Mittwoch, 8. Dezember 2021

Ein Musketier an der Costa del Sol





Die Stellplatzapp führt uns in Málaga zu der alten Butanfabrik. Daneben erstreckt sich ein wilder Parkplatz bis zum Strand. Nur wenige Camper stehen hier, der Wind schüttelt alle ganz schön durch. 



Zum Abend fahren dann auch alle weg, etwa 100 Meter Luftlinie zu einem Parkplatz zwischen einem Kreisverkehr und einem Restaurant. Es ist zwar lauter, aber windgeschützt. Ein weiterer Vorteil ist, dass nur ein paar Meter weiter der Radweg beginnt, der mit vielen Kurven und Schleifen immer am Meer entlang bis in die Altstadt führt.





An der Plaza de la Marina, direkt neben der Touristinformation gibt es Fahrradständer. Wir schließen unsere Drahtesel an, holen uns einen Stadtplan, lassen uns das Picasso Museum und die Alcazaba einzeichnen und los geht’s.





Málaga ist zwar sehr touristisch, aber trotzdem hat die Altstadt Charme.

Die Molina Lario hinauf, vorbei an der großen Kathedrale erreichen wir das Museo Picasso.




Untergebracht ist es im Palacio de Buenavista, unweit des Geