Mittwoch, 21. Dezember 2022

Ein Rubin in den Ligurischen Alpen





Vom Allgäu aus fahren wir durch Österreich, dann über den Brenner nach Italien und pünktlich beginnt es zu schneien.












Die Straße wird aber sofort geräumt,




wir kommen problemlos bis Trentino. In der Nähe liegt das Dorf Besenello, dort übernachten wir auf dem Stellplatz.




In der Nacht beginnt es zu regnen, der Regen wäscht den Schnee Au der Straße weg.




Weiter geht es südwärts durch die Po-Ebene und dann liegt es plötzlich vor uns – das Meer.





Tunnel reiht sich an Tunnel, die Berge müssen völlig unterhöhlt sein.






Unser erstes Ziel ist Celle Ligure.



Rüdiger findet einen seiner berüchtigten Schleichwege hinunter zum Strand. Wir stolpern über Stock und Stein bis zur Straße und dann wandern wir auf der Strandpromenade durch einen kleinen Park bis zum Ortsinneren.










Hier findet am Sonntag ein Antik- und Trödelmarkt statt. Wir schlendern an den Ständen entlang und durch die Gassen








Die Kirche mutet an, wie ein Schauplatz aus "Der Pate". Wir steigen die Stufen hinauf und gehen hinein,





entdecken auf der Strandpromenade eine raffinierte Sonnenuhr bei der der eigene Schatten zum Zeiger wird




und eine Windrose mit den vier Winden.




Wir genießen die Sonne 




dann steigen wir wieder hinauf zum Stellplatz.




Am dritten Tag fahren wir weiter, ein Stück die Küste entlang nach Pietra Legure. Der Stellplatz ist eher zweckmäßig als schön, aber es gibt eine heiße Dusche, frisches Wasser, Strom und WiFi.




Auch hier machen wir einen Rundgang durch die kleine Stadt, die in der Mittagszeit wie ausgestorben wirkt.














Trotzdem findet sich einiges Sehenswertes.









Am nächsten Morgen regnet es Bindfäden und das bleibt den ganzen Tag so. Im Regen erreichen wir Imperia, kaufen ein und wenden uns dann wieder nordwärts, hinauf in die Berge.

Mitten in den Ligurischen Alpen liegt das alte Städtchen Pieve di Teco. Nicht weit von dort hat sich ein Paar aus Bayern niedergelassen und betreibt hier Agriturismo in der Casa Capinera.



Der Anlass, der uns hierher führt und auf den wir uns schon lange freuen, ist unser 40ster Hochzeitstag – die Rubinhochzeit, laut Hochzeitskalender.

Es erstaunt uns selbst, dass schon so viele Jahre vergangen sind, seit wir uns im Rathaus Lichtenberg das Jawort gegeben haben. Wo ist die Zeit nur hin? Was haben wir nicht alles miteinander erlebt! Wir haben unsere Kinder aufwachsen sehen, im Plattenbau gewohnt und das Landleben ausprobiert, die Auflösung der DDR und den Zusammenschluss der beiden deutschen Staaten veränderte unser Leben. Unsere Kinder wurden erwachsen, wir wurden Großeltern und nun sind wir Rentner*innen. In all den Jahren spielte das Reisen eine entscheidende Rolle in unserem Leben und das auf die unterschiedlichste Art und Weise: mit dem Boot, mit Fahrrad und Zelt, mit Auto und Zelt, dann kam das erste Wohnmobil, heute würde man sagen der erste Van, ein VW LT, dem dann unterschiedliche Fahrzeuge folgten.

Es war nicht immer eitel Sonnenschein, aber wir haben uns all die Jahre geliebt und tun das noch heute. Wir genießen es, zusammen all das zu erleben, was uns auf unseren Reisen begegnet und hoffen, dass uns noch viele Jahre zusammen auf diese Weise vergönnt sind.



Deshalb gefiel uns die Idee, diesen Tag in Ligurien zu feiern. Diese Gegend ist neu für uns und wir sind total angenehm überrascht.

Zunächst gilt es von Imperia hinauf in die Berge zu fahren.





Es regnet weiter, die Täler hängen voller Nebel.

Kurve um Kurve windet sich die schmale Straße durch die herbstlich anmutende Landschaft. In Colle San Bartolomeo biegen wir auf eine noch schmalere Straße ab.



Vor jeder Kurve ist hier hupen Pflicht. Wir haben Glück. Ohne Gegenverkehr gelangen wir bis zur Einfahrt der Casa Capinera.



Benny und Jakob empfangen uns herzlich mit Wein, Käse und Salami, nachdem wir unsere Ferienwohnung bezogen haben.

Drei Ferienwohnungen gibt es, alle charmant und mit überwältigender Aussicht. Die Gastgeber sind warmherzige Menschen und geben sich alle Mühe, damit die Gäste sich wie zu Hause fühlen.






Am Nachmittag trifft unsere Jüngste mit Freund ein, am nächsten Tag erwarten wir unsere Freunde aus Radeberg.

Jette und Achim kommen etwas später an, fahren mit uns hinunter nach Pieve di Teco, das mit der abendlichen Beleuchtung sehr romantisch daher kommt.



Dann sind alle da, der Begrüßungsabend am Freitag zieht sich bis in den Morgen hinein, aber wir können ja ausschlafen.

Am Sonnabend haben sich alle Wolken verzogen, ein strahlender Morgen zeigt sich an "unserem" Tag.





Nach dem Frühstück chauffieren uns Jette und Achim noch einmal nach Pieve. 








Pieve ist eine der ältesten Städte Liguriens und beherbergt das kleinste Theater der Welt.





Ein Capucchino in der Sonne weckt alle Lebensgeister.




Gestärkt machen wir uns auf zur nächste Station. Jette und Achim zeigen uns die Gegend und, ein Tal weiter, ihr Haus, das darauf wartet saniert zu werden.














Benny kocht für uns. Ihr grandioses Festmenü rundet unseren perfekten Tag ab. Es ist ein einziger Genuss, wir sind absolut überwältigt. Es gibt ligurische Spezialitäten mit Zutaten ausschließlich aus der Region, dazu den entsprechenden Wein. es ist ein Abend, wie wir ihn uns zu unserer Rubinhochzeit nicht besser hätten wünschen können.






Und auch am nächsten Tag schlemmen wir uns weiter durch die ligurische Küche, erst in Pieve, in einem kleinen Restaurant, später in einer Pizzeria mitten im Wald.












Am Ende des Wochenendes stellen wir fest, schöner hätten wir diesen Anlass nicht begehen können. Wir sind rundum glücklich, als wir uns am Montag verabschieden.



Nun allerdings gilt es, Kilometer zu machen, denn Weihnachten steht vor der Tür und zum Weihnachtsessen sind wir wieder verabredet.

Wo und mit wem erfahrt Ihr beim nächstem Mal.


Bis bald also

Doris und Rüdiger





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