Einmal
im Jahr solltest du einen Ort besuchen, an dem du noch nie warst.
Dalai Lama
Dalai Lama
Genau
das haben wir getan, liebe Freunde, und nicht nur einen sondern
gleich zwei solcher Orte.
Nachdem
wir mit Mohammed zum Abschied noch einen Tee getrunken und ein wenig
philosophiert haben, fahren wir durch die Todra Schlucht. Hier waren
wir zwar schon einmal, aber sie ist auch ein zweites Mal sehenswert.
Am
Dorfausgang nehmen wir 6 Frauen mit, die zum Protestcamp wollen.
Mohammed hat uns erzählt, dass das Problem darin liegt, dass viele
der Berber keine Besitzurkunden für ihr Land haben. Ihre Vorfahren
haben schon immer hier gelebt, jeder wusste, wo das Land des einen
aufhört und das des anderen anfängt. Etwa die Hälfte der
marokkanischen Bauern, so sagt er, hat dieses Problem, das erst
wirklich eines wird, wenn es zum Beispiel um Entschädigungsansprüche
geht.
Die
Frauen sind fröhlich, kichern, wir lächeln uns an.
Hinter
Tinerhir biegen wir auf die N-10 ab Richtung Tinejad.
Kurz
vor Tinejad gibt es mitten im Nichts die Quellen und das Museum
Lalla Mimouna
Hier hat der Künstler Zaïd Abbou mit sehr viel Engagement ein Freiluftmuseum geschaffen und fünf vormals vermüllte Quellen gesäubert und in Steinbecken gefasst. Er führt uns persönlich durch die Sammlung, die das Leben der Berber von der Steinzeit an zeigt, in perfektem Deutsch. Er hat in Heidelberg studiert.
Hier hat der Künstler Zaïd Abbou mit sehr viel Engagement ein Freiluftmuseum geschaffen und fünf vormals vermüllte Quellen gesäubert und in Steinbecken gefasst. Er führt uns persönlich durch die Sammlung, die das Leben der Berber von der Steinzeit an zeigt, in perfektem Deutsch. Er hat in Heidelberg studiert.
Schön
ist, was er hier geschaffen hat.
Zaïd
erklärt und zeigt, wir dürfen alles anfassen und ausprobieren.
Spannend
ist die uralte Wasseruhr.
Durch
das Loch in der kleinen Schüssel dringt das Wasser ein, nach sechs Minuten
ist sie voll. Das war eine der ersten Methoden die Zeit zu messen.
Mit ihrer Hilfe wurde das Wasser über die Kanäle, die zum Teil
heute noch existieren, auf die Felder verteilt. Der Wassermeister
wusste genau, wie viele Schüsseln voll laufen mussten, bis jeder
jeweils seinen Anteil Wasser auf dem Feld hatte und die Schleuse
geschlossen werden musste. Für jede volle Schüssel wurde ein Knoten
in das Palmblatt gemacht, damit er sich nicht verzählte. Eine
verantwortungsvolle Stellung im Dorf.
Wir
übernachten vor dem Museum, mal wieder weitab von allem mit einem
herrlichen Sternenhimmel.
Am
nächsten Morgen erzählt Zaïd
noch ein wenig von seinen Plänen. Er möchte ein Bewusstsein für
die Umwelt bei seinen Landsleuten entwickeln, er möchte die
marokkanischen Traditionen bewahren für die Marokkaner und die
Touristen, damit sie ein authentisches, schönes Land bereisen
können. Wir sind beeindruckt.
Herzlich
verabschieden wir uns, wünschen ihm Erfolg für sein Vorhaben.
Dann
geht es weiter auf der R-704 ostwärts.
An
der Straße stoßen wir auf eine Reihe seltsamer Lehmhügel, die in
der Mitte ein Loch haben.
Rüdiger erinnert sich, sowas haben wir schon mal in Algerien gesehen. Dort heißt es Fogara, ein unterirdisches Bewässerungssystem. Die Löcher sind der Einstieg für die Arbeiter, die die Kanäle sauber halten. Früher waren das Sklaven, später die Dorfbewohner selbst. Die Kanäle sind oft Kilometerlang, die Systeme uralt, aber zum Teil noch heute in Betrieb. Hier in Marokko nennt man sie Ketara.
