Freitag, 26. August 2016

Ende der Ruhephase in Sicht

Naja, dieser Sommer:

Aus Wärme wurde wieder Kühle.
Die Oberkellner werden blaß
und fragen ohne Unterlass:
Also raus mit die Stühle
oder rin mit die Stühle
oder was?“


Liebe Freunde,

der Sommer nähert sich dem Ende – und die Arbeiten am Düdo auch.
Noch gibt es eine Liste der noch zu erledigenden Arbeiten, aber sie ist überschaubar.
Rüdiger arbeitet sich tapfer durch die Elektrik und findet mittlerweile sogar Spaß daran.
Aber der Reihe nach.
Die erste Arbeit, Voraussetzung dafür, dass die Solarpaneele in Position gebracht werden konnten, war der Aufbau des Dachgepäckträgers. Es folgten die Staukisten.




Die Bordbatterien aus dem blauen Koffer wurden eingebaut und verkabelt. Erst dann konnten die Solarpaneele angeschlossen werden.
Das klingt einfacher als es war. Viel Umbau und Fummelei bei der Kabeldurchführung war notwendig, damit am Ende die Meldung kam: Batterien werden geladen.
Das war ja aber nur eine, die Ladeseite. Nun geht es an die andere, die Verbraucherseite.
Der Kühlschrank aus dem Koffer war bereits ausgebaut. Nun konnte er an die vorgesehene Stelle platziert und angeschlossen werden. Und er kühlt.
Um den ganzen Kabelsalat zu schützen, waren natürlich wieder ein paar Tischlerarbeiten nötig.





Nebenbei baute Rüdiger noch die Lüftungsschläuche und Belüftungsöffnungen im Bad ein. 
 



Der Garten lässt sich auch immer wieder mal was einfallen, um uns zu beschäftigen.
Vom großen alten Apfelbaum an der Küche bricht mitten in der Nacht ein Ast ab,




die Birnen sind reif und fallen auf die Wiese. Inzwischen wissen wir, sie heißen        Klapps Liebling, eine alte Sorte, sehr lecker.




Der Pflaumenbaum wirft ab, was er nicht mehr nähren will und die Mirabellen liegen wie Murmeln im Gras.
Wieder fülle ich Gläser mit Köstlichkeiten, koche das erste Pflaumenmus meines Lebens und lagere alles ein, damit wir ein Teil mitnehmen können nach Marokko. Dort wird es uns schmecken, wenn wir die Dattel- und Feigenmarmelade leid sind. 
Auch die Zwiebeln sind schon geerntet

Der Garten zeigt Farbe  wohin man schaut



                                                                            



sogar das Winterholz legt sich ne grüne Schärpe zu











  und wenn man will, sind da schon die Samen für das nächste Jahr.



 

Vor etlichen Wochen schon hatte ich in der hiesigen Regionalzeitung einen Artikel entdeckt, der ankündigte, dass in Genthin einige Firmen ein offenes W-Lan sponsern.
Vor dem Rathaus, vor der Bibliothek und der Schwimmhalle kann man sich täglich für 45 Minuten einwählen. Das genügt mir um die Mails zu checken und ein paar wichtige Bauteile für den Düdo zu bestellen, die wir dann hier in der Postfiliale abholen können. Service auf dem Lande.
So radele ich also die etwa 15 Kilometer nach Genthin und es funktioniert.
Die Hälfte der Strecke geht es am Elbe-Havel-Kanal entlang, der Rest entspannt auf der, am Vormittag nicht sehr stark befahrenen, Landstraße. 
 
Jetzt, Ende August, Sind wir mal wieder in Berlin, Schwiegermutter hat Geburtstag, die Kinder und Enkel freuen sich über Obst aus dem Garten.
 Der Sommer ist wieder da, wir haben seit ein paar Tagen Tagestemperaturen über 30°C, alles schwitzt und die Biergärten sind gut besucht. 
Wir freuen uns auf unseren Garten. dort ist die Hitze wesentlich besser auzuhalten als in der Stadt. 

Also, Leute, genießt den Sommer!
 
bis zum nächsten Mal
Doris und Rüdiger
 
 


Freitag, 5. August 2016

Wege und Umwege

Der August


Stockrosen stehen hinterm Zaun
in ihren alten, brüchigseidnen Trachten.
Die Sonnenblumen, üppig, blond und braun,
mit Schleiern vorm Gesicht, schaun aus wie Frau'n,
die eine Reise in die Hauptstadt machten.


Nichts bleibt mein Herz. Bald sagt der Tag Gutnacht.
Sternschnuppen fallen dann, silbern und sacht,
ins Irgendwo, wie Tränen ohne Trauer.
Dann wünsche deinen Wunsch, doch gib gut acht!
Nichts bleibt, mein Herz. Und alles ist von Dauer.



Liebe Freunde,

Anfang Juli gönnten wir uns also eine Pause und fuhren nach Spremberg. In diesem netten Städtchen gibt es das Hotel zur Post, wo alljährlich die lange Rock- und Bluesnacht veranstaltet wird. 
 


