Freitag, 16. Juni 2017

An der schönen blauen Donau



Große Nächte

Die gelben Lilien und die lilanen Lupinen,
Kastanien blühn und Fliederbaum.
Spät blühn Holunder und Robinien
Und drängen weiß in unsern Traum.
Im Juni, in den großen Nächten,
macht manches Mal ihr Duft uns wach.
Was wir an Süße da genießen,
geht uns noch im Dezember nach.

Eva Strittmatter


Liebe Freunde,

wir sind in Serbien.
Schon vor fünf Jahren hat es uns hier ausgesprochen gut gefallen und wir entdecken einiges wieder, anderes neu.
Zunächst düsen wir durch die serbische Fortsetzung der Puszta, weites, flaches Land. Stunde um Stunde, Kilometer um Kilometer nur Felder. Große und kleine. Mais, Sonnenblumen, Getreide. In den Gärten vor allem Rosen, Clematis und Lilien. Überall duftet es wundervoll.
Bei soviel Landwirtschaft ist es fast unmöglich einen Platz für die Nacht zu finden und nach Campingplätzen sucht man hier auch vergebens.
So verbringen wir die erste Nacht an einer Tankstelle. Wir haben Wasser und schlafen gut, wenn auch kurz, denn Landwirtschaft beginnt sehr früh am morgen und auch Traktoren müssen tanken.



Weiter geht’s, vorbei an Belgrad in die Berge.
Im kleinen Städtchen Kučevo bekommen wir Geld am Automaten und kaufen ein. Dann biegen wir ab und fahren Richtung Donau. In den Bergdörfern kommen nicht oft Fremde vorbei und die Leute gucken erstaunt, wenn wir über die Dorfstraße knattern.
Die Wiesen sind hier noch bunt, wie in alten Bilderbüchern und die Straßen schmal, wie wir es lieben.



Wir erreichen die Donau bei Golubac und folgen ihr nun stetig. Mal auf gleicher Höhe mit ihr, mal hoch über dem Fluss bieten sich immer wieder spannende Aussichten. Ein Streckenabschnitt führt durch viele Tunnel an den Berghängen entlang und dann passieren wir das „eiserne Tor“. Auf der rumänischen Seite grüßt in Fels gehauen das Porträt des alten Königs Decebal.



Auf dem Wasser fallen uns mehrere Paddelboote auf. Respekt macht sich breit, denn heute weht ein heftiger Wind und die Donauwellen sind ziemlich hoch.
Bei Tekija finden wir an der Straße das Restaurant „Joca Krofna“. Hier treffen wir die Paddler wieder. Es ist eine deutsche Gruppe, die von Ungarn aus bis hierher gepaddelt ist und nun ihren Endpunkt erreicht hat.
Wir dürfen umsonst direkt am Wasser stehen unter duftendem Jasmin.
Abends gibt es lecker Fisch und kaltes Bier.




Am nächsten Tag fahren wir weiter bis zum Campinplatz hinter Grabovitza.
Wieder stehen wir direkt am Fluss, ausser uns gibt es nur ein paar Dauercamper, alles leidenschaftliche Angler.



Am Abend kommt Andrea an. Sie reist allein mit PKW und Klappzelthänger und hat schon den ganzen Balkan bis Griechenland abgeklappert. Nun ist sie auf der Rückreise. Wir verbringen einen netten Abend zusammen.
Die Frösche sitzen in den Wasserpflanzen am Ufer und veranstalten einen Höllenlärm. Uns stört das wenig.

 
Heute fahren wir nun endlich hinüber nach Bulgarien. 
Zuerst aber nutzen wir das freie W-Lan in dem kleinen Dorf.

Bis bald also
Doris und Rüdiger 

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