Sonntag, 17. März 2019

Das Transportproblem


Krabben essen erfordert zumindest auf dem Krabbenmarkt von Kep eine gewisse Fingerfertigkeit. Hier gibt es keine speziellen Werkzeuge, dafür die besten Krabben Südostasiens, das ist bekannt. Auch wir gönnen uns dieses Vergnügen.
1 Kg Krabben, frisch aus dem Meer, kostet hier 10 $.




Für 2,5$ werden sie gleich nebenan für uns zubereitet,



mit gehackten Zwiebeln und grünem Pfeffer






Der Spaß beginnt.





Die Soße ist unglaublich lecker, dazu holen wir uns Reis. Am Ende bleibt ein Haufen Trümmer und fettige Hände.



Aber geschmeckt hat's und nun wissen wir auch wie das geht.

In der Nacht entlädt sich ein Gewitter. Stundenlang leuchten Blitze, Donner grollt mal näher mal ferner, heftiger Wind schüttelt die Bananenstauden vor unserem Fenster.



Dann beginnt es zu regnen. Es pladdert auf unser Palmstrohdach und rauscht die Wege hinab. Angenehm kühle Luft strömt durch die offenen Fenster. Anscheinend hat das Gewitter viele Tiere aufgescheucht. Es raschelt und trippelt, knuspert und wispert, fiept und schnattert. Auf unserer Terrasse poltert es. Am Morgen scheinen die Vögel besonders munter. Die Enten schnattern aufgeregt durch den Garten.


Nun könnte man denken, so ein Gewitter würde etwas Abkühlung bringen. Weit gefehlt. Es wird noch heißer. Der Wetterbericht kündigt 36° C für heute an.
Der Plan für den letzten Tag in Kep war, im Cafè „Led Zep“ mit schönem Blick von oben zu frühstücken und noch ein Stück zu wandern. Durch den Regen ist die Luftfeuchtigkeit noch höher, die Wege sind noch feucht und wir sind schon fix und alle als wir am Cafè ankommen.


Um festzustellen, dass es geschlossen hat.


Also zurück zum Krabbenmarkt zu Khmer Suppe und Kaffee mit Eis. Wir verabschieden uns von Gira und ihrem Mann und unserer Suppenfrau.




Die ganze Zeit hören wir, vor allem abends und nachts, den seltsamen Ruf eines Tieres, mal ferner, mal näher. Manchmal so nah, dass klar ist, es sitzt irgendwo an, auf , in unserem Bungalow. Es dauert eine Weile, bis wir raus haben, um welches Tier es sich handelt. Es ist der Tokey, ein großer Gecko, der bis 40 cm groß wird.
Am letzten Abend zeigt er sich dann in unserer Behausung.




Am Morgen quetschen wir uns wieder in einen Mini Bus, diesmal nur für eine halbe Stunde, und fahren nach Kampot.
Ein schlichtes Zimmer erwartet uns, ein bisschen Hippue Charme und nette, belgische Gastgeber, mitten in der Altstadt.
Ein paar Tage Kolonialflair.

Für alle, die genauer hinsehen... in der Flasche ist Wasser, das man aus einem Spender immer nachfüllen kann. Eine kleine Initiative gegen den allgegenwärtigen Plastikmüll.


Kambodscha stellt uns vor ein Problem.
Wir haben noch zwei Wochen Zeit – wie bringen wir die rum?
Seam Reap mit Angkor Wat steht noch auf dem Programm, soviel ist klar. Darauf freuen wir uns auch schon, aber mehr als ein paar Tage halten wir es am touristischsten Ort Kambodschas wahrscheinlich nicht aus.
Alle anderen sehenswerten Orte erweisen sich als schwierig zu erreichen, wenn man nicht einen privaten Fahrer bezahlen will. Die meisten Ziele werden mit Bussen angefahren, oft mit Mini Bussen, für uns waren schon 4 Stunden damit eine Tortur. Die Tourist Busse sind größer und besser, fahren aber nicht überall hin. Letztlich führen alle Wege über Phnom Penh. Man gondelt also kreuz und quer im Land herum, meist Strecken von 10-12 Stunden, zu unchristlichen Zeiten, mit langen Umsteigezeiten. Manchmal muss man von einem Haltepunkt zum nächsten mit dem Taxi fahren. So gibt es keine direkte Busverbindung von Kampot nach Battambang oder von Sihanoukville nach Seam Reap. Züge gibt es garnicht oder sie fahren unregelmäßig. Wenn es da ein System gibt, können wir es nicht ergründen. In einschlägigen Blogs, die mitunter sehr hilfreich sind, findet man zwar Informationen, die sich in der Realität jedoch oft als mal zutreffend und mal gerade für den geplanten Zeitraum als geändert herausstellen. Inlandsflüge wollen wir vermeiden, sie sind so kurzfristig auch ziemlich teuer und selbst wenn wir es als Möglichkeit in Betracht ziehen würden, ist auch das meist mit einer mehrstündigen Busfahrt kombiniert, da natürlich nicht jeder Ort im Land einen Flughafen hat.
Auf all das haben wir keine Lust mehr. Kambodscha ist ein angenehmes Land, aber im Organisieren von öffentlichem Personenverkehr ist Vietnam deutlich besser. Dazu kommt, dass z. B. die Traumstrände von Sihanoukville anscheinend von chinesischen Investoren flächendeckend mit Hotels zugebaut werden, es also kaum ein Hotel oder Resort gibt, dass nicht vom Baustellenlärm betroffen ist. Auch darauf haben wir keine Lust.
Wir werden uns also einige Tage dem Charme von Kampot hingeben, bevor wir nach Seam Reap fahren, um uns die größte Tempelanlage der Welt anzusehen. Das bedeutet auf jeden Fall 13 Stunden Bus. Dann sehen wir, wie es weitergeht.

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