Wie
in alter Zeit
wartet
der Brunnen
auf
die Schönen am Abend.
Wein
umrankte Häuser
blicken
mit hohlen Augen
unter
zerfallenden Dächern
in
die Dämmerung.
Längst
suchen die Mädchen
ihr
Glück
in
der Ferne.
Liebe
Freunde,
es
ist so heiß, dass das Besteck im Kasten glüht und man sich die fast
die Finger verbrennt, wenn man heraus holt.
Der
Garten döst in der Sonne, die aufgespannten Sonnensegel hängen
schlaff neben dem Tipi. Das man übrigens mieten kann, genauso wie
einige Gästezimmer im Haus.
Auch
die drei Hunde suchen sich ein schattiges Plätzchen und die
zimtfarbene Katzenschönheit schläft unter dem Holzdach.
Unsere
Wäsche ist in kürzester Zeit trocken.
Ein
paar Wölkchen ziehen auf vom Pirin her, wir hoffen auf Regen und
Abkühlung.
Abends
lädt uns John ein, sein selbst gebrautes Bier zu kosten, was wir
natürlich gern tun. Freunde kommen vorbei, ein Landsmann von John
und Sarah. Wir erfahren, dass sich viele Engländer in Bulgarien
niedergelassen haben, allein in diesem Landkreis sind es Dreißig.
We
improve our English this evening – aber manchmal müssen wir
nachfragen oder raten. Die Mundart von Manchaster entspricht nicht
immer unserem Schulenglisch. Es wird ein unterhaltsamer, netter
Abend.
Als
wir ins Bett gehen, sind es noch immer 30°.
In
der Nacht grummelt es dann in der Ferne und es fallen ein paar wenige
dicke Tropfen, die wahrscheinlich schon verdampfen, bevor sie unten
ankommen. Ein heftiger Sturm zerrt die Wäsche von der Leine und die
Sonnensegel aus den Halterungen.
Am
nächsten Morgen ist es etwas kühler. Wir beschließen weiter zu
fahren, so schwer es uns fällt. Es gibt noch so viel zu sehen in
Bulgarien.
Wir
verabschieden uns also von unseren freundlichen Gastgebern, machen
noch ein paar Abschiedsfotos und versprechen nur zu gern wieder zu
kommen.
Sollten
Euch unsere Berichte möglicherweise anregen Bulgarien zu bereisen,
ein Besuch bei Sarah und John lohnt sich auf jeden Fall.
www.campingkromidovo.com
In
Goce Delĉev fassen wir neue
Vorräte und dann geht es hinein in die Rhodopen, durch das Städtchen
Dospat in Richtung Devin. In der Nähe des Dorfes Trigrad befindet
sich der Teufelsschlund. Der Reiseführer verspricht eine Höhle mit
einem 42 m hohen Wasserfall. Das können wir uns nicht entgehen
lassen.
Sobald
die Straße sich hinauf nach Dospat in vielen Kurven ins Gebirge
schlängelt, finden sich alle paar Kilometer wieder Quellen an der
Straße, oft mit Schutzhütten daneben, denn die Rhodopen sind
beliebtes Wandergebiet. Dunkle Wolken schieben sich über die Gipfel,
Donnergott Perun zieht alle Register. Es blitzt und kracht ordentlich
und dann regnet es wie aus Eimern. Die frisch gewaschene Luft ist
angenehm und die Temperaturen fast um die Hälfte gesunken. Unser
Thermometer zeigt nur noch 25°C.
Kurz
vor Borino übernachten wir an einer der Quellen, um am nächsten
Morgen gut ausgeschlafen weiter zu fahren.
Der Teufelsschlund befindet sich kurz vor dem Dörfchen Trigrad und um zu seinem Eingang zu gelangen muss man durch eine tiefe Schlucht, die bis zu 300 m in die Höhe ragt.
Die
schmale Straße schlängelt sich am Flüsschen Trigradska entlang.
Am Parkplatz vor dem Höhleneingang sind schon drei Kleinbusse mit einer Jugendgruppe angekommen.
Unsere Führung beginnt eine Stunde später. Zeit für einen Tee und einen Blick auf die Umgebung. Gegenüber vom Parkplatz gibt es eine Attraktion für Mutige.
Am Parkplatz vor dem Höhleneingang sind schon drei Kleinbusse mit einer Jugendgruppe angekommen.
Unsere Führung beginnt eine Stunde später. Zeit für einen Tee und einen Blick auf die Umgebung. Gegenüber vom Parkplatz gibt es eine Attraktion für Mutige.
Ein Stahlseil ist die
Schlucht entlang über dem Fluss gespannt, hinunter zur nächsten
Straßenkurve, etwa 100 m lang. Ein zweites Seil läuft an diesem
entlang und man kann, daran festgebunden, hinunter sausen. Die jungen
Leute tun das mit Begeisterung und einem lauten Juchzer.
Bevor
wir in die Höhle dürfen bekommen wir einen Zettel mit einem
deutschen Text, der in etwa dem entspricht, was der Führer den
Bulgaren, die mit uns hinein gehen, erzählt.
Wir
erfahren, dass die Höhle 175.000 Jahre alt, 110 m lang, 40 m breit
und 47 hoch ist. In der Höhle gibt es einen Kaskaden-Wasserfall,
dessen höchste Säule 42 m tief herunter fällt.
Das
Spannendste ist aber das Rätsel des Trigradska Flusses, der durch
einen natürlichen Eingang in die Höhle gelangt, durch den großen
Saal fließt und sich in der Erde in einen Syphon verliert.
