Montag, 9. Mai 2022

Türkei für Anfänger




Die letzten Kilometer in Bulgarien sind schnell zurückgelegt. Auch dieser ist ein kleiner Grenzübergang, es ist nicht viel los. Die Bulgaren werfen nur einen kurzen Blick auf unsere Pässe und ins Wohnmobil, dann sind wir durch.




Auf der türkischen Seite müssen wir zuerst durch die Desinfektionsanlage. Das ist nicht umsonst. Ein gelangweilter junger Mann löst sich nur schwer von seinem Handy, und reibt Daumen und Zeigefinger aneinander. Da wir noch keine türkischen Lira haben, knöpft er uns 10 Euro ab und grinst breit.

Dann dürfen wir durch den Sprühnebel fahren zur eigentlichen Grenzabfertigung.




Auch dort geht alles ziemlich schnell. Pässe, Fahrzeugpapiere und die grüne Versicherungskarte werden geprüft, der Zöllner schaut von außen ins WoMo, das wars. Merhaba! Wir sind in der Türkei.

Schon bei der Abfertigung habe ich das gelbe Häuschen mit der großen Aufschrift PTT gesehen, das ist die türkische Post. Dort bekommt man die Mauttickets. Und richtig, unter dem Fensterchen steht HGS, Hızlı Geçiş Sistemi, das türkische Mautsystem.



Wir frohlocken. Doch leider zu früh. Ungerührt erklärt der Mann hinter dem Schalter auf Rüdigers Frage nach der Vignette:“ Computer no works“. Heute ist der erste Tag des Zuckerfestes. Drei Tage dauert es und wird am Ende des Ramadan gefeiert. Wir haben damit gerechnet, dass die meisten Läden zu haben und staatliche Institutionen sowieso, aber wenn er nun schon an der Grenzstation sitzt... Andere Länder, andere Sitten. Aber wenigstens Geld können wir umtauschen zu einem akzeptablen Kurs.

Wir starten also ins Unbekannte.



Ein paar hundert Meter hinter der Grenze entdecken wir eine Quelle und füllen gleich mal unseren Tank auf.



Dann rollen wir auf guter Straße Richtung Keşan. Vielleicht hat dort die Post geöffnet? Natürlich nicht. Auch gut. Wir sind entspannt. Dann fahren wir eben, wie in anderen Ländern auch, mautfrei. Bald kommt das Mittelmeer in Sicht.





Quer über die schmale Stelle der Gelibolu Halbinsel führt uns die Straße zu den Dardanellen. Die Einfahrt zum Fährhafen bei Eceabat verpassen wir,

aber es gibt vier Kilometer weiter noch einen, in Kilitbahir.




Für 150TL schippern wir hinüber nach Çanakkale.







Nun sind wir in Asien.





Wir rollen die Küste entlang 







und finden im Ferienort Akçay einen großen Parkplatz an der Strandpromenade. 



Ein paar junge Leute feiern das Ende des Ramadan mit Musik und anscheinend auch Alkohol. Sei es ihnen gegönnt.

Am nächsten Morgen machen wir uns auf nach Bergama, dem alten Pergamon. 






Im gleichnamigen Museum in Berlin steht der große Altar, ein Geschenk des osmanischen Reiches an das deutsche Kaiserreich für Waffenlieferungen im ersten Weltkrieg. Das Museum wurde eigens für den Altar gebaut. Ob wir die Stelle finden werden, an der er sich befand bevor er als Dank für Kanonen verschenkt wurde?


Wenn Ihr es wissen wollt, bleibt dran.

Bis bald also


Doris und Rüdiger



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