Das Thema des Abends , wie man oben sehen kann, „40 Jahre Monokel“. Viele tolle Musiker waren zum gratulieren gekommen u.a. Jürgen Kerth, Engerling und Renft.
Um 18.00 Uhr ging es los und es war ein grandioser Abend. Jede Menge beste Musik, nette Leute mit denen man schnell ins Gespräch kam, tolle Atmosphäre.
Im Hof des Hotels war ein großes Bierzelt mit Bühne errichtet worden, um das Zelt herum verteilten sich mehrere Bier und Grillstände. Für alles war gesorgt.
Wir hatten Glück und erwischten zwei der wenigen Sitzplätze an einem der vier Biertische, die am Rande aufgestellt waren.
Pünktlich um 1.00 Uhr war Schluss zum Bedauern aller Anwesenden, aber die Spremberger haben natürlich auch ein Recht auf ihre Nachtruhe. Wir wanderten beschwingt zu unserem DüDo und starteten am nächsten Morgen zu einer kurzen Stippvisite nach Berlin, bevor es dann wieder nach Sachsen-Anhalt ging.

Um den 19. Juli wurde es warm, dann heiß. Viel zu heiß eigentlich um ernsthafte Arbeiten zu verrichten. Für die einen zumindest. Für andere ist das anscheinend genau die richtige Temperatur.
Will sagen, unser Sohn kam mit Freundin und legte los. Gartenarbeit macht Spaß, stellte er fest. So wurde der Kirschbaum fertig und der Walnussbaum auf der Nachbarseite beschnitten






und die Apfelbäume am Kompost. Der am Geräteschuppen wurde gleich ganz abgeschnitten und war innen hohl. Der Sandkasten wurde freigelegt und der leidige Reisighaufen neben der Frühstückswiese beseitigt.




und dann kamen wir auf den Hund.
Unsere Jüngste kam mit Hündin Fritzi. Eingewöhnungsphase für die 14tägige Betreuung Anfang August. Alles ließ sich gut an, Fritzi ist eine sehr entspannte Hündin.





Am Wochenende fiel der Rest der Familie ein. Die Enkeljungs planschten in der alten Zinkwanne und machten aus dem Sandkasten einen Abenteuerspielplatz, schauten dem Opa beim Kettensägen zu und turnten durch den Garten.
Am Sonnabend wurde eine Mannschaftsportion Milchreis verdrückt und abends gab es Lagerfeuer.
Alle hatten Spaß und allen ging es gut.



 

Am Sonntagnachmittag kehrte wieder Ruhe ein. Alle, bis auf die Jüngste, mussten zurück in die Stadt. Auch das war gewöhnungsbedürftig.
Wir übten noch einige Tage den Umgang mit dem Hund, inzwischen betreuen wir Fritzi allein. Es funktioniert großartig und – auch an das Leben mit Hund kann man sich gewöhnen. Vorübergehend.
Tägliche Spaziergänge, tägliche Fütterung, streicheln und spielen. Und immer wieder konsequent sein, den „Rudelführer“ geben. Alles in allem schon eine Herausforderung.


Bei unseren abendlichen Runden gehen wir oft an der alten Ziegelei vorbei. Ein technisches Bauwerk, das leider verfällt.




 Es hat es hat etwas Verwunschenes, das uns zu vielen Phantasien anregt. Vorsichtig erkundeten wir das alte Gemäuer...









Der Garten ist üppig, die Obstbäume hängen brechend voll, schon leuchtet es rot überall und blau.





Der Gesang der Vögel ist merklich weniger geworden, dafür kommen jetzt die Schmetterlinge. In ganzen Wolken gaukeln sie über die sonnenbeschienenen Wiesen. Wunderschön.



Die Arbeiten am DüDo gehen voran. Rüdiger ist bei seiner größten Herausforderung angelangt, der Elektrik. Es kostet viel Zeit und Hirnschmalz, aber er tüftelt sich durch.
Drinnen ist es schon recht gemütlich. 





Für die vielen Kleinigkeiten, die unterzubringen sind, nähe ich die bewährten Wandtaschen.



Unsere Nachbarn beschenken uns täglich mit dem, was sie im Überfluss ernten, vor allem Gurken und Zucchini. Wir freuen uns und schlemmen.



Und dann kommt endlich der lang ersehnte Tag. Der neue Besitzer baut unter den Blauen einen tragfähigen Unterbau und nimmt das Fahrgestell mit.









 Da steht er nun, der Blaue, nur noch als Laube.





Das Thema IFA ist damit für uns Geschichte. Und das ist auch gut so. 
Bei der ganzen Aktion ist uns einmal mehr klar geworden, dass wir diese Dimensionen, allein der Reifen z.B., nicht bewältigen.
Manchmal muss man eben Umwege nehmen, um auf den richtigen Weg zu kommen.
Wir sind in unserem Leben ja schon oft krumme Wege gegangen und es wird sicher nicht der letzte sein, denn man soll ja nie nie sagen, aber es wird hoffentlich in Zukunft nicht mehr diese Größenordnung haben. Andererseits trifft man auf Umwegen auch hin und wieder auf so manche Überraschung, auf nette Menschen, auf neue Perspektiven. 

Nun können wir also in Ruhe den Düdo fertig machen und dann hoffentlich, wie geplant, Mitte Oktober Richtung Marokko starten.

Drückt und die Daumen, Leute!

bis zum nächsten Mal
Doris und Rüdiger