Rüdiger erinnert sich, sowas haben wir schon mal in Algerien gesehen. Dort heißt es Fogara, ein unterirdisches Bewässerungssystem. Die Löcher sind der Einstieg für die Arbeiter, die die Kanäle sauber halten. Früher waren das Sklaven, später die Dorfbewohner selbst. Die Kanäle sind oft Kilometerlang, die Systeme uralt, aber zum Teil noch heute in Betrieb. Hier in Marokko nennt man sie Ketara.
Wieder
nehmen wir ein paar Anhalter mit. Die Orte hier liegen weit
auseinander und die Busse fahren selten.
Den
freundlichen alten Herrn lassen wir in Hassi Labied raus, hier endet
unsere Fahrt für heute.
Schon
ein Stück vor dem Dorf tauchen die ersten Dünen auf, je weiter wir
fahren umso größer werden sie.
Erg
Chebbi. Der zweite Ort an dem wir noch nie waren.
Vor
der Auberge „Haven la Chance“ spricht uns Hassan an. Wir sind
noch unentschlossen, er bittet uns – auf Deutsch – doch
wenigstens mal zu schauen. Na gut. Was wir dann sehen überzeugt uns,
für ein paar Tage hier unser Lager aufzuschlagen. Ein kühler
Speisesaal, ein grüner Innenhof mit Pool, ein Stellplatz für
Wohnmobile direkt an den Dünen.
Wir
sind allein auf dem großen Areal. Einige Wohnmobile kommen Anfang
Dezember sagt Hassan, die meisten erst im Januar, Februar.
Von
hier starten viele Kameltouren, man kann Quads ausleihen. Hassan
erzählt uns beim obligatorischen Begrüßungstee, dass neuerdings
die größte Gruppe Touristen aus China kommt. Wir sind erstaunt. Die
haben doch selber Wüste.
Später
erleben wir dann tatsächlich eine Gruppe von etwa 25 Chinesen, die
zuerst eine lautstarke Fotosession mit den Kamelen veranstalten,
bevor sie sie besteigen und die Dünen hinauf reiten. Mehrere andere
Touristenkarawanen sind ebenfalls unterwegs, eine Gruppe belgischer
Quadfahrer knattert die Sandhänge hinauf – Massentourismus in der
Sahara.
Am
Abend kommt der Gärtner Yussuf zu uns heraus, zeigt mir wie die kleinen
Palmen bewässert werden.
Später erscheint Hassan mit dem Chef, einem Berber, der in Spanien lebt, wir werden noch einmal zum Tee eingeladen. „Whiskey Berber“ sagt er lachend. Wir plaudern, lachen viel und der Chef erzählt einen Witz, der das typisch Marokkanische zeigen soll:
Später erscheint Hassan mit dem Chef, einem Berber, der in Spanien lebt, wir werden noch einmal zum Tee eingeladen. „Whiskey Berber“ sagt er lachend. Wir plaudern, lachen viel und der Chef erzählt einen Witz, der das typisch Marokkanische zeigen soll:
„Ein
Deutscher, ein Amerikaner und ein Marokkaner bekommen die gleiche
Frage gestellt: Wie lange dauert es in Deinem Land, einen Verbrecher
zu fangen?
Der
Deutsche sagt: wir sind effizient, wir brauchen dafür nur 48
Stunden.
Der
Amerikaner sagt: wir haben die besten Informationen, bei uns ist er
nach 24 Stunden gefasst.
Der
Marokkaner erklärt: Wir kennen unsere Leute, wir fassen ihn schon 48
Stunden bevor er das Verbrechen verübt hat.“
Sie
sind sich einig, dass der König und die Regierung eine gute Politik
machen.
Hassan
berichtet, dass hier in der Gegend die Touristenzahlen eher gestiegen
sind seit dem letzten Jahr. Viele junge Leute kommen, um die Dünen
zu erleben, leider eben auch mit den lauten Fahrzeugen, die seiner
Meinung nach nicht in die Wüste gehören. Sie zerstören die Stille.
In die Wüste geht man mit dem Dromedar.
Ein
traumhaftes Abendrot beendet den Tag.
Wir
sind gespannt auf die nächsten...
Ihr
auch? Wir lassen Euch gern teilhaben.
Bis
bald also
Doris
und Rüdiger
Das ist der Wahnsinn, Das Museum klingt unheimlich spannend und die Unterirdischen Tunnel nach einem beinahe gruseligen Abenteuer ;)
AntwortenLöschenMarokko wird mich definitiv wiedersehen!