280
m weiter erscheint er wieder. Dort hat der Fels die Form einer
Karstkapelle. Der Name der Höhle entstand, weil jeder Gegenstand,
der ins Wasser fällt, verschwunden bleibt. 1968 gab es eine große
Überschwemmung, der Fluss riss 300 m³ mit sich, die nie wieder
auftauchten. Nun führte man Experimente mit Farbe durch, die in den
Fluss geleitet wurde. Die Farbe erschien, aber nicht, wie erwartet,
nach 7 Minuten, sondern erst nach 2 Stunden. Berechnungen ergaben,
dass ein Fluss für diese Zeit 27 Kilometer zurücklegen muss. Zwei
Taucher aus Varna ließen bei dem Versuch, dem unterirdischen Weg des
Flusses auf den Grund zu gehen, ihr Leben. Bis heute brachten alle
Untersuchungen und Experimente keine Aufklärung.
Wir
finden es ein wenig beruhigend, dass die Natur noch in der Lage ist,
einige ihrer Geheimnisse zu wahren.
Und
noch etwas Interessantes erfahren wir: der Teufelsschlund gab den
Anstoß zu vielen Legenden aus der Zeit der Thraker. Eine davon
erzählt die Geschichte von Orpheus, der hier in die Unterwelt hinab
stieg, dem Königreich des Hades, um seine Geliebte Eurydike zu
retten.
Wir
gehen also mit den anderen durch den 150 m langen, künstlich
geschaffenen Eingang in die düstere Höhle. Schon weit vorn hört
man das Dröhnen des Wasserfalls. In der großen Halle ahnt man ihn
mehr, als dass man ihn sieht.
Dort gibt es eine kleine Nische im Fels, in die die Leute kleine Münzen legen und Heiligenbildchen und einen Schluck Wasser trinken, das aus einer hölzernen Röhre aus dem Fels plätschert. Wir tun es ihnen gleich. Vielleicht bringt es ja Glück.
Dort gibt es eine kleine Nische im Fels, in die die Leute kleine Münzen legen und Heiligenbildchen und einen Schluck Wasser trinken, das aus einer hölzernen Röhre aus dem Fels plätschert. Wir tun es ihnen gleich. Vielleicht bringt es ja Glück.
Dann
kommt die sportliche Übung des Tages. 288 sehr steile Stufen geht es
wieder hinauf ans Tageslicht.
Zur Belohnung hat man dort einen spektakulären Blick auf die Karstkapelle, durch die der Fluss sich mit lautem Donnern ergießt.
Zur Belohnung hat man dort einen spektakulären Blick auf die Karstkapelle, durch die der Fluss sich mit lautem Donnern ergießt.
geht es zurück zum
Parkplatz.
Wir fahren zurück durch die Schlucht und weiter in Richtung Smolja. Die Gegend bleibt eine Augenweide. Am Rande des Dorfes Stoykite finden wir einen Platz für die Nacht, wieder an einer der eingefassten Quellen, mit einem wunderschönen Blick ringsum.
Wir fahren zurück durch die Schlucht und weiter in Richtung Smolja. Die Gegend bleibt eine Augenweide. Am Rande des Dorfes Stoykite finden wir einen Platz für die Nacht, wieder an einer der eingefassten Quellen, mit einem wunderschönen Blick ringsum.
(... unser Traumhäuschen)
Am Morgen weckt uns das Bimmeln der Glöckchen, die die Schafe um den Hals tragen. Sie haben die Nacht direkt neben uns verbracht und werden nun im Stall gegenüber gemolken.
Am Morgen weckt uns das Bimmeln der Glöckchen, die die Schafe um den Hals tragen. Sie haben die Nacht direkt neben uns verbracht und werden nun im Stall gegenüber gemolken.
Wir
fahren weiter durch die herrliche Landschaft der Rhodopen.
Unser
heutiges Ziel ist das Kloster Baĉkovo,
das zweitbedeutendste Bulgariens und ein Nationalheiligtum.
Vor
den Toren des Baĉkovo Monastir
erstreckt sich eine lange Einkaufsstraße mit Souvenirständen und
Restaurants,
Das
Kloster ist klein, gemütlich und eher volkstümlich, die Innenhöfe
mit alten Bäumen bestanden. Viele Gläubige kommen hierher, die
Kerzenverkäuferin macht guten Umsatz.
Wir
schauen uns die schön ausgemalte Kirche an,
das Refektorium mit der rußgeschwärzten Küche
und auch das Museum mit seinen filigran geschnitzten Altarkreuzen und den Handarbeiten der alten Mönche.
das Refektorium mit der rußgeschwärzten Küche
und auch das Museum mit seinen filigran geschnitzten Altarkreuzen und den Handarbeiten der alten Mönche.
Im
Innenhof setzen wir uns auf eine Bank und betrachten das Treiben.
Einige Mönche gehen zwischen den Leuten herum. Fast alle haben ihr
langes Haar zusammengebunden und die schwarzen Roben verleihen ihnen
Eleganz.
Ich
muss lachen, als ein kleiner Junge neben mir den ältesten von ihnen
mit Professor Dumbledor aus „Harry Potter“ vergleicht.
Wir
schlendern an den Souvenirständen entlang, verkosten und kaufen
Honig,
dann machen wir uns auf nach Plovdiv, der Stadt, von der alle sagen, dass man sie gesehen haben muss.
dann machen wir uns auf nach Plovdiv, der Stadt, von der alle sagen, dass man sie gesehen haben muss.
Wir
sind gespannt. Ihr auch?
Seid
gegrüßt und bleibt uns gewogen
Doris
und Rüdiger
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