Es war als wenn der Geburtstag oder Weihnachten bevorsteht, wir waren aufgeregt. Seit Jahren wünschten wir uns, die Transfagaraşan noch einmal zu befahren. 2007 hatten wir sie das erste Mal bewältigt und es war eine der Strecken, an die wir uns am nachhaltigsten erinnerten.
Der Pass liegt auf 2040m Höhe und die Sicht ins Tal ist überwältigend.
Die 7C, wie sie offiziell heißt, schlängelt sich in engen Serpentinen hinauf in die Berge. Wir fahren sie diesmal von Norden nach Süden.
Es regnet mal wieder, die Straße ist nass. Doch bald kommt uns ein erstes Auto mit Schnee auf dem Dach entgegen. Oha! Trauen wir uns weiter?
Na klar.
Dann entdecken wir Schnee an den Straßenrändern. Je höher wir kommen, desto mehr. Es wird richtig winterlich.
Als die eigentlichen Serpentinen beginnen, ist schon alles verschneit.
Ein tschechisches Wohnmobil hat wohl Schwierigkeiten und steht mit Warnblinker hinter einer Kurve. Ein kleiner Stau entsteht.
Von oben sieht man schon Räumfahrzeuge kommen. Als sie vorbei sind, überholen wir alle den Tschechen. Von oben sehen wir dann, dass er versucht zu wenden. Schwierig, die Straße ist nicht sehr breit.
Wir vertrauen auf den Räumdienst und fahren weiter.
Es ist einfach traumhaft schön. Wann bekommt man diese spektakuläre Landschaft schon im Winterkleid zu sehen? Normalerweise ist sie von November bis Juni gesperrt. Der Schnee scheint auch für die Rumänen etwas Besonderes zu sein. An der Strecke entdecken wir einen Reporter mit Mikrofon, der in eine Kamera spricht.
Trotz der winterlichen Wetterlage und dem Nebel, der teilweise über dem Tal liegt, fährt eine Gondel der Seilbahn über uns hinauf.
Auf der Passhöhe haben wir kein Netz mehr, aber mein GPS Kompass meldet mir die Höhe.
Hier öffnet sich ein Tunnel.
Auf der anderen Seite geht es bergab. Die weiße Pracht ringsum verschlägt uns regelrecht den Atem.
Auf 1650m, gibt es ein Denkmal und einen Wasserfall.
Die Außentemperatur beträgt 0°C.
Und dann sind wir irgendwann im Tal angelangt. Kein Schnee mehr, alles ist üppig und grün.
Wir machen eine Pause um die letzten zwei Stunden sacken zu lassen.
Weiter geht’s. Und zuguterletzt bekommen wir doch auch noch einen Bären zu sehen.
Vom Anfang der Straße an haben wir die Schilder gesehen, die dringend davor warnen die Bären zu füttern.
Nicht, dass wir die Absicht hätten, aber es ist schon spannend wenn so ein ausgewachsener Meister Petz am Straßenrand sitzt.
Wenig später erreichen wir den Stausee, der trotz des vielen Regens viel zu wenig Wasser hat.
Nach diesem spektakulären Tag übernachten wir auf einem kleinen Parkplatz in Campulung. Dort hat Rüdiger ein Oldtimer Museum entdeckt. Das möchte er sehen.
Am nächsten Morgen machen wir uns also auf an den Stadtrand. Was wir da entdecken, ist einen Besuch wert.
Dacia, ARO und Roman Diesel sind die Automarken, die man so kennt aus Rumänien. Hier sind sie alle versammelt.
Und nicht nur die. Es gibt Kuriositäten und Sondermodelle.
Ein älterer Mann ist am hämmern und polieren, bittet uns ins Haus, wo es noch viel mehr zu sehen gibt und weißt nachdrücklich auf die Spendenbox hin. Trotzdem wir einen angemessenen Betrag hineingetan haben, lässt er uns nicht aus den Augen. Er hütet wohl seine liebevoll zusammengetragenen Schätze.
Nun haben wir auch das gesehen.
Weil es immernoch regnet, haben wir uns entschlossen, einen Campingplatz anzusteuern. Er liegt etwas abseits, wir fahren über die Dörfer.
Aber davon erzählen wir beim nächsten Mal.
Bis bald also
Doris und Rüdiger
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