Drei außergewöhnliche Kunstwerke hat C. Brancuşi 1937/38 geschaffen. Sie sollen an die Opfer und das Leid des ersten Weltkrieges erinnern. Zu finden sind sie in der Kleinstadt Targu Jiu.
Der Parkplatz ist nur wenige Gehminuten von dem Park entfernt, in dem wir die unendliche Säule finden.
In gerader Achse von ihr, etwa 1 Km entfernt in einem weiteren Park treffen wir auf das Tor des Kusses
und den Tisch des Schweigens.
Er steht unterhalb der Uferpromenade des Jiu.
Der Stil erinnert deutlich an das, was wir als Bauhaus kennen. Uns gefällt es sehr.
Nach einer ruhigen Nacht in Targu Jiu machen wir uns auf den Weg nach Turda. Auch hier erwartet uns etwas Besonderes.
Der Plan ist, die zweite spektakuläre Hochstraße auf dem Weg dorhin zu fahren, die Transalpina. Sie verläuft noch etwas höher als die Transfagaraşan. Leider müssen wir feststellen, dass der wirklich spannende Teil der Straße gesperrt ist. So fahren wir aber wenigstens den offenen Teil und auch da treffen wir wieder auf Schnee.
An der Heiligen Quelle füllen wir unsere Wasservorräte auf.
Das ist für uns eine der Attraktionen in diesem Land, dass man fast überall auf frisches Quellwasser trifft. Auch die Einheimischen kommen oft mit vielen Flaschen und Kanistern um sich Trinkwasser zu holen. In den Städten ist das Wasser aus den Leitungen stark gechlort und selbst auf dem Lande ist es nicht immer von guter Qualität.
Einen kurzen Zwischenstopp machen wir in Aiud. Im Vorbeifahren sehen wir eine Kirchenburg. Die schauen wir uns doch glatt noch an.
Leider ist die Kirche geschlossen. Hier sind schon wieder deutliche Spuren des ehemaligen Österreich-Ungarn zu entdecken. Die große Kirche ist Ungarisch-Reformiert, gut saniert und gepflegt. Die kleine Evangelische Kirche dümpelt eher in einem Vorstadium des Verfalls vor sich hin.
Und weiter geht es Richtung Turda.
Für die Nacht stellen wir uns an dem um diese Jahreszeit verlassenen Aussichtspunkt mit Seilrutsche gegenüber der Turda Schlucht auf.
Vorher essen wir in einem Gasthaus in der Nähe. Auch hier ist eigentlich schon Saisonende, aber die junge Wirtin macht uns trotzdem eine kleine Grillplatte.
Sie erzählt, sie und ihr Mann haben sieben Jahre in Dublin gelebt. Bis sie schwanger wurde. Da mussten sie zurück. Hier sei zwar alles sehr teuer geworden, aber in Dublin hätten sie sich die Gebühren für den Kindergarten und die Vorschule nicht leisten können. Ohne diese Einrichtungen hätten sie nicht arbeiten können. Hier gibt es die Oma.
In Rumänien, so erzählt sie, seien die Gaspreise und die Energiepreise um das anderthalbfache gestiegen. Man müsse viel arbeiten, rechnen und sparen.
Am nächsten Morgen machen wir uns früh auf den Weg, auch wenn der nicht weit ist. Wir haben gelesen, dass die Attraktion, zu der wir nun wollen, um 9.00 Uhr öffnet und es ratsam sei, früh da zu sein, sonst wird es sehr voll und lange Wartezeiten seien vorprogrammiert.
Kurz vor 9.00 Uhr treffen wir auf dem Parkplatz etwa 200 m von der Saline Turda entfernt ein.
Die Saline ist ein ehemaliges Salzbergwerk, das in den 80er Jahren still gelegt wurde und Anfang der 2000er als Vergnügungspark wieder eröffnet wurde. Wir sind sehr gespannt, was uns erwartet.
Und wir werden nicht enttäuscht. Es geht tief hinab in den Bauch der Erde,
einen langen Gang entlang
und dann stehen wir vor einem kleinen Fahrstuhl. Es ist der einzige, der die Besucher nach unten bringt. Sein Fassungsvermögen ist mit sieben Personen angegeben. Wenn hier richtig Betrieb ist, steht man bis zu einer Stunde und mehr an. Der Tipp, früh da zu sein war also goldrichtig. Noch sind es nur wenige Besucher.
Unten angekommen, sind wir absolut beeindruckt. Ein riesiges Gewölbe erhebt sich über uns, durchzogen von weißen Salzadern. Wir befinden uns nun in der Franz-Joseph-Mine.
Aber es geht noch viel tiefer hinab, zum kreisrunden See. Dort war die Terezia-Mine.
Es gibt phantasievoll gestaltete Pavillons, in denen man sitzen und die Salzluft inhalieren kann.
Rundum sind Boote vertäut. Man kann sie für Ruderpartien auf dem See ausleihen.
Von hier unten ist das Gewölbe noch einmal faszinierender. Ich lese, dass sich der tiefste Punkt 120 m unter der Erde befindet.
Der Fahrstuhl bringt mich zurück in die Franz-Joseph-Mine, Rüdiger steigt die 13 Stockwerke auf der Fichtenholztreppe hinauf.
Nun schauen wir uns hier richtig um.
Es gibt eine Mini-Golf Anlage, einen Tischtennis-Pavillon, ein Amphietheater, einen Kinderspielplatz und sogar ein Riesenrad. Das ist aber leider außer Betrieb.
Zu der Galerie, die einmal um das Gewölbe herum führt, steigen wir beide noch einmal 13 Stockwerke die salzverkrustete Treppe hinauf.
Auf allem liegt hier eine Salzschicht. Wir beobachten, dass, bevor der Betrieb richtig los geht, alle Schilder und Sitzflächen abgewischt werden. Eine Sysiphosarbeit.
Oben angekommen, schauen wir uns den alten Zugang zur Salzmine an. Bevor die Arbeiter nach unten stiegen, wurde hier eine Andacht abgehalten, um sie dem Segen Gottes anzuempfehlen.
Dann sind wir wieder an der frischen Luft. So etwas wie diese Saline haben wir noch nicht gesehen. Absolut beeindruckt gehen wir an den Salzwiesen vorbei zurück zum Auto.
Unser nächstes Ziel ist Targu Mureş. Wir haben für zwei Nächte eine Ferienwohnung gemietet, um mal wieder ausgiebig zu duschen und vor allem um Wäsche zu waschen. Außerdem sagt der Reiseführer, dass Targu Mureş eine sehenswerte Stadt ist.
Ob das stimmt und wie es uns dort ergeht, erzählen wir beim nächsten Mal.
Bis bald also
Doris und Rüdiger












































































 
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