacht hier bleiben. Nicht nur um noch einmal durch die Gassen der Altstadt zu schlendern und den Souk zu besuchen, gut zu essen und einzukaufen, sondern auch um auf dem Campingplatz Wasser zu fassen, denn wir wissen ja nicht, wie lange wir in Agadir vielleicht an oder vor einer Werkstatt stehen werden.
Wir fahren also zum Camping an der Stadtmauer und trauen unseren Augen nicht. Am Tor hängt ein Schild mit der Aufschrift „Complet“. Der Campingplatz ist sozusagen wegen Überfüllung geschlossen.
Es gibt eine Sackgasse zwischen dem Campingplatz und dem Freibad gleich daneben, dort könnten wir stehen. Auch da ist es schon ziemlich voll.
Vor dem Supermarkt gibt es eine Freifläche, wo auch schon einige Wohnmobile stehen. An der Auffahrt ein Schild „Reservé de Camping Municipal“. Also stellen wir uns dazu und gehen erst einmal los.

Die Altstadt nimmt uns sofort wieder gefangen. Auf dem Gemüsemarkt türmen sich Möhren und Blumenkohl, Auberginen und Kartoffeln und vieles mehr. Verführerisch duftet es von den Kringelbäckereien herüber, aus einem Handyshop ertönt arabische Popmusik, bunte Tücher und glitzernder Schmuck leuchten in der Sonne.
Das „Nouvelle Ville“ ist ein Cafè und Restaurant. Unten trinkt man Tee und isst Törtchen und Kuchen, oben kann man gut essen und hat einen Blick auf die gegenüberliegende Markthalle.
Foto

Das Interieur hat eher den Charme einer Bahnhofs-Gaststätte, aber das ist in Marokko nicht ungewöhnlich. Das Essen hier ist jedenfalls vorzüglich und die Bedienung freundlich.
Es gibt Salad marrocain

und Couscous Royal.

Köstlich!


 Anschließend bummeln wir noch durch die Markthalle

und kaufen ein Kilo Gebäck bei einem fröhlichen jungen Mann.


Wir sind schon im Bett, als es energisch ans Fenster klopft.
Securitè National. Man macht uns klar, dass es hier gefährlich sei, nachts versammeln sich hier die „Penner“ (Chlochards) und trinken Alkohol. Ja, er wüsste, dass der Campingplatz voll sei, aber wir sollten hinüber in die kleine Straße zu den anderen fahren. Außer uns betrifft das noch vier weitere Wohnmobile. Alle fahren los und quetschen sich irgendwie zwischen die dort stehenden Mobile.
In der Nacht höre ich tatsächlich aus Richtung des Platzes laute, betrunkene Stimmen, es klingt nach Kneipenschlägerei. Morgens ist alles vorbei. Wir fahren also zurück, frühstücken in Ruhe und weiter geht’s.
Schon von Astrid hörten wir von einem Campingplatz kurz vor Agadir in einem kleinen Ort namens Takad. Wir wollen Wasser fassen und duschen, wer weiß, wie lange wir in Agadir an der Werkstatt stehen müssen.
Der Platz ist schnell gefunden und er ist... eine Oase. Blühende Hecken unterteilen die Stellplätze, die Duschen sind heiß, der Boden gekiest.


 
Nur mit dem Generator, der den ganzen Tag brummt, muss man leben. Wir genießen also den Komfort und fahren am nächsten Tag nach Agadir.
Die Koordinaten der Werkstatt an der Rue 2em Mars haben wir von anderen Reisenden bekommen. Der Chef macht die Motorhaube auf, verzieht das Gesicht und sagt: „Nouveau? Rien!“ Der neue Bremszylinder ist seiner Meinung nach nicht neu. Auf jeden Fall ist er defekt. Er schickt jemanden los, der einen wirklich neuen holen soll, reinigt alles mit Bremsenreiniger.
Wir stehen mitten im Quartier Industriel, ringsum tobt der Verkehr, überall wird an Autos geschraubt, werden Fahrräder und Mopeds repariert, der Pizzabote fährt vorbei und eine geführte Fahrradtour, wir warten auf unser Ersatzteil.
Zwei Stunden später ist die allgemeine Mittagspause beendet – man merkt es am zunehmenden Verkehr – und der Chef kommt mit einem neuen gebrauchten Hauptbremszylinder. Dieser wird eingebaut, die Bremsflüssigkeit erneuert und der Mechaniker betont mehrmals, dass nur die Originalflüssigkeit verwendet werden sollte. Sie ist blau und kommt aus Frankfurt/M.

