Große
Nächte
Die
gelben Lilien und die lilanen Lupinen,
Kastanien
blühn und Fliederbaum.
Spät
blühn Holunder und Robinien
Und
drängen weiß in unsern Traum.
Im
Juni, in den großen Nächten,
macht
manches Mal ihr Duft uns wach.
Was
wir an Süße da genießen,
geht
uns noch im Dezember nach.
Eva
Strittmatter
Liebe
Freunde,
wir
sind in Serbien.
Schon
vor fünf Jahren hat es uns hier ausgesprochen gut gefallen und wir
entdecken einiges wieder, anderes neu.
Zunächst
düsen wir durch die serbische Fortsetzung der Puszta, weites,
flaches Land. Stunde um Stunde, Kilometer um Kilometer nur Felder.
Große und kleine. Mais, Sonnenblumen, Getreide. In den Gärten vor
allem Rosen, Clematis und Lilien. Überall duftet es wundervoll.
Bei
soviel Landwirtschaft ist es fast unmöglich einen Platz für die
Nacht zu finden und nach Campingplätzen sucht man hier auch
vergebens.
So
verbringen wir die erste Nacht an einer Tankstelle. Wir haben Wasser
und schlafen gut, wenn auch kurz, denn Landwirtschaft beginnt sehr
früh am morgen und auch Traktoren müssen tanken.
Weiter
geht’s, vorbei an Belgrad in die Berge.
Im
kleinen Städtchen Kučevo
bekommen wir Geld am Automaten und kaufen ein. Dann biegen wir ab und
fahren Richtung Donau. In den Bergdörfern kommen nicht oft Fremde
vorbei und die Leute gucken erstaunt, wenn wir über die Dorfstraße
knattern.
Die
Wiesen sind hier noch bunt, wie in alten Bilderbüchern und die
Straßen schmal, wie wir es lieben.
Wir
erreichen die Donau bei Golubac und folgen ihr nun stetig. Mal auf
gleicher Höhe mit ihr, mal hoch über dem Fluss bieten sich immer
wieder spannende Aussichten. Ein Streckenabschnitt führt durch viele
Tunnel an den Berghängen entlang und dann passieren wir das „eiserne
Tor“. Auf der rumänischen Seite grüßt in Fels gehauen das
Porträt des alten Königs Decebal.
Auf
dem Wasser fallen uns mehrere Paddelboote auf. Respekt macht sich
breit, denn heute weht ein heftiger Wind und die Donauwellen sind
ziemlich hoch.
Bei
Tekija finden wir an der Straße das Restaurant „Joca Krofna“.
Hier treffen wir die Paddler wieder. Es ist eine deutsche Gruppe, die
von Ungarn aus bis hierher gepaddelt ist und nun ihren Endpunkt
erreicht hat.
Wir
dürfen umsonst direkt am Wasser stehen unter duftendem Jasmin.
Abends
gibt es lecker Fisch und kaltes Bier.
Am nächsten Tag fahren wir weiter bis zum Campinplatz hinter Grabovitza.
Wieder stehen wir direkt am Fluss, ausser uns gibt es nur ein paar Dauercamper, alles leidenschaftliche Angler.
Am Abend kommt Andrea an. Sie reist allein mit PKW und Klappzelthänger und hat schon den ganzen Balkan bis Griechenland abgeklappert. Nun ist sie auf der Rückreise. Wir verbringen einen netten Abend zusammen.
Die Frösche sitzen in den Wasserpflanzen am Ufer und veranstalten einen Höllenlärm. Uns stört das wenig.
Heute fahren wir nun endlich hinüber nach Bulgarien.
Zuerst aber nutzen wir das freie W-Lan in dem kleinen Dorf.
Bis bald also
Doris und Rüdiger
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