Und
noch einmal fahren wir über den Tizi-n-Tichka zurück nach
Ouarzazate.
Wie
oft man diese Strecke auch fährt, es ist immer wieder beeindruckend.
nicht immer leicht für unser Töfftöff
weiße Gipfel
der Tizi-n-Tichka
Und
auch hier wird überall fleißig an der Infrastruktur gearbeitet.
Die
Kasbah in Ouarzazate ist weiterhin für den Publikumsverkehr
geschlossen, die Veranstaltung ist noch im Gange.
So
fahren wir am nächsten Morgen weiter nach Zagora.
Hier
kennt man uns schon, der Chef plaudert ein wenig mit uns. Im Schatten
des Hausberges Djbel Zagora richten wir uns ein.
Nun
haben wir also Zeit.
Ich
kann in Ruhe die Bronchitis auskurieren, die über mich hergefallen
ist, Rüdiger werkelt, räumt und kennt bald die kleinen Läden
ringsum.
Jeden
Morgen holt er frisches Brot beim Bäcker über die Straße.
Drei Generationen backen hier jeden Morgen
dieses leckere Brot
Und
wir haben eine neue Freundin.
Sie
besucht uns morgens und abends und bekommt die Reste unserer
Mahlzeiten.
Dieser
hübsche Kerl schreit den ganzen Tag nach (s)einer Braut. Man glaubt
nicht, wie laut so ein Esel sein kann.
An
einige Dinge muss man sich hier gewöhnen.
Da
ist zunächst der feine Sand, der Sandstaub, der Staub, und - der
Staub. Er ist überall, in jeder Ritze, jeder Falte, unter jeder
Matte, in den Schuhen. Am Anfang versucht man noch, ihm zu Leibe zu
rücken, irgendwann arrangiert man sich mit ihm und macht ab und zu
Platz für die neue Staubschicht.
Dann
sind da die Fliegen. Zahlreich und hartnäckig. An die gewöhnt man
sich nicht so schnell. Wir sind froh, dass wir die Fliegenklatsche
dabei haben.
Des
weiteren sind da die Händler, Souvenierverkäufer und die
Laufburschen all der Werkstätten und Restaurants.
Zu
Anfang ist es noch ganz interessant, was die so alles zu bieten
haben. Dieses Interesse lässt bald nach, denn auch sie sind
hartnäckig und zahlreich und lassen einen nicht so schnell aus den
Klauen. Besonders, wenn man auch nur geringstes Interesse erkennen
lässt.
Dann
kommt die Phase, in der einen das alles ziemlich nervt. Da reagiert
man schon mal unwirsch. Besonders wenn es an die mitunter zähen
Preisverhandlungen geht, die nicht jedermanns Sache sind. Wir
Deutschen fühlen uns oft besonders unwohl dabei. Wir lieben
diesbezüglich klare Ansagen.
Wenn
man diese Phase überstanden hat, überkommt einen in der Regel etwas
von der orientalischen Gelassenheit, die hier meist die Grundlage
allen Lebens ist. Man lernt, den Staub als Mitreisenden zu
akzeptieren, die Fliegen als Teil der Fauna zu betrachten und die
verschiedenen Offerten freundlich, aber bestimmt abzuwehren. Man
lernt, dass man Lebensmittel auf den kleinen Märkten und in den
Läden kauft, wo die Einheimischen einkaufen, man lernt seine
Ernährungsgewohnheiten anzupassen und dass man von all dem schönen
bunten Zeug eigentlich gar nichts braucht. Und man lernt zu bedenken,
dass die Leute, die es anbieten, davon leben. In der Regel nehmen sie
es nicht übel, wenn man nichts kauft. Aber man kann es ja versuchen.
Inscha' Allah.
So
sammeln wir mit freundlichem Lächeln und kleinen Plaudereien die
Visitenkarten der Autowerkstätten ein, die uns ihre Jungs
vorbeischicken, falls wir neue Federn brauchen oder einen Ölwechsel
oder das Auto abgeschmiert werden muss. Schnell lernen wir „nächstes
Mal vielleicht“ zu sagen und das wird immer, meist lächelnd oder
lachend, akzeptiert. Oder wir sagen „andi“, was soviel heißt wie
„ich habe (schon)“ was oft die Frage „andak?“ (Du hast
schon?) nach sich zieht, worauf wir mit eindeutigem „Na'am“
antworten, „Ja“.
In
der Regel sind die Gesprächspartner erfreut, dass wir einige
arabische Worte drauf haben. Die Frage nach dem Wohlergehen ist
obligatorisch, die nach dem Woher und Wohin ebenso. Oft gibt es ein
bisschen Sprachunterricht beim einkaufen. Im Marokkanischen Arabisch sind einige Worte anders, als im Hocharabischen. So lernen wir zum
Beispiel, dass der Minztee im Hocharabisch „Schai bil Nana“ heißt,
in Marokko sagt man aber „Athey“.
Man
verständigt sich hier viel auf Französisch und ich lerne hier auch
in dieser Sprache eine ganze Menge.
Unter
den jungen Leuten und denen, die es viel mit Touristen zu tun haben,
wie unser Campingplatzchef, gibt es immer mehr, die Englisch können.
Das erleichtert die Verständigung sehr, aber wir versuchen trotzdem
unsere Sprachkenntnisse in Arabisch und Französisch zu erweitern.
Vor allem Rüdiger wird im Arabischen immer besser.
Auf
jeden Fall schafft man es immer, sich irgendwie zu verständigen.
Während
wir die Tage verstreichen lassen und das Nichtstun genießen, wird um
uns herum fleißig gearbeitet. Die Datteln werden geerntet, die
vertrockneten Palmwedel werden abgeschnitten und abtransportiert. Zum
Feuer machen, für Zäune und Dächer.
Lecker sind sie....
Unser
Töfftöff kommt zum Ölwechsel in die Werkstatt von Ali. Daraus wird
eine Rundumwartung – mit Federwechsel und Tankspülung. Und das mit
einer Gründlichkeit, die wir noch nicht erlebt haben. Der Zusatztank
wird auch gleich mit angeschlossen, was wir in Deutschland nicht mehr
geschafft hatten, und das ganze Paket zu einem fairen Preis.
Rüdiger
hat schon länger den Plan, unseren Dachträger erweitern zu lassen.
Er
fragt den Chef nach einer Werkstatt. Kurze Zeit später bringt er uns
einen Handwerker von gleich um die Ecke. Der vermisst alles
fachmännisch, wir einigen uns über Preis und Lieferfrist.
Das Teil hält für den Rest unseres Lebens. Eher geht der Düdo in die Knie. Solide Arbeit.
Nun kann die Last auf dem Dach besser verteilt werden. Die hintere Dachrinne war schon am Abknicken. Väterchen Rost...
Mir gehts inzwischen wieder gut. So beschließen wir, die Ruhetage sind zu Ende. Es geht weiter.
In einem großen Bogen parallel zur Algerischen Grenze wollen wir zurück an den Atlantik.
Bis bald also, liebe Freunde
Doris und Rüdiger
Nun kann die Last auf dem Dach besser verteilt werden. Die hintere Dachrinne war schon am Abknicken. Väterchen Rost...
Mir gehts inzwischen wieder gut. So beschließen wir, die Ruhetage sind zu Ende. Es geht weiter.
In einem großen Bogen parallel zur Algerischen Grenze wollen wir zurück an den Atlantik.
Bis bald also, liebe Freunde
Doris und Rüdiger
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen