Ein
Leben lang
Kennst
du das Lied des Wasserfalls,
die Stimme seines Widerhalls?
Weißt du, wie melodiös er rauscht,
wenn man nicht nur mit Ohren lauscht?
die Stimme seines Widerhalls?
Weißt du, wie melodiös er rauscht,
wenn man nicht nur mit Ohren lauscht?
Es
gibt auf Erden ein paar Stellen
mit wundersamen Wasserfällen,
mit einem Rauschen, das betört
und das ein Leben lang man hört.
mit wundersamen Wasserfällen,
mit einem Rauschen, das betört
und das ein Leben lang man hört.
Alfons
Pillach
Taza, liebe Freunde, ist ein ganz reizendes, liebenswertes Städtchen. Wir finden einen Parkplatz direkt an der Medina vor einem Cafè.
Wir schlendern durch den
Souk und können es kaum fassen, niemand spricht uns an, wir können
uns in Ruhe umschauen. Das ist uns hier in Marokko noch nicht
passiert.
An einer Garküche locken
uns die aufgespießten kleinen Würstchen. Der Chef erklärt uns, das
sei eine regionale Spezialität, die es nur hier gäbe. Das müssen
wir probieren.
Er steckt die
daumenlangen Dinger in Brothälften, gibt Gewürze und Sauce drüber
und serviert auf Papier, wie allgemein üblich. Sie schmecken
großartig.
Dann geraten wir in die
Handwerkergasse.
Hier wird unter
einfachsten Bedingungen gearbeitet.
Die Männer wundern sich, jemand wie wir verläuft sich wohl selten hierher. Ein Metallarbeiter präsentiert stolz seine Arbeit.
Wir kaufen Oliven und Gemüse. Der Olivenmann ist ausgesprochen nett, die Gemüsefrau gibt Tipps, was alles in eine Tajine maroccain gehört.
Wir laufen dem Duft nach
gebrannten Mandeln nach und landen in einer Patisserie, erstehen
Gebäck für die nächsten Tage.
Weiter geht es Richtung
Nationalpark.
An einem Wasserfall soll
es ein Restaurant geben, auf dessen Parkplatz man über Nacht stehen
kann. Sagt unser Reiseführer.
Wir finden alles, wie
beschrieben und die netten Parkplatzwächter weisen uns einen Platz
mit schöner Aussicht zu.
Es ist kaum zu glauben
wie viel Wasser hier den Berg herunter rauscht. Bisher haben wir
Marokko eher als trockenes Land erlebt, hier ist Wasser in Hülle und
Fülle.
Überall rauscht und
gurgelt es.
Am Nachmittag kommen Ausflügler hier herauf, aber gegen Abend wird es ruhig.
Wir haben bei Rachid, dem Wirt, Tajine bestellt, worauf er die Bestellung sofort an seine Frau weitergibt.
Wir sitzen auf der
Terrasse mit wunderbarem Ausblick auf Taza,
die Tajine ist echte
Hausmannskost.
Die Nacht ist ruhig und
friedlich, am Morgen, gegen 7.00 Uhr wecken uns Kinderstimmen. Der
Parkplatz liegt direkt neben der Schule.
Was dann folgt, ist die
spektakulärste Strecke dieser Reise. Eine unglaubliche Landschaft
zieht sich um den Djebel Tazzeka (1980m) herum.
Steil fallen die Hänge
in schmale Täler, unten glänzen Flussläufe, immer wieder rauschen
Wasserfälle hinab. Die R507 ist mal Teerstraße, mal Schlammweg, mal
Piste, kurvig und steil.
Und dann... rumpelt und
poltert es, Rüdiger fährt schnellstens an den Straßenrand, hält
an und krabbelt unters Auto. Da liegt sie, unsere Kardanwelle.
Das war's dann wohl.
Was macht man in so einer
Situation, mitten in den Bergen?
Genau. Man ruft den ADAC
an. Der junge Mann in München verspricht, die Sache an die Filiale
in Marokko weiterzugeben. Kurze Zeit später ruft mich die dortige
Mitarbeiterin an. Erstmal scheint es schwierig uns zu orten.