Da wir am nächsten Morgen zeitig nach Tafraoute aufbrechen wollen, haben wir uns überlegt, auf dem Parkplatz vom Marjane-Supermarkt zu übernachten. Laut Reiseführer ist das möglich, auch andere Reisende haben davon berichtet.
Ein wenig verwunderlich ist, dass dort außer uns nur drei andere Mobile stehen, die dann später wegfahren. Irgendwas stimmt hier nicht. Ehe wir uns nochmal nachts wegschicken lassen müssen, fahren wir auch los. Die Idee ist, auf dem Flughafenparkplatz zu übernachten. Unterwegs sehen wir ein Schild „Quartier Industriel“. Warum sich nicht dort ein ruhiges Plätzchen suchen? Dann entdecken wir einen kleinen Parkplatz vor einer Wohnanlage. Geht vielleicht auch. Also stellen wir uns dorthin.
Die Jungend flaniert an uns vorbei, aber man lässt uns in Ruhe. Bald wird es ruhiger.
Irgendwann merken wir, dass das Auto sich bewegt. Rüdiger bemerkt gerade noch rechtzeitig zwei Halbwüchsige, die dabei sind, unsere Fahrräder abzubauen. Sie haben schon einen Teil des Fahrradträgers abgeschraubt. Er brüllt aus dem Fenster, sie verschwinden. Er begutachtet den Schaden. Die Räder sind noch dran, aber es hätte nicht viel gefehlt und sie hätten das äußere Rad ab gehabt. Rüdiger schließt es an das andere an. Wir rechnen nicht damit, dass sie wiederkommen. Ein junger Mann aus der Wohnanlage erklärt uns, er würde ein Auge auf uns haben.
In der Nacht gegen halb Drei wache ich auf. Ich höre Flüstern und leises Klappern, wecke Rüdiger. Die Beiden sind wieder da, schauen Rüdiger frech ins Gesicht. Sie haben sogar versucht, das Fenster der Beifahrertür aufzuschieben.
Wir springen aus dem Bett und fahren los.
Wohin? Egal, nur weg hier. Erstmal immer geradeaus. Irgendwann biegen wir auf eine große Straße ab. Etwa fünf Kilometer weiter, vor einem Einkaufs- und Freizeitcenter, stellen wir uns hinter eine hohe Hecke. Ringsum sind Fabriken, hinter den Toren bellen Hunde, in den Hallen wird gearbeitet. Noch ein bisschen schlafen...
Gegen Sechs gehen die ersten Leute zur Arbeit, der Berufsverkehr braust hinter der Hecke vorbei.
Um Sieben fahren wir los.
Wir sind schon viele Jahre auf Reisen, haben von vielen Leuten Geschichten von Überfällen, Einbrüchen und dergleichen gehört. Bis jetzt sind wir verschont geblieben. Uns ist so was noch nie passiert, egal wo und wie wir unterwegs waren.
Naja, alles geschieht irgendwann zum ersten Mal. Wir sind um eine Erfahrung reicher. Agadir ist eben eine Großstadt wie jede andere auch.

Auf der R105 fahren wir durch den Atlas Richtung Tafraoute. Die grandiose Landschaft entschädigt uns für die aufregende Nacht.



 Die Gipfel sind noch weiß gepudert, in den Tälern blühen schon die Bäume.





Dann erreichen wir Tafraoute. Zwei Nächte sind geplant, zum Wasser fassen und duschen, einkaufen und essen gehen. Auch Tafraoute ist ein Städtchen, das wir gern mögen. Das „Sahnehäubchen“ ist die beeindruckende Kulisse der Berge.



