Zeit
die wir uns nehmen, ist Zeit, die uns etwas gibt.
Ernst
Ferstl
So
ist es, liebe Freunde. In diesem Falle ergibt sich der Zeitfaktor
daraus, dass unser Hauptbremszylinder anscheinend etwas länger als
angekündigt braucht, um aus Casablanca hierher zu kommen.
Wir
nehmen die Ruhetage als Geschenk, versuchen ein paar Roststellen zu
behandeln, schlendern durch die Stadt und beschauen uns das Leben
hier.
Der
Himmel klärt sich auf. Die Staubwolken verschwinden, wir können
wieder Wäsche raus hängen. Dafür gehen die Temperaturen ein wenig
zurück, nachts sind es nur noch 6°, am Tage um die 25°. Wenn die
Sonne weg ist, braucht man schon eine warme Jacke.
Und
hier, liebe Ute, kommen Deine wunderbaren Socken zum Einsatz.
Nochmals herzlichen Dank dafür.
Bald
sind wir nicht mehr allein auf dem Sindibad.
Astrid
und Mustapha mit ihrem Kastenwagen fahren auf den Platz. Schnell kommen wir ins
Gespräch, Mustapha stammt aus Zagora, besucht seine Familie.
Michael
lesen wir mit seinem VW-Bus an der Straße zum Camp auf, er bleibt
nur eine Nacht, hat nicht so viel Zeit wie wir anderen.
Abends
sitzen wir dann alle zusammen unter den Palmen und reden über Gott
und die Welt.
Sonntags
ist Souk in Zagora. Wir sind mit Astrid und Mustapha verabredet,
fahren die drei Kilometer mit dem Taxi dorthin.
Alles
was Beine hat, ist hier – gefühlt jedenfalls.
Der Souk ist riesig.
Es gibt einen separaten Markt nur für Datteln.
Mustapha
erklärt uns, dass es hier ungefähr 45 verschiedene Dattelsorten
gibt. Damit sind wir deutlich überfordert. Er hilft uns, gute zu
finden, die man lange lagern kann.
Wir
schauen uns um. Es gibt Datteln von ganz dunkel bis hellgelb, von
weich und süß, bis getrocknet und weniger süß, von etwas mehr als
Haselnussgröße bis Daumenlänge.
Unsere
Begleiter wollen für die Tajine einkaufen, zu der sie uns am Abend
eingeladen haben. Mustapha wird kochen.
Wir schlendern
über den Viehmarkt,
an den Gemüse- und Gewürzhändlern,
Plastik- und Drogeriewaren, Elektro- und Autoteilen vorbei,
kaufen
Obst und Gemüse
und ich erstehe ein Tuch, wie es die Berberfrauen
hier tragen. Schon im letzten Jahr fand ich sie wunderschön.
Am
Nachmittag kommt Abdoul tatsächlich mit einem Hauptbremszylinder aus
Casablanca.
Das Originalteil gibt es hier in Marokko nicht, ein
ähnliches, neues ist geschickt worden.
Dafür
muss einiges umgebaut werden.Morgen soll es fertig werden.
Mustapha
bereitet derweil die Tajine vor. Er hat extra eine große von seiner
Mutter geholt.
Als
sie fertig ist, zieht der leckere Duft über den ganzen Platz.
Wir
essen und reden und reden und essen und trinken spanischen Brandy,
den Astrid aus ihrem Auto zaubert.
Der
spektakuläre Vollmond steigt hinter den Palmen auf und gibt dem
Abend eine besondere Atmospäre.
Am
nächsten Morgen kommen wir ein wenig später in die Gänge, aber uns
treibt ja nichts.
Ich
backe einen Kuchen für den Nachmittag.
Irgendwann
kommt Abdoul mit seinem Helfer. Die Männer schrauben und basteln,
immer wieder fährt noch mal einer zur Werkstatt, um eine Mutter,
eine Muffe, oder was auch immer, zu holen. Dann ist es fertig
und
Abdoul sagt, das halte, so lange wir leben. Inscha'a Allah!
Der
Nachmittag vergeht mit Kuchen essen und plaudern.
Morgen
werden wir eine Tagestour nach M'Hamid machen, die Bremsen testen.
Vom
Ergebnis werden wir berichten.
Bis
dann also,
Doris
und Rüdiger
Liebe Doris, ich habe vielleicht gerade erstaunt geguckt als mir als erstes in Deinem Blog die Socken von mir entgegen lachten! (Wo die überall hinkommen! tztztztz)
AntwortenLöschenFröhliche Nikolausgrüße vom Obermain!
Ute