...und
nachts war ein Himmel mit silbernen Gucklöchern drüber gerollt...
Gerhard Gundermann
Der
Himmel ist über und über mit ihnen bedeckt, kein Fleckchen wo es
nicht blinkt. Jede Nacht. Einer der größten Sterne hängt genau auf
dem höchsten Punkt des „Drachenrückens“, so als müsse man nur
hinauf gehen und ihn aufsammeln.
Langsam
wandert er höher. Ich kann zusehen wie die Erde sich dreht.
Am
ersten Tag bei den bunten Steinen stehen wir mit einigen anderen
zusammen.
Es
ist Sonntag. Viele Ausflügler sind unterwegs zwischen den großen
bemalten Felsen. Wir stehen genau vor einer Touristenattraktion, dem
größten der blauen Steine.
Marokkaner,
wie Ausländer zieht es hierher. Familien, Gruppen, Paare klettern
auf die Steine, wandern zwischen ihnen umher.
Am
eingezäunten Olivenhain wird abends eine Hochzeit gefeiert. Laut
tönt marokkanische Musik durch das Tal.
Das
ist uns eindeutig zu viel Unruhe. Wir sind ja nicht nur wegen der
phantastischen Landschaft hierher gekommen, sondern auch wegen der
Ruhe.
Am
nächsten Morgen ziehen wir um. Hinunter in den weiten Talkessel.
Hier sind wir allein.
In
unserer Nähe blühen Bäume und Sträucher, der Lenz ist da.
Wir
sitzen draußen, frühstücken in der Sonne, genießen die Landschaft
und die Ruhe.
Abends
hüllen sich die Berge in dicke graue Wolken, der Wind heult durch
den Talkessel. Ein Gewitter geht nieder, es regnet kurz aber heftig.
Der Tag endet mit einem Regenbogen
und phantastischen Wolkengebilden,
die in der Abendsonne glühen.
Irgendwann
als es dunkel ist, beruhigt sich das Wetter, die Sterne sind wieder
da. Morgens hängt Hochnebel über dem Tal, der sich auflöst während
wir nach Tafraoute zum Souk fahren um einzukaufen.
Nachmittags
besucht uns eine Ziegenherde. Der Hirt setzt sich zu uns, verfüttert
unser altes Brot an eine besonders vorwitzige Braune.
Die anderen tun
sich an „unserem“ Baum gütlich, scheuen dafür keine Mühen.
Die
Nächte sind kalt, enden mit Nebelbänken, die sich bald auflösen.
Die
Tage sind strahlend blau und sonnig.
Das
Wochenende naht, die ersten Marokkaner treffen im Tal ein. Eine
Gruppe Männer lässt sich direkt an „unserem“ Baum nieder, baut
ein Zelt auf, es geht lustig zu, die Männer singen, quetschen sich
zu viert in ein winziges Zelt, das Geräusch von Getränkebüchsen,
die geöffnet werden, dringt herüber.
Der
Wind frischt auf, die Wolken sind zurück, der Wetterbericht kündet
Regen und Temperaturen bis max. 13° an, wir flüchten nach
Tafraoute.
Die
Campingplätze sind alle voll, aber es gibt ein paar genehmigte
Freiflächen drum herum, auf denen eine geringe Parkgebühr verlangt
wird. Dort stellen wir uns dazu. Von unserem „Feldherrnhügel“
können wir über die anderen hinweg auf das 360° Panorama gucken.
Morgens
kommt wieder der Bäcker mit dem Fahrrad, bringt Croissants und
frisches Baguette, nebenan macht eine Gruppe Holländer
Morgengymnastik, eine andere Gruppe zieht mit einem Rudel Hunde los,
eine Ziegenherde trabt über den Platz und sucht sich neben uns die
besten Kräutlein,
die
Frauen aus dem Ort bieten Arganprodukte an, Mohammed von der
Autowerkstatt klettert auf einem Wohnmobil rum und baut am
Dachfenster.
Rüdiger
spricht ihn an.
Ja,
liebe Freunde, unser altes Problem ist leider noch immer nicht 100%ig
gelöst. Der Verlust der Bremsflüssigkeit ist minimal, aber
vorhanden. Rüdiger kann feststellen, dass die Dichtung vom Behälter
die Ursache ist. Und wir brauchen wahrscheinlich neue
Radbremszylinder. Die werden wir in Deutschland bestellen und
einbauen lassen, aber die Dichtung kann er ja vielleicht erneuern. Er
versteht zumindest sofort worum es geht.
Der
Behälter für die Bremsflüssigkeit wird ein weiteres Mal ausgebaut,
die Verbindungsstücken mit Isolierband umwickelt, dann wird er
wieder eingebaut.
Zunächst läuft eine Menge Bremsflüssigkeit aus,
was Rüdiger in eine tiefe Krise stürzt, aber am nächsten Morgen
bleibt die Menge konstant und das bleibt auch so, nachdem wir wieder
ins Tal der bunten Steine gefahren sind. Na also!
So
genießen wir noch einmal unseren Lieblingsplatz in Marokko bevor wir
uns aufmachen nach Taroudannt.
Der Regen hat nicht ausgereicht um das ausgewaschene Flussbett wirklich wieder zum Fluss werden zu lassen.
Begleitet uns!
Bis
bald also
Doris
und Rüdiger
Hallo Ihr beiden,
AntwortenLöschenich begleite Euch gern weiter. Macht weiter so und bleibt gesund!
LG Thomas
Hallo Thomas,
AntwortenLöschenwir freuen uns sehr, dass Du immernoch dabei bist.
Liebe Grüße
Doris und Rüdiger
...na klar doch und das sogar immer wieder gern.
AntwortenLöschenviele Grüße aus dem verschneiten Mitteldeutschland vom Thomas