Fitzhugh Mullan
Genau das, liebe Freunde, tun wir denn auch.
Was hier in Lettland Autobahn heißt ist zu großen Teilen das, was bei uns Landstraße erster Ordnung heißt. Die größeren Landstraßen sehen meist so aus
Nur ein geringer Prozentsatz der Straßen ist geteert, der Rest ist Sand oder Schotter.
Ein Sandweg führt uns auch direkt von der Autobahn zum Kemping „Laucu Akmens“. Hinter ein paar Holzhäusern steht man auf einer Wiese. In etwa 50 Meter Entfernung führt von der Terrrasse des Restaurants eine Holztreppe zum Strand.
Man kann kilometerweit wandern ohne auf einen Menschen zu treffen. Phantastisch!
In der Nacht beginnt es dann zu regnen. Mit kleinen Pausen regnet es die nächsten zwei Tage immer wieder. Nichtsdestotrotz fahren wir in den Gauja Nationalpark.
Auf dem Kemping „Žagarkalns“ stehen wir direkt am Fluss.
Hier, mitten in der Natur, werden wir ein paar Tage Pause machen, bevor wir dann am 1. Juni nach Russland einreisen können.
Direkt vom Kemping aus gibt es Wanderrouten durch die zauberhafte Landschaft.
An der Rezeption wurden wir darauf hingewiesen, dass das Wasser aus der Leitung aus einem Tiefbrunnen kommt. Es sei genießbar, aber nicht schmackhaft. Allerdings weist man uns auch darauf hin, dass es in der Nähe eine wohlschmeckende Quelle gibt.
Die ist schnell gefunden. Etwa zehn Minuten sind zu gehen, durch eine verwunschene Landschaft, vorbei an einem ehemaligen Seitenarm des Gauja, jetzt der Oxbow Lake, bis zu dem glasklaren Bächlein, das aus einer Felspalte strömt.
Das Wasser schmeckt wirklich gut und wir füllen unsere Flaschen und Kanister.
Am nächsten Tag gehen wir den Rundweg dorthin. Überall rieselt, strömt und plätschert es. Holzstege und -treppen führen über die Wasserläufe und Rinnsale oberhalb der Klippen und hinab zur Quelle.
Schilder und ein Hörrohr weisen auf die „Symphonie des Waldes“ hin.
Tatsächlich gibt es viel zu hören. Nicht nur den vielstimmigen Gesang der Vögel, sondern auch das Rascheln der Blätter, das Rauschen des Windes, das Knistern der Tannennadeln und viele andere Geräusche. Man muss sich nur Zeit nehmen und genau hinhören.
Wir haben Zeit.
Dann füllen wir wieder unsere Gefäße und machen uns auf den Rückweg. Wir sind noch nicht lange wieder am WoMo, da beginnt es erneut zu regnen. Unser Thermometer zeigt 15° C Außentemperatur.
Also machen wir es uns drinnen bei einem Tee gemütlich. Wir haben ja Bücher dabei und es gibt auf dem Platz ein recht gutes WiFi, so dass ich an unserem Blog arbeiten kann.
Wir hoffen natürlich, dass das Wetter besser wird. Der Wetterbericht verspricht es für die nächste Woche. Da könnt Ihr mal wieder Daumen drücken. Die Kälte geht uns langsam auf die Nerven.
Ganz in der Nähe befindet sich das Städtchen Cēsis, „eines der lettischsten Städte des Landes“, wie unser Reiseführer behauptet. Weiter heißt es:“Begünstigt durch seine Lage am Ufer der Gauja, über die die Handelsroute Riga - Tartu - St. Petersburg führte, entwickelte sich Cēsis schnell zu einer florierenden Handels- und im 14. Jh. zur Hansestadt.“
Zum Himmelfahrtstag hat der Himmel das blaue Seidenkleid mit der goldenen Brosche angezogen. Wir schauen uns das Städtchen an.
Nach vier Tagen verlassen wir die Idylle und fahren Richtung russische Grenze.
Wir sind sehr gespannt, was uns dort erwartet.
Ihr auch?
Dann bis bald
Doris und Rüdiger
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