Besser
man sieht etwas einmal, als dass man tausend mal davon hört.
Unbekannt
Unbekannt
Liebe
Freunde, wir grüßen Euch im neuen Jahr, das uns mit Sonne begrüßt.
Ich
wandere am Strand entlang, die Wellen kühlen mir die Füße und ich
freue mich am frischen Wind und dem Duft nach Salz und Meer.
Wir
verabschieden uns von Astrid und Mustapha. Vier Wochen waren wir, mit
einer kurzen Unterbrechung, zusammen unterwegs. Sicher werden wir uns
auch noch einmal wiedersehen, aber heute trennen sich fürs erste
unsere Wege.
Wir
fahren noch einmal nach Laayoune hinein auf der Suche nach
Bremsflüssigkeit. Noch immer weist der Behälter bei jedem Halt
etwas weniger davon auf. Wohin auch immer das Zeug verschwindet, wir
brauchen Nachschub. Die richtige Sorte zu finden ist nicht so leicht.
Wir
kurven durch die Stadt, die breiten Boulevards entlang, halten an
jeder Tankstelle. Ohne Erfolg. In einer Seitenstraße entdecken wir
dann einen kleinen Laden der eine einzige Flasche der gesuchten Sorte
hat. Immerhin findet Rüdiger auch eine Hülle für das extrem glatte
Lenkrad. „Das fährt sich ganz anders. Ich brauch halb so viel
Kraft beim lenken.“ freut er sich.
Ein
halber Liter Bremsflüssigkeit ist uns nicht genug, man verweist uns
auf den Hafen. Der liegt sowieso auf unserem Weg nach Dakhla. Rings
um die Hafenanlagen und das gigantische Phospatwerk ist eine kleine
Stadt entstanden.
El
Marsa. Hier bekommen wir auf Anhieb das Richtige. Gut zu wissen. Für
den Rückweg.
Wir
fahren auf der N-1 südwärts. Hunderte von Kilometern gibt es hier
nichts als Steppe, Himmel und die Straße.
Ab
und zu schauen uns ein paar Dromedare hinterher.
Hauptsächlich
LKWs donnern in beiden Richtungen an uns vorbei. Für marokkanische
Verhältnisse ist hier viel Verkehr. Die N-1 ist die einzige
Verbindung nach Dakhla und nach Mauretanien. Bis auf einen kleinen
Streckenabschnitt von etwas 2 Kilometern, ist sie neu oder gut
geflickt. An einigen Stellen wird gearbeitet.
Eigentlich
wollten wir frei stehen an der Steilküste. Keine Chance. Meistens
sind die Straßenränder so hoch geschoben, dass es keine Möglichkeit
gibt runter zu fahren. Die Möglichkeiten, die unser Reiseführer
beschreibt, scheint es durch die neue Straße nicht mehr zu geben.
Also
übernachten wir in Boujdour.
Der
Campingplatz ist unspektakulär, aber funktional. Wir können
waschen, duschen und einkaufen.
Ruhig
ist es hier. Außer dem Muezzin hört man nur das Meer rauschen, auch
wenn man es nicht sieht. Weiter geht es durch die unendliche Weite.
Die
Küste kommt mal näher, mal ist sie Kilometer weit weg, das Auge
verliert sich in der Ferne an einem kaum sichtbaren Horizont.
An
einer Raststätte mitten im Nichts treffen wir auf einen Mercedes
Sprinter aus Leipzig. Kommt uns bekannt vor. Ach ja, den haben wir in
Guelmin vor dem Marjane Markt schon gesehen. Ihm entsteigen Laura und
Tino. Sie sind mit Udo und Gustl in ihrer Feuerwehr unterwegs. Abends
treffen wir alle zusammen in der Fischerbucht hinter dem Checkpoint
an der Village de Pêche
La Crâa.
Ein
traumhafter Platz.
Wir
schwatzen und sitzen unter den Sternen bis der Mond aufgeht und
tauschen Erfahrungen und Geschichten vom Reisen aus.
Udo
war kürzlich im Iran, was uns sehr interessiert, denn das ist unser
Plan für den nächsten Winter.
In
der Nacht rüttelt der Wind heftig an unserm Düdo.
An
Frühstück draußen ist nicht zu denken, das Brot würde uns vom
Tisch geweht werden.
Die
Möwen sammeln sich am Strand, die Fischer ziehen ihr Boot ins
Wasser, wir verabschieden uns von den Vieren. „Wir sehen uns in
Dakhla!“ Ja, das ist erstmal für alle das Ziel.
Wieder
fahren wir durch unendlich weites Land, halten kurz an der Steilküste
und nach 180 Kilometern erreichen wir den legendären Kilometer 25 an
der Lagune vor Dakhla.
Im
Prinzip auch dieses ein traumhaftes Plätzchen...
Hier
ist ein Gratis-Campingplatz entstanden, man steht dicht an dicht, die
Toiletten werden hinter einen Sandberg entsorgt, das Abwasser lässt
jeder einfach unter sein Auto laufen, es gibt eine Quelle mit
Thermalwasser, wo sich alle mit Brauchwasser versorgen können.
Die
Meisten hier sind Surfer oder Angler, wir hören von aggressiven
Platzkämpfen und sind ziemlich schnell bedient.
Es
gibt einen erhöht gelegenen Aussichtspavillon, von dem man einen
fantastischen Blick auf die Lagune hat. Das Wasser ist voller
Kitesurfer, unter uns baut man an einem Hotel.
Astrid
und Mustapha sind schon zwei Tage hier, haben sich eingewöhnt.
Wir
fliehen nach einer Nacht.
Zunächst
kaufen wir in Dakhla ein. Die Versorgungslage hier ist ausgezeichnet,
es gibt alles was das Herz begehrt.
Wir
entdecken sogar ein Fotostudio, wo wir uns Passbilder machen lassen
und alle Unterlagen für die Verlängerung kopieren lassen. Für fast
unanständig kleines Geld. 16 Passbilder und 16 Kopien für 5,-€.
Dann
fahren wir einfach an der Küste entlang und nicht weit hinter dem
Flughafengelände entdecken wir einen kleinen Strand, an dem der
Passauer LKW und einige wenige andere Reisemobile stehen.
Junge
Marokkaner surfen hier den ganzen Tag und am Abend kommen auch die
Leipziger und die Feuerwehr dazu.
Wir
verbringen eine entspannte Zeit zusammen.
Udo
hat Surfequipment dabei und Laura und Tino probieren es gleich mal
aus.
Das
Wetter meint es gut mit uns, wir genießen Sonne und Meer.
Inzwischen
haben wir in Erfahrung gebracht, dass man hier in Dakhla erst vier
Tage vor Ablauf sein Visum verlängern kann. Das ist uns zu lange. In
Laayoune geht es wohl schon 20 Tage vorher. Also bleiben wir noch ein
bisschen hier und fahren dann nach Laayoune, in der Hoffnung, dass es
dort so unkompliziert klappt, wie von anderen im Internet
beschrieben.
Drückt
uns bitte die Daumen, denn sonst wird es hektisch.
Bis
bald also
Doris
und Rüdiger
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