Mittwoch, 14. Juni 2017

Sommerreise – erste Etappe




Wahl

Ein Mandelbaum sein
eine kleine Wolke
in Kopfhöhe über dem Boden
ganz hell
einmal im Jahr

Einer im kleinen Stoßtrupp
des Frühlings
keinem zu Leid als sich selber
im Glaube an einen blauen Tag
vor Kälte verbrennen

Ein kleiner Mandelbaum sein
am Südhang der Pyrenäen
oder im Rheintal
der bleibt und wächst
wo er gepflanzt ist

Aber entlang gehen
bei diesem Mandelbaum
oder ihn plötzlich sehn
wenn der Zug
aus dem Tunnel kommt

Lachen und Weinen und die unmögliche
Wahl haben
und nichts ganz recht tun
und nichts ganz verkehrt
und vielleicht alles verlieren

Doch mit Ja und Nein und Für-immer-vorbei
nicht müde werden
sondern dem Wunder
leise
wie einem Vogel,
die Hand hinhalten

Hilde Domin




Liebe Freunde,

wir sind wieder unterwegs. Und wir stellen einmal mehr fest, dass das der uns liebste Zustand ist. Der Zustand unserer Wahl.

Zunächst fuhren wir aber nach Berlin um noch einige Dinge zu erledigen.
Hier erwischt uns der Regen und ein starkes Gewitter.
Vor dem Verein, wo wir nach wie vor stehen dürfen, haut es eine der großen alten Pappeln um.
Unser Düdo steht zwar in einem kleinen See, aber sonst ist ihm und uns nichts passiert.





Bevor wir starten, feiern wir, wie angekündigt, erst einmal Rüdigers 60sten Geburtstag – mit Eltern, Kindern, Kindeskindern und Freunden.
Es wird ein schönes Fest, alle fühlen sich wohl und Rüdiger strahlt.

Am nächsten Morgen starten wir zunächst Richtung Süddeutschland, von dort soll es nach Österreich gehen, wo wir nun endlich unseren Kühlschrank abholen können.
Das Wetter macht ne Sonnenpause, unsere Scheibenwischer haben gut zu tun.
Den ersten Abend verbringen wir in Selb, der Porzellanstadt.
Der Stellplatz ist toll, das Städtchen leider etwas trist. 


 Allein vom Porzellan kann man hier anscheinend nicht leben, obwohl man überall auf die Spuren der Porzellanherstellung trifft, sogar das Straßenpflaster ist stellenweise daraus.



Der Dienstag beginnt zunächst wieder mit etwas Sonne, aber schon am Vormittag ziehen dicke Wolken auf, aus denen dann auch reichlich Wasser fällt.
Es regnet nach wie vor als wir am frühen Abend in Passau ankommen.
Hier bei Passau fließt der Inn in die blaue Donau rin.“
Eigentlich wollten wir uns das anschauen aber es gießt immer stärker und so fällt unser Stadtbummel buchstäblich ins Wasser.

Immer an der Donau entlang fahren wir nach Österreich hinein. Wir verlassen sie an der Schlögener Schlinge um sie später bei Linz wieder zu treffen.
Satte grüne Wälder und Wiesen, adrette Höfe und Dörfer säumen unseren Weg.





Hinter Linz geht es über Mauthausen bis St. Pölten.
In Mauthausen suchen wir vergeblich nach einem Wegweiser zur
KZ-Gedenkstätte. Hingewiesen wird allerdings auf einen Soldatenfriedhof.

Wir wechseln von der Landstraße auf die A1, die uns bis kurz vor Wien bringt.
Am Wiener Wald entlang, einem wunderschönen Stückchen Erde, gelangen wir dann bis Ebreichsdorf, wo unser reparierter Kühlschrank wartet.
Die Firma ist bald gefunden, wir werden schnell, freundlich und kompetent bedient und am Nachmittag räumen wir unseren wieder funktionierenden Kühlschrank ein.




Endlich können wir ein paar Sachen bevorraten, denn wir haben keine Lust jeden Tag einzukaufen.
Wir essen gern und wir sind immer neugierig, wie „ein Land schmeckt“. So haben wir in all den Jahren, auf allen Reisen immer nur eine Notration an Bord gehabt, für den Fall, dass kein Laden oder Markt weit und breit ist oder wir anderweitig daran gehindert werden vor Ort einzukaufen. Sonst wird gegessen, was im jeweiligen Land zu bekommen ist.
Allerdings schmecken Milch, Butter und Frischkäse wohl hier in Europa überall so ziemlich gleich, zumal die Discounter ja inzwischen auch fast überall die gleichen sind und so legen wir davon einen kleinen Vorrat an.

Von Ebreichsdorf ist es nicht weit bis zum Neusiedler See. Dort übernachten wir in Illmitz, einem kleinen Ort, fast an der Ungarischen Grenze.
Wir essen ein Wiener Schnitzel im Dorfgasthaus, im Foyer der Touristen Information nutzen wir danach das sehr gute W-Lan und schlafen ruhig vor dem Gebäude der Caritas.

Am nächsten Tag haben wir die erste Etappe erreicht. Eine Pause ist angesagt.
Wir sind in Ungarn, im Kerekdombi Termalfürdö, einem Termalbad mit Kemping, wo wir ein paar Tage ausruhen wollen.



Zuletzt waren wir vor vier, fünf Jahren hier. Das Bad ist mit EU Geldern aufgehübscht und erweitert worden, auf dem Campingplatz hat sich so gut wie nichts verändert. Viel ist nicht los.
Ein paar deutsche Wohnwagen stehen um die Wiese herum, die ungarischen Dauercamper kommen erst am Wochenende. Der kleine Laden im Ort hat inzwischen aufgegeben, selbst für Brot muss man nach Tiszakecske fahren, 6 Kilometer entfernt.
Wir suchen uns eine ruhige Ecke, genießen das schöne Wetter und das gesunde Wasser. Es hilft besonders bei Problemen des Bewegungsapparates und bei Herz-Kreislaufproblemen. Das wird unseren Gelenken gut tun, besonders nach den langen Tagen auf der Straße.
Wir genießen also drei Mal am Tag das 36-38°C warme Wasser.




So verbringen wir ein paar geruhsame Tage, erleben ein typisches Puszta Gewitter und prachtvolle Sonnenuntergänge. Dann zieht es uns wieder auf die Straße. Unser nächstes Ziel ist Serbien. Von da aus werden wir dann Bulgarien erreichen.

Wir sind gespannt was uns erwartet.
Ihr auch?

Bis dann also

Doris und Rüdiger






1 Kommentar:

  1. Na da wären wir uns doch fast auf der A3 begegnet *gg*! Am Montag sind wir abends zurückgekommen! Ausführliche Mail folgt! Macht's gut Ihr beiden und eine gute Reise!!! Unsere Gedanken begleiten Euch! Liebe Grüße, Ute

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