Montag, 10. April 2023

... wenn Spaniens Blüten blühen

 





Es ist Frühling in Spanien. Überall blüht es.






Auf unserem Weg nach Osten begleitet uns das strahlende Blau des Mittelmeeres.



Bald erreichen wir die kleine Wohnsiedlung zwischen Benalmádena und Torremolinos.




Hier haben Manu und Giovanna ein Zuhause gefunden, in dem sie sich, nach eigenen Aussagen, sehr wohl fühlen.

Wir verbringen zwei sehr schöne Abende miteinander. Den ersten beim Grillen auf der Terrasse,



den anderen im Hafen. Hier dümpeln Yachten am Kai und phantasievolle Gebäude stehen rings um das Hafenbecken. In ihnen befinden sich Restaurants, Cafès und Bars mit internationaler Küche und das Leben pulsiert am Abend heftig. Die Atmosphäre erinnert an italienische Filme aus den 60er Jahren, nur dass das hier voller Licht und Farben ist und nicht schwarz-weiß.




Wir landen in einem indischen Restaurant und lassen es uns gut gehen.



Ein kleiner Spaziergang beendet den Abend, am nächsten Morgen machen wir uns wieder auf den Weg, denn die Beiden müssen arbeiten und wir wollen sie nicht dabei stören. Wir hoffen sehr, dass Giovanna und Manu uns mal in Berlin besuchen. Unsere Stadt hat ja auch so einiges zu bieten.





Wir werden die blöde Erkältung nicht richtig los und gönnen uns noch einmal zwei Tage Ruhe in La Peza. Dort waren wir im letzten Jahr schon, haben das Dorf umwandert, diesmal begnügen wir uns mit der Ansicht.




Drei Tage bevor in Spanien die Semana Santa, die bei uns Karwoche heißt, beginnt treffen wir in Palomares ein.

Unsere Freundin Luiza arbeitet auf dem hiesigen „Camping Cuevas Mar“. Ihr Kollege empfängt uns überaus freundlich, wir bekommen eine der großen, ruhigen, von Hecken eingefassten Parzellen zugeteilt und fühlen uns hier ausgesprochen wohl.




Ein paar Tage genießen wir die schöne Atmosphäre, lassen uns von Luiza und Antonio verwöhnen. Wir haben uns viel zu erzählen, was ganz nebenbei unser Englisch verbessert. Aber auch die Beiden sind berufstätig, so dass wir viel Zeit für uns haben.

Gleich gegenüber vom Camping liegt die „Bar Monica“. Äußerlich eher unspektakulär, bekommen wir dort jedoch sehr leckeres Essen, von Monica persönlich zubereitet.




Luiza und Antonio fahren mit uns nach Garrucha zum Hafen. Ein Spaziergang, die Hafenpromenade entlang führt uns durch einen kleinen Park. Hier findet sich nicht nur das Denkmal von einem Dichter namens Cervantes, der 300 Jahre nach seinem berühmten Namensvetter lebte, sondern auch eines für die Fischer von Garrucha.








Ein paar Kinder haben ihren Ball in einen Baum geschossen und bekommen ihn nicht wieder herunter. Antonio wird sofort aktiv. Eine kurze Aktion, bei der alle ihren Spaß haben, und die Kinder haben ihren Ball zurück.



Dann sitzen wir bei unserem Feierabenddrink und gucken Leute. Da sich hier abends alles belebt, gibt’s einiges zu sehen.



Schon öfter haben wir uns im Supermarkt als schnelle Mahlzeit eine Kartoffeltortilla geholt. Mit etwas Salat dazu fanden wir das ganz annehmbar.

Zwischen diesen und Antonios hausgemachten Omelettes de Papas liegen Lichtjahre. Wir wussten ja, dass Antonio ein hervorragender Koch ist, aber was er aus dieser eigentlich ganz einfachen Mahlzeit gemacht hat, ist einfach köstlich.





Dann kommt der Palmsonntag.

Sonntags ist in Villaricos immer Markt, das wissen wir noch vom letzten Jahr. Darauf freuen wir uns auch schon. Wir radeln also die vier Kilometer auf einem richtig guten Radweg von Palomares nach Villaricos. Und treffen gerade rechtzeitig ein, um die Palmsonntagsprozession mitzuerleben.



Die Figuren werden nicht mehr getragen, aber immerhin auf einem Wagen geschoben. Ein bisschen anstrengen muss man sich schon für den lieben Gott. Eine Runde durch den kleinen Ort geht die Parade mit Blasmusik und vielen Gläubigen mit Palmwedeln in der Hand, dann löst sie sich auf, die Beteiligten mischen sich unters Volk. Und das schiebt und drängelt in hellen Scharen an den Ständen vorbei.







Wir lassen uns mitziehen, gucken die Fülle der angebotenen Waren an und bleiben am Ende an den Obst und Gemüseständen hängen.



Zur Feier des Tages gönnen wir uns eine Portion Churros, dieses köstliche Gebäck, dass die Spanier so lieben.




Den letzten Abend in Palomares verbringen wir natürlich wieder mit Antonio und Luiza. Sie sind uns, genau wie Giovanna und Manu, unwahrscheinlich ans Herz gewachsen in diesen zwei Jahren und wir trennen uns in der Hoffnung, auch sie irgendwann in Berlin begrüßen zu dürfen.

Ostern steht nun direkt vor der Tür, in Spanien ein sehr wichtiges Fest. Dies wissend haben wir uns einen Platz gesucht, wo wir dem spanischen Oster-Familientrubel    entgehen: die Finca Caravana bei Yecla. Wir verbringen die Ostertage mit Ute und Jan bei Franze, in seiner Oase mitten im Nichts. Und das bei herrlichstem Wetter.




Franze kocht. Beim Essen sitzen wir auf Strohballen, zusammen mit sehr netten Leuten, Deutschen, die in Spanien leben. Eine Bereicherung!




Am Karfreitagabend strahlt der Vollmond, am Ostersonntag erhebt sich die Sonne prächtig übers Land.







Und während wir das alles tun und genießen, denken wir weiter darüber nach, was sich verändern und wie sich unser Leben zukünftig gestalten wird.

Wie gesagt, reisen werden wir auf jeden Fall weiterhin. Aber wir haben das Gefühl, zu viel Ballast durch die Gegend zu fahren. Das Meiste ist ein bisschen zu viel, zu groß, zu schwer. Dadurch wird alles oft ein wenig zu umständlich, zu aufwändig, zu anstrengend. Auch unsere Pläne erscheinen uns im Moment etwas zu groß angelegt, zu langfristig, zu weitreichend.



Nach längeren Überlegungen, Diskussionen und Recherchen beschließen wir, Ballast abzuwerfen.  So schwer wir uns diesen Entschluss auch erarbeitet haben, so sehr erleichtert er uns dann letztendlich. Dieses Gefühl kennen wir schon aus der Zeit, als wir von unserer Wohnung ins Wohnmobil umgesiedelt sind. Alles wird reduzierter und dadurch übersichtlicher. Das ist die Grundidee.

Wie wir das in der Praxis angehen, was, wann und wie wir es genau verändern?

Ihr werdet es erfahren.


Bis dann also

Doris und Rüdiger