Freitag, 5. August 2016

Wege und Umwege

Der August


Stockrosen stehen hinterm Zaun
in ihren alten, brüchigseidnen Trachten.
Die Sonnenblumen, üppig, blond und braun,
mit Schleiern vorm Gesicht, schaun aus wie Frau'n,
die eine Reise in die Hauptstadt machten.


Nichts bleibt mein Herz. Bald sagt der Tag Gutnacht.
Sternschnuppen fallen dann, silbern und sacht,
ins Irgendwo, wie Tränen ohne Trauer.
Dann wünsche deinen Wunsch, doch gib gut acht!
Nichts bleibt, mein Herz. Und alles ist von Dauer.



Liebe Freunde,

Anfang Juli gönnten wir uns also eine Pause und fuhren nach Spremberg. In diesem netten Städtchen gibt es das Hotel zur Post, wo alljährlich die lange Rock- und Bluesnacht veranstaltet wird. 
 


Das Thema des Abends , wie man oben sehen kann, „40 Jahre Monokel“. Viele tolle Musiker waren zum gratulieren gekommen u.a. Jürgen Kerth, Engerling und Renft.
Um 18.00 Uhr ging es los und es war ein grandioser Abend. Jede Menge beste Musik, nette Leute mit denen man schnell ins Gespräch kam, tolle Atmosphäre.
Im Hof des Hotels war ein großes Bierzelt mit Bühne errichtet worden, um das Zelt herum verteilten sich mehrere Bier und Grillstände. Für alles war gesorgt.
Wir hatten Glück und erwischten zwei der wenigen Sitzplätze an einem der vier Biertische, die am Rande aufgestellt waren.
Pünktlich um 1.00 Uhr war Schluss zum Bedauern aller Anwesenden, aber die Spremberger haben natürlich auch ein Recht auf ihre Nachtruhe. Wir wanderten beschwingt zu unserem DüDo und starteten am nächsten Morgen zu einer kurzen Stippvisite nach Berlin, bevor es dann wieder nach Sachsen-Anhalt ging.

Um den 19. Juli wurde es warm, dann heiß. Viel zu heiß eigentlich um ernsthafte Arbeiten zu verrichten. Für die einen zumindest. Für andere ist das anscheinend genau die richtige Temperatur.
Will sagen, unser Sohn kam mit Freundin und legte los. Gartenarbeit macht Spaß, stellte er fest. So wurde der Kirschbaum fertig und der Walnussbaum auf der Nachbarseite beschnitten






und die Apfelbäume am Kompost. Der am Geräteschuppen wurde gleich ganz abgeschnitten und war innen hohl. Der Sandkasten wurde freigelegt und der leidige Reisighaufen neben der Frühstückswiese beseitigt.




und dann kamen wir auf den Hund.
Unsere Jüngste kam mit Hündin Fritzi. Eingewöhnungsphase für die 14tägige Betreuung Anfang August. Alles ließ sich gut an, Fritzi ist eine sehr entspannte Hündin.





Am Wochenende fiel der Rest der Familie ein. Die Enkeljungs planschten in der alten Zinkwanne und machten aus dem Sandkasten einen Abenteuerspielplatz, schauten dem Opa beim Kettensägen zu und turnten durch den Garten.
Am Sonnabend wurde eine Mannschaftsportion Milchreis verdrückt und abends gab es Lagerfeuer.
Alle hatten Spaß und allen ging es gut.



 

Am Sonntagnachmittag kehrte wieder Ruhe ein. Alle, bis auf die Jüngste, mussten zurück in die Stadt. Auch das war gewöhnungsbedürftig.
Wir übten noch einige Tage den Umgang mit dem Hund, inzwischen betreuen wir Fritzi allein. Es funktioniert großartig und – auch an das Leben mit Hund kann man sich gewöhnen. Vorübergehend.
Tägliche Spaziergänge, tägliche Fütterung, streicheln und spielen. Und immer wieder konsequent sein, den „Rudelführer“ geben. Alles in allem schon eine Herausforderung.


Bei unseren abendlichen Runden gehen wir oft an der alten Ziegelei vorbei. Ein technisches Bauwerk, das leider verfällt.




 Es hat es hat etwas Verwunschenes, das uns zu vielen Phantasien anregt. Vorsichtig erkundeten wir das alte Gemäuer...









Der Garten ist üppig, die Obstbäume hängen brechend voll, schon leuchtet es rot überall und blau.





Der Gesang der Vögel ist merklich weniger geworden, dafür kommen jetzt die Schmetterlinge. In ganzen Wolken gaukeln sie über die sonnenbeschienenen Wiesen. Wunderschön.



Die Arbeiten am DüDo gehen voran. Rüdiger ist bei seiner größten Herausforderung angelangt, der Elektrik. Es kostet viel Zeit und Hirnschmalz, aber er tüftelt sich durch.
Drinnen ist es schon recht gemütlich. 





Für die vielen Kleinigkeiten, die unterzubringen sind, nähe ich die bewährten Wandtaschen.



Unsere Nachbarn beschenken uns täglich mit dem, was sie im Überfluss ernten, vor allem Gurken und Zucchini. Wir freuen uns und schlemmen.



Und dann kommt endlich der lang ersehnte Tag. Der neue Besitzer baut unter den Blauen einen tragfähigen Unterbau und nimmt das Fahrgestell mit.









 Da steht er nun, der Blaue, nur noch als Laube.





Das Thema IFA ist damit für uns Geschichte. Und das ist auch gut so. 
Bei der ganzen Aktion ist uns einmal mehr klar geworden, dass wir diese Dimensionen, allein der Reifen z.B., nicht bewältigen.
Manchmal muss man eben Umwege nehmen, um auf den richtigen Weg zu kommen.
Wir sind in unserem Leben ja schon oft krumme Wege gegangen und es wird sicher nicht der letzte sein, denn man soll ja nie nie sagen, aber es wird hoffentlich in Zukunft nicht mehr diese Größenordnung haben. Andererseits trifft man auf Umwegen auch hin und wieder auf so manche Überraschung, auf nette Menschen, auf neue Perspektiven. 

Nun können wir also in Ruhe den Düdo fertig machen und dann hoffentlich, wie geplant, Mitte Oktober Richtung Marokko starten.

Drückt und die Daumen, Leute!

bis zum nächsten Mal
Doris und Rüdiger  


2 Kommentare:

  1. Hallo Doris, hallo Rüdiger,
    es freut mich wahnsinnig zu lesen wie gut es euch geht, mit welchem Enthusiasmus ihr euch ins Zeug legt. Ich wünsche Euch so sehr, dass der Düdo rechtzeitig fertig wird und ihr, die (hier) kalte Jahreszeit im warmen Süden verbringen könnt.
    Bleibt gesund und weiter so!

    Liebe Grüße ThomasD. (imodra)

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    1. Hallo Thomas,
      schön von Dir zu hören. Dank für die moralische Unterstützung. Ja, wir werden nun endlich gen Süden fahren.
      Dir geht hoffentlich gut.
      Liebe Grüße
      Doris und Rüdiger

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