Das Denkmal symbolisiert den Berberschmuck, der überall in der Stadt angeboten wird. 
Ausserdem gibt es jede Menge Arganöl, Honig und Amlou, auch Nutella maroccain genannt. 


Der Camping „Trois Palmerie“ hat noch einen Platz für uns. Mit Bergblick.

Der Kontrollblick auf den Behälter mit Bremsflüssigkeit zeigt, alles noch drin. Super. Allerdings stellt Rüdiger fest, dass die Bremsen etwas schwerer gehen, als vorher. Hat der Bremskraftverstärker auch schon ein Ding weg?
Wir hoffen einfach, dass wir damit bis nach Hause kommen.
Dann sehen wir weiter.

Tafraoute ist berühmt für seine Schuhmacher. Hier werden die schönsten Babuschen hergestellt. Wir gehen schlendern. Ja, schön sind sie...


aber Damengröße 43 ist schon in Deutschland ein Problem und überhaupt – wieviel Schuhe braucht der Mensch?
 

Vor einer kleinen Metallwerkstatt steht ein Windschutz aus Aluminiumblech.
Das bringt uns auf die Idee, einen Spritz- und Hitzeschutz für unseren Kocher anfertigen zu lassen. 
Hafid lädt uns zum Tee ein und wir verabreden, dass Rüdiger ihm am nächsten Tag die Maße bringt.
Vor dem Restaurant „Atlas“ spricht uns Said an. Er ist Reiseführer und spricht gut Deutsch. Während wir essen, plaudern wir mit ihm. Er erzählt von Touren durchs Ammelntal, von seinem Großvater, der Nomade war und von seiner kleinen (Verkaufs-)Ausstellung nebenan. Alles unverbindlich natürlich. Morgen vielleicht...

Am nächsten Tag wecken uns die Sonne und ein Mann mit frischem Brot. Wunderbar. Morgen sollen wir den Beutel mit Geld draußen ans Auto hängen, Lieferung frei Haus.


Nachmittags kaufen wir dann alles ein, was wir für die nächsten Tage brauchen.





Zwei Nächte Zivilisation genügen uns wieder für eine Weile.
Wir holen unsere Bestellung bei Hafid ab und machen uns auf zu den Painted Rocks.

Bis bald also
Doris und Rüdiger






Sonntag, 11. Februar 2018

Rot


Nur aufs Ziel zu sehen, verdirbt die Lust am Reisen.

Friedrich Rückert




Das, liebe Freunde, nehmen wir uns zu Herzen und richten unsere Pläne nicht nach Zielen, sondern nach dem Wetter.
Auch in Marokko ist Winter und es gibt Gegenden, wo es kalt ist und regnet.
Zunächst aber sind wir ja noch auf dem Hof der Autowerkstatt in Marrakesch und warten darauf, dass Deni wieder fahrbereit ist. 
 

Am Morgen regnet es und es ist kalt. 13°C. Jan meldet aus Sidi Ifni 20°C und Sonne.
Nachdem die erste Hinterachse als nicht passend befunden und wieder zurück geschickt wurde, kommt etwa zwei Stunden später eine andere. Die passt im Prinzip, aber die Übersetzung stimmt nicht. Wir vertreiben uns die Zeit mit Schlendern und finden so schöne Sachen.

Auch über Nacht ändert sich der Stand der Dinge nicht.
Der nächste Tag bringt zwar wieder Sonne, aber keine endgültige Lösung.
Das heißt, Deni kann fahren, aber seine Höchstgeschwindigkeit beträgt 67 Km/h. Der Chef sucht weiter nach passenden Teilen, aber es ist Samstag und auch in Marokko ist der Sonntag offiziell Sonntag und Deni und Nancy haben keine Lust einen Teil ihres Urlaubs mit Warten auf einem Werkstatthof im Industriebezirk von Marrakesch zu verbringen – und wir auch nicht. Also lautet der Beschluss, wir fahren. Langsam eben, aber wir fahren. Und zwar nach Sidi Ifni, wo das Wetter schön ist und die Beiden einfach die Luft raus lassen und im Urlaub ankommen können.
Die Werkstatt versucht weiter ein Kegelrad mit der richtigen Zahnung zu finden, der Chef wird Deni anrufen, wenn er erfolgreich war, frühestens in einer Woche werden die Beiden dann noch mal nach Marrakesch fahren.


