Montag, 16. Januar 2017

gen Osten

Unterwegs
in den Weiten der Welt
fühle ich mich geborgen
in der Rastlosigkeit
der Straßen

Und alle Zeiten
fließen ineinander
und alle Wege
kreuzen sich dort,
wo meine Sehnsucht nach Ferne
entspringt.


Liebe Freunde,

wie oft schon haben wir auf dieser Reise geglaubt, schöner könne es nicht werden und sind eines Besseren belehrt worden.
So auch dieses Mal.
Von Tafraoute fahren wir ein Stück am Tal der Ammeln entlang, dann hinauf in die Berge.




Die Route durch die Berge nach Igherm lässt uns vor Staunen den Mund offen stehen. Es lässt sich nicht beschreiben.
Tafraoute liegt schon auf 1000 m Höhe, steile Anstiege, enge Kehren führen uns weiter nach oben.

Igherm liegt auf 1760 m Höhe. Ich bekomme einen leichten Druck im Kopf.
Über weitere enge Serpentinen geht es durch die schroffen, kahlen Berge wieder hinunter.




Und hinter der nächsten Kurve plötzlich – der Garten Eden. Als wären wir „hinter den 7 Bergen angekommen“.
Das enge Tal ist üppig grün, die Straße wird immer schmaler, so dass wir Gefahr laufen in den Dörfern eine Hausecke mitzunehmen.
Die Teerstraße führt durch Oliven- und Palmenhaine, Felder und Wiesen.



Nach einigen Kilometern öffnet sich das Tal und das Oued wird breit und führt durch eine weite Ebene, begrenzt von imposanten Abbruchkanten.

Es ist für mich absolut faszinierend, wie anschaulich hier zu sehen ist, was wir in der Schule nur theoretisch über die Bildung der Erdoberfläche, speziell der Gebirge gelernt haben.




Dann sind wir wieder in Tata. Der Campingplatz ist fast voll und fest in französischer Hand. Für uns findet sich noch ein Platz am hinteren Ende.
Am nächsten Morgen fahren wir weiter nach Zagora.
Die Bergketten des des Djebel Bani liegen heute in einem Dunstschleier. Die Sonne brennt.
Die Landwirtschaft zieht sich viele Kilometer weit an den Bergen entlang.





Wir machen eine Pause vor der beeindruckenden Kulisse und fahren weiter bis Zagora. Diesmal auf den Camping Sindibad.
Hier treffen wir auf eine Gruppe, die schon seit einigen Wochen zusammen durch Marokko tourt. Sie haben sich auch erst hier zusammengefunden, es hat eben gepasst.
Wir werden freundlich in die Runde aufgenommen und verbringen zwei schöne Abende zusammen.
Ralfs Hund namens Feldmann hat anscheinend seine Liebe zu mir entdeckt. Ohne Vorwarnung klettert er auf meinen Schoß. Feldmann wiegt gute 30 Kilo. Kein Schoßhund. Eigentlich. Er sieht das anders.



Heute morgen verabschieden wir uns herzlich von Roberta und Stefan, die mit ihrem Campofanten unterwegs sind, Oliver, der auch einen Düdo fährt, Volker, der mit dem Bulli dabei ist, Ralf und Feldmann, die im Landrover durch Marokko touren und Horst, der mit seinem gerade erst erstandenen Wohnmobil hier auf dem Sindibad die Gruppe kennengelernt hat, wie wir. Horst ist 81, hat schon viel von der Welt gesehen und kann spannend erzählen. In dem Alter noch immer unterwegs sein, das ist unser Traum.





Jetzt müssen wir aber weiter. Wir haben noch 10 Tage, bis unser Visum abläuft.
Auf der N-12 fahren wir Richtung Rissani. Und entdecken wiederum eine ganz andere Landschaft.
Ab jetzt ist die Strecke bis hinauf ans Mittelmeer Neuland für uns.
Zwischen zwei Gebirgszügen liegt eine weite Ebene. Savannenartiges Land bis zum Horizont.
Dazu fiel mir folgendes ein:


Nichts
hält meinen Blick auf
bis am Horizont
versteinerte Wellen
in den grenzenlosen Himmel
schlagen.
Dort
hakt er sich fest,
bis er
mit den bizarren Formen
verschmilzt.

Der graue Faden
spult sich ab
bis hinter dem granitenen Meer
sich eine neue Ferne
auftut.


Auf dem Weg sehen wir jede Menge Fossilienläden. Die Versteinerungen finden die Leute auf dem Fossilienriff, hier in der Nähe.
Kurz hinter Erfoud liegt an der Straße der Camping Karla. Hier bleiben wir heute Nacht.
Piekfeine Sanitäranlagen. Hier sind sogar die Wasserhähne vergoldet.




Morgen geht es weiter. Nun Richtung Norden.
Mal sehen wie weit wir kommen.

Bis bald also,
Doris und Rüdiger







1 Kommentar:

  1. Danke für diese tolle Zeit mit euch in Zagora. Wir haben uns riesig gefreut euch kennenlernen zu dürfen und freuen uns schon, wenn wir uns vielleicht irgendwann und irgendwo wieder mal über den Weg fahren :-D Viele Grüße aus Portugal, Robby und Stefan :-D

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