Sonntag, 31. Dezember 2017

Endlose Weiten...





Ein Jahr ist zu Ende 
Nun gebt Euch die Hände
und sagt alles Gute, Gesundheit und Glück!
Beschließt in Gedanken
Euch nicht mehr zu zanken,
und denkt an die Sünden 
vom Vorjahr zurück!
Bleibt nett und verträglich
und drückt euch nicht täglich
vorm Waschen und Lernen auf listige Art!
Tut's auch nicht verdrießlich!
Euch bleibt es ja schließlich,
ob schneller, ob langsamer, 
doch nicht erspart!
Ein Jahr will beginnen.
Im Glockenturm drinnen
erschrecken die Tauben 
vom Bim und vom Bumm.
Seid nicht wie die Tauben!
Ihr müsst an Euch glauben.
Stapft fröhlich ins Neuhahr
und seht Euch nicht um!

                   James Krüss
 



Liebe Freunde, wir sind am Meer angekommen.
Wir genießen den frischen Wind, das Rauschen der Wellen und die nach Salz schmeckende Luft.
Große Haufenwolken ziehen über den Himmel, die Sonne wärmt uns und es ist warm, 15° in den Nächten, die Tage über 20°.
In El Ouatia machen wir Station bei Raschid auf dem Camping Equinox, waschen unsere Wäsche, kaufen ein, essen Fisch bis wir kugelrund sind. 
 
Am zweiten Abend kommt eine ganze Karawane auf den Platz gefahren. Angeführt von einem orangefarbenen Mitsubishi Kleinbus stellen sich 8 alte „Enten“ (Citroen 2CV) vor der Mauer auf. Alle in bunten Farben, sehen sie aus wie Spielzeugautos.
Die Fahrer schlafen zum Teil in den winzigen Autos. Mustapha sagt: “Like Sardine“.
Wir ziehen weiter gen Süden. Diesmal wollen wir bis Dakhla kommen.
An der Küste entlang führt die N-1 bis Mauretanien. Viele LKWs donnern an uns vorbei.
Bis Tarfaya kennen wir die Straße. Hinter dem Oued auf der Steilküste steht das Mobil des alten französischen Paares an der gleichen Stelle wie im letzten Jahr. Monsieur muss jetzt 85 sein. Trotzdem sind sie wieder da. Respekt.
Wir machen Halt am Wasserloch, schauen der Brandung zu, die hinein und hinaus schäumt.


In Tarfaya stellen wir uns wieder neben das Denkmal für Antoine de Saint Exupèry, das diesmal von Baggern eingerahmt ist.



Nicht lange und die „Spielzeugautos“ kommen angedüst und stellen sich neben uns auf. Später fahren sie weiter zum Hotel.

Wir schlendern durch das Städtchen.
Unsere Bremsen verschlingen anscheinend die Bremsflüssigkeit. Der Behälter ist bei jedem Halt etwas leerer. Rüdiger füllt jedesmal etwas nach.
Auf der Suche nach Nachschub für das Bremsfluid kommen wir mit dem Englischlehrer der hiesigen höheren Schule ins Gespräch. Er staunt, dass Deutsche Englisch sprechen. Er hat bisher nur welche getroffen, die ausschließlich Deutsch können. Deutschland hält er für das beste Land Europas, sauber, sicher, effizient. Allerdings war er noch nie da.
So gibt es nicht nur auf unserer Seite Klischees von anderen Ländern und Kulturen.
Den Islam verteidigt er als friedliche Religion. Die Terroristen, das sind nur einige wenige, die die Religion nicht richtig verstanden haben. Der größte Teil der Moslems ist friedlich. Wir sind davon überzeugt dass er Recht hat.


Marokko hat augenscheinlich ein Energiegewinnungsprogramm. Auf unserem Weg in den Süden passieren wir riesige Windparks in die endlosen Weiten gestellt.


Laayoune ist eine Großstadt.
Der Verkehr ist dicht, aber entspannt. Wir parken am Stadion, nehmen ein Taxi zum Soukviertel, kaufen Gemüse und Dromedarfleisch für die Sylvestertajine.
Dann geht es nach Foum El Oued, dem Badeort vor Laayoune. Wir kurven eine Weile durch die wie auf dem Reissbrett angelegten Straßen bis uns ein Einheimischer den Weg zum Gouverneurspalast weist. Hier kann man für 40,- DH auf dem großen Parkplatz stehen. Morgens von 7.00 bis 11.00 Uhr gibt es Wasser. Nur eine Straße trennt uns vom Sandstrand. Aus meinem Fenster schaue ich direkt aufs Meer. Kann es einen schöneren Platz für die Sylvesternacht geben?



Am Sylvestermorgen strömen die ersten Familien an den Strand und bauen Zelte auf. Wir sind gespannt auf die Nacht.
Im neuen Jahr fahren wir hinunter bis Dakhla.
Begleitet uns!


Wir wünschen Euch allen ein wunderbares, stressfreies, spannendes, erfülltes Jahr 2018




Bis dann also,
Doris und Rüdiger




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