Bouyablane, das 19
Kilometer entfernte Dorf, ist anscheinend auf keiner Karte
verzeichnet. Unser Tablet zeigt aber die Koordinaten, damit ist dann beim Autoverein
unser Standort klar. Nun muss ein Abschleppwagen gefunden werden, der
unsere 6 Tonnen bewegen kann. Es ist schon Nachmittag, heute wird das
nicht mehr. Also stellen wir unsere Warndreiecke auf, machen unsere
definitiv letzte Flasche Wein auf und richten wir uns für die Nacht
ein.
Seit Stunden stehen wir
hier an der Straße. In der ganzen Zeit sind zwei Ziegenhirten mit
ihrer Herde, ein Mann mit zwei Eseln, ein PKW, ein Motorrad und ein
deutscher IVECO vorbeigekommen. Die IVECO Besatzung hält an, fragt,
ob sie helfen kann. Das ist lieb, aber – nein, danke, Hilfe ist
unterwegs. Nach kurzem Plausch fahren sie weiter.
Wolken ziehen über die
Schneegipfel, der Wind frischt auf, dann wird es stockfinster.
Wird morgen alles gut?
Die Nacht ist voller
Sterne und ohne einen Laut.
Gegen halb Neun ruft die
nette Dame vom ADAC an, der Fahrer des Abschleppwagens fände uns
nicht. Wir erklären nochmal genau wo wir sind. Eigentlich gibt es
nur die eine Straße.
Wir warten also.
Eine Stunde später kommt
er im Schlepptau des IVECO. Uwe und Angelika haben ihn morgens
gesehen, etwas später noch einmal. Leer. Das wunderte sie und sie
hielten ihn an. Eh sie ihm den Weg erklärten, fuhren sie kurzerhand
vorneweg und da sind sie nun. Großartig, Ihr Beiden. Nochmal
herzlichen Dank!
Über mehrere Stunden fahren wir
nun die Runde zu Ende, die wir eigentlich allein vorhatten.
Die Landschaft bleibt
spektakulär, der Fahrer schweigsam.
Ein Stück fahren Uwe und Angelika noch hinter uns her, dann verabschieden sie sich, biegen ab auf eine andere Strecke.
Aber er weiß
anscheinend was er tut. Er spricht kein Arabisch, kein Französisch,
schon gar kein Englisch. Er dreht das Radio an und fährt Stunde
um Stunde obwohl er ja schon lange unterwegs sein muss. Er ist aus Mekness hierher gekommen. Ab und zu telefoniert er mit dem ADAC, der Werkstatt, wem sonst noch.
Pausen gibt es nur, um
die Gurte nachzuziehen, mit denen der Düdo befestigt ist.
Als wir die N6 erreichen,
beginnt es zu regnen. Gegen 15.00 Uhr kommen wir in Mekness an der
Werkstatt an.
Er lädt uns ab,
wir stehen noch nicht ganz, da ist schon jemand am schrauben. Der Chef der Werkstatt „Diamant“ versichert uns (in Englisch) man bekäme das hin.
Er packt die ausgebaute
Kardanwelle ein und fährt los, einen Ersatz suchen.
Wir stehen vor der Werkstatt auf der Straße, gegenüber ist ein Cafè / Restaurant, wo Rüdiger gleich mal nen Tee trinken geht. So kann ich Euch auf dem Laufenden halten.
Irgendwann kommt der Werkstattchef und teilt uns mit, dass er in Nador eine passende Kardanwelle gefunden hat.
Morgen...
Morgen...
Wir sind zwar entspannt,
weil Aufregung die Dinge nicht ändert, aber doch auch gespannt, wie
es weiter geht.
Ihr bestimmt auch! Drückt
uns die Daumen, dass wir uns, wie geplant, mit Jan und Ute in Fès
treffen können.
Bis bald also,
Doris und Rüdiger
Hallo Ihr beiden,
AntwortenLöschenIst wirklich die Kardanwelle kaputt oder die Welle die ins Differenzial reingeht? Auf dem Foto ist der Flansch nach dem Kreuzgelenk nicht gut zu erkennen. Naja, die Werkstatt wird hoffentlich wissen was sie tut.
Ich wünsche eurem Düdo baldige Genesung und Euch eine gute Weiterreise
LG Thomas
AntwortenLöschenHallo Thomas,
es war wirklich die Kardanwelle, die hinter dem Lagerbock regelrecht abgedreht war. Etwa 25mm Massivstahl einfach durchgerieben und runtergefallen.
Inzwischen haben wir ja aber ne neue drin.
Sind auf dem Weg nach Hause
liebe Grüße
Doris und Rüdiger