Donnerstag, 14. Februar 2019

18 Stunden mit dem Zug



Unser Zug fährt 20.10 Uhr vom Ga Ha Noi.
Bevor wir die Hauptstadt Vietnams verlassen, für Euch noch ein paar Impressionen

















Gegen Sieben holen wir unser Gepäck vom Hotel und gehen zum Bahnhof.



Unsere Plätze sind in Wagen 3. Pünktlich geht es los, noch sind viele Sitze leer. Das ändert sich in den nächsten 4 Stunden. Auf jedem Bahnhof stehen viele Menschen mit Kind und Kegel, Sack und Pack. Vom Koffer bis zu Säcken mit Reis ist alles dabei. Und immer wenn wir denken jetzt passt nichts mehr rein, werden Taschen, Beutel und Kisten irgendwie verstaut. Nach und nach wird es ruhig, das Personal hat Decken ausgegeben, irgendwie hat jeder einen Schlafplatz gefunden.


...was einige Kletterkünste erfordert wenn man mal wohin muss.


Gegen 6.00 Uhr erwachen die ersten, draußen wird es hell.


Im Zug fährt das Personal mit Wagen durch die schmalen Gänge, es gibt Kaffee und Instantnudelsuppe.
Stundenlang fahren wir durch Reisfelder, Gemüsegärten, Obstplantagen, Dörfer, Reisfelder und… Reisfelder. Alles sieht wohlbestellt und gepflegt aus.









Der Zug ist laut und rumpelt und schaukelt uns ordentlich durch. Trotzdem hätte es schlimmer sein können. Immerhin sind die Sitze bequemer als im Flugzeug.
Irgendwann kurz vor Mittag lassen wir die Reisfelder hinter uns, die Lok zuckelt bergan. Erste spektakuläre Ausblicke eröffnen sich.



Der Zug wird immer langsamer, hält auf freier Strecke. Wir warten den Gegenzug ab und noch einen, dann geht es weiter.




Eine Stunde stehen wir hier. Unsere Ankunftszeit in Da Nangh ist längst überschritten. Draußen bieten Frauen hausgemachte Snacks an, im Zug wird Mittagessen ausgegeben.


17 Stunden sind wir inzwischen unterwegs. Ich schreibe eine Mail an unsere Gastgeber in Hoi An. Die Antwort kommt prompt, wir sollen uns keine Sorgen machen, der Fahrer wartet.
Irgendwann zuckelt der Zug wieder los.





Dann erreichen wir den Pass.




Der Wolkenpass ist die Wetterscheide zwischen Nord- und Südvietnam, mit nur etwas über 400m nicht sehr hoch, aber doch eine der schönsten Zugstrecken der Welt.
Die Lok hat sich anscheinend total verausgabt, braucht erneut eine Pause. Immerhin ist Da Nangh schon zu sehen.


Der Zug umrundet schnaufend die Bucht

Nach mehr als 18 Stunden erreichen wir endlich Da Nangh.






Was sind wir froh, dass wir den Shuttle vom Hotel gebucht haben! Jetzt noch zwei Kilometer zum Bus laufen und dann in Hoi Anh zum Homestay, würde unsere Kräfte doch überstrapazieren. Vor dem Bahnhof steht ein Pulk Taxifahrer auf Kundenfang. Wir lassen sie alle links liegen, denn wir haben den jungen Mann erspäht, der ein Schild mit der Aufschrift „Welcome Doris Lorenz“ hoch hält. Durch die Großstadt Da Nangh und an der Küste entlang bringt er uns zu unserem Quartier. Tao, unsere Gastgeberin begrüßt uns herzlich, erklärt ein bisschen den Stadtplan und bringt uns auf unser Zimmer. Wir duschen uns die Bahnfahrt ab, gehen um die Ecke was essen und fallen dann in die bequemen Betten.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen