So
viele Nuancen von Grün
bis
hinauf
ins
wolkige Blau
in
dem der Rotbeinige
seine
Schwingen ausbreitet
und
meine Seele
landet
mit ihm
auf
den vielfarbigen Wiesen
Liebe
Freunde,
Bor-Camping
liegt auf 1250 m Höhe. Auf einer saftigen Wiese stehen wir vor der
atemberaubenden Bergkulisse des Rila Gebirges. Das vorherrschende
Geräusch ist das Rauschen des Flüsschens Rilska. Die Vögel haben
Mühe, es zu übertönen. Uns rauscht es abends in den Schlaf.
Vorher
lassen wir uns aber vom Chef Käse und Kebap grillen. Das macht er in
seiner urigen Außenküche.
Am
Nebentisch sitzt ebenfalls ein Paar, etwa in unserem Alter, schnell
wird klar, es sind Landsleute aus Radeberg.
Wir
kommen ins Gespräch, die Chemie stimmt und es entwickelt sich ein
wunderbarer Abend mit Gitta und Matthias.
Hallo,
Ihr Beiden, wenn Ihr das lest, seid herzlich gegrüßt.
Etwa
1,5 Kilometer Fußweg am Fluss entlang ist es bis zum größten und
bedeutendsten Kloster Bulgariens.
Wir
machen uns also auf und betreten das Rila Kloster durch das
Dupnica-Tor.
Die Atmosphäre zwischen
den vierstöckigen Galerien mit Arkaden, Terrassen und Treppen, die
die Kirche umgeben, fängt uns ein und lässt uns verstehen, warum
Rila das wichtigste Ziel für die orthodoxe Kirche Bulgariens ist.
Die Berge, die im
Hintergrund aufragen, tun ein Übriges, um das Kloster zu einem
besonderen Ort zu machen.
Keine Beschreibung würde
den wunderbaren Malereien gerecht werden, die die Kirche innen und
außen bedecken, also versuch ich es erst gar nicht.
Wir gehen herum, schauen
alles an und beobachten von einem schattigen Platz unter den Arkaden
das Treiben von Touristen, Gläubigen und Mönchen.
Größere
Touristengruppen treffen ein, als wir das Kloster verlassen, die
Souvenirstände vor den Klostermauern machen die ersten Geschäfte,
die Restaurants füllen sich.
Wir wandern zurück auf
schattigen Waldwegen zum Campingplatz und lassen das Gesehene
nachklingen.
Am nächsten Tag fahren
wir weiter. Wir wollen ins Pirin Gebirge zum Wandern.
Gitta und Matthias
erzählten uns, dass man bei der Banderiza Hütte campen kann.
Deshalb versorgen wir uns unterwegs, in Blageovgrad, mit Vorräten,
denn wir wollen ein paar Tage in den Bergen bleiben.
Zunächst geht es über
gut ausgebaute Straßen bis zum Wintersportort Bansko. Ab dort wird
es harte Arbeit für den Düdo und für Rüdiger .
Steile Haarnadelkurven
führen bis hinauf auf 1815 m.
Unser treues Gefährt
ackert ordentlich, zeitweise schnauft er im zweiten Gang und mit 12
km/h die schmale Straße rauf, aber er hält sich tapfer.
Und es lohnt sich. Oben
angekommen finden wir einen traumhaften Platz auf der Campingwiese
oberhalb des Restaurantparkplatzes, mit einer 360° Aussicht auf die
Gipfel.
Im Restaurant betreibt man die Getränkekühlung aus der Quelle, die 50 m weiter oben sprudelt und es gibt sogar ein Toilettenhäuschen. Wir haben also
alles, was wir brauchen.
Ein paar Zelte sind auf
der Wiese aufgebaut. Es hat ein bisschen was von Basislager.
Als es dunkel ist erleben
wir einen Sternenhimmel, wie wir ihn bisher nur aus der Wüste
kennen. Unglaublich schön.
Die erste Wanderung führt
uns zu einem der Bergseen. Zunächst muss man hinauf bis zur Vihren
Hütte auf 1950m. Dort ist richtig was los, denn von dort beginnen
die meisten Wanderwege und es ist Sonntag.