Wir fahren also los, kommen noch bis zu dem Parkplatz mit Bergblick, auf dem wir schon im letzten Jahr übernachtet haben.


Am Morgen zeigt unser Thermometer -0,3°C Außentemperatur. Unsere Heizung hat gut zu tun, es innen auf 16°C zu bringen. Nebel hängt über dem Hohen Atlas.
So schnell wie möglich brechen wir auf.
Trotz der Kälte ist es wunderschön in den Bergen. Es ist als schwebten die Silhouetten der Gipfel im Morgennebel.


Die Erde hier ist rot.
Diese Farbe begleitet uns den ganzen Weg.






Bei Mirleft sehen wir dann wieder das Meer.



Die Strecke ist bergig und kurvenreich.


Als wir ankommen, stellt Rüdiger fest, dass wir nach wie vor Bremsflüssigkeit verlieren. Rätselhaft bleibt, wohin.
Es gibt keine auf den ersten Blick sichtbaren feuchten Stellen.
Der Campingplatz ist gut gefüllt, aber in der dritten Reihe findet sich noch genügend Platz, gleich neben der Schwabenfamilie.
Die verabschiedet sich am nächsten Tag. Auch einige andere fahren weiter und bald stehen wir wieder mit Meerblick neben Jan und Ute.

Schon am nächsten Tag bekommt Deni einen Anruf aus Marrakesch. Das passende Kegelrad ist in Nador gefunden.



Dunkle Wolken ziehen auf, es regnet zwei Tage lang. Sofawetter.












Am dritten Tag kommt die Sonne zurück, was wir mit einer Kaffeerunde feiern.



Und dann kommen die richtig Großen.
Die kleine Stadt ist voll von Fahrzeugen dieser Art, alle mit französischen Kennzeichen.
Ein Treffen? 
Auf jeden Fall gibt’s was zu sehen, es wird gefachsimpelt und phantasiert.

 
Der Tag kommt, an dem Deni und Nancy wieder nach Marrakesch fahren. Und da es ein Sonntag ist, gehen wir anderen auf den Souk. Auch wenn wir nicht viel brauchen, zu sehen gibt es immer was. Zum Beispiel schöne Teppiche. Die Frage für uns ist nur – wohin damit?

 


Wir kaufen Gebäck bei dem jungen Bäcker, der sein Handwerk wirklich versteht,  - sein Blätterteig zergeht auf der Zunge... -



essen frittierte Calamaris und schlendern noch ein bisschen herum.

Hier gab es sogar mal ein Kino







 
Und es gibt ein Haus, das aussieht wie ein Ozeandampfer.



Tag für Tag wird es wärmer. Nicht nur hier am Meer, auch in den Bergen.
Seit mehr als vier Wochen stehen wir nun an verschiedenen Orten am Atlantik, hören sein mächtiges Rauschen. Genauso lange sind wir in wechselnden Konstellationen mit anderen zusammen. Sie alle sind uns ans Herz gewachsen, jeder einzelne von ihnen ist uns lieb geworden.
Und dennoch. Wir merken beide, dass das Bedürfnis stärker wird, mal wieder eine Weile allein zu sein. Ein paar Tage genügen uns.
Und das Meeresrauschen, hier verstärkt durch die Klippe unter der wir stehen,



geht uns langsam auf die Nerven.
Wir brauchen mal wieder Einsamkeit und Stille. Wo finden wir beides? Genau, bei den Painted Rocks. Davon gehen wir zumindest aus.
Bevor wir uns aber in Richtung Tafraoute aufmachen, werden wir nach Agadir fahren in der Hoffnung, das leidige Problem mit der Bremsflüssigkeit beheben lassen zu können. In Agadir gibt es große Werkstätten, in Agadir gibt es Mercedes Niederlassungen. Agadir ist nicht allzu weit von hier.


Also bitte, liebe Freunde, drückt uns weiter die Daumen, dass wir demnächst wieder unbeschwert fahren können.


Bis bald also
Doris und Rüdiger