Wir orientieren uns an
einer der Karten und folgen dem weiß-gelb-weiß gekennzeichneten
Weg, der immer am Flüsschen entlang führt.
Nicht immer ist er das, was wir so als Wanderweg kennen. Oft muss man über Geröll und kleine Felsbrocken klettern.
Ich schaffe es bis auf etwa 2100m,
bis zu der Stelle wo der Fluss von vielen kleinen Seitenarmen gespeist wird.
Rüdiger wandert allein weiter bis hinauf zum See
Auf dem Rückweg erleben wir dann an der Vihren Hütte das Ende einer Radralley. Die Siegerpokale stehen bereit.
Der letzte Teilnehmer kommt uns auf dem Weg nach unten entgegen. Nicht aufzugeben, obwohl man der Letzte ist, verdient den größten Respekt, finde ich. Ich bin ja schon zu Fuß stolz darauf, es bis hier oben zu schaffen.
2914 m höchsten Berges
des Pirin Gebirges.
Ich wandere zur Baikusheva mura, einem über 1300 Jahre alten Baum, der hier in der Nähe steht. Auf 1930 m finde ich die riesige Schlangenhautkiefer.
Sie ist der älteste Nadelbaum Bulgariens und einer der ältesten weltweit.
Ich wandere zur Baikusheva mura, einem über 1300 Jahre alten Baum, der hier in der Nähe steht. Auf 1930 m finde ich die riesige Schlangenhautkiefer.
Sie ist der älteste Nadelbaum Bulgariens und einer der ältesten weltweit.
26 m ist sie hoch und hat
einen Umfang von 7,8 m.
Ihre Äste sind dicker
als mancher Baum und ihre mächtigen Wurzeln sind fest im Berg
verankert.
Sehr beeindruckt gehe ich
zurück zum Düdo, schaue hinauf zum Vihren, den die Slawen als
„Thron des Perun“, dem obersten ihrer Götter, ansahen. Dunkle
Wolken ziehen dort oben auf, bald fallen dicke Regentropfen. Wie mag
sich das da oben anfühlen? Ob Rüdiger es wohl geschafft hat, vor
dem Regen den Gipfel zu erreichen? Immer wieder schaue ich hinauf...
1100 Höhenmeter hat er überwunden.
Anscheinend hat er aber bei seiner Tour den guten alten Perun geweckt. Blitz, Donner und Regen schickt er eine Stunde nachdem Rüdiger angekommen ist, herunter.
Wehe denen, die jetzt noch in den Bergen unterwegs sind.
Wir gönnen uns zur Feier des Tages im Restaurant ein Abendessen.
Es gehört zum Weltnaturerbe und so haben wir die Hoffnung es genauso vorzufinden, wenn wir wieder hierher kommen. Nicht in diesem Jahr, wahrscheinlich auch nicht im nächsten, aber irgendwann bestimmt.
Morgen werden wir wieder talwärts fahren. Nach Dobrinischte. Von dort fährt die einzige Schmalspurbahn Bulgariens auf einer spektakulär schönen Strecke bis Septemvri. Das lassen wir uns nicht entgehen.
Bis bald also
Doris und Rüdiger
Wieder sehr beeindruckend, liebe Doris! Und beim Bild vom Rila-Kloster machte es 'Klick' bei mir: hatte ich mir doch schon Ende letzter Woche für kommenden Donnerstag auf NDR eine Reisereportage über das unbekannte Bulgarien angekreuzt. Um 20.15 Uhr denke ich da also gaaaanz intensiv an Euch! Heute Nachmittag geht's nach Bbg. zum Einkaufen und morgen werde ich mich den Massen von Himbeeren widmen! Ciao, liebe Grüße aus der deutschen Korbstadt, Ute
AntwortenLöschenGenau, die Schmalspurbahn wurde auch gezeigt und die herrlichen Ausblicke! War wirklich wunderschön die ganze Reisereportage! Sende Euch herzliche Grüße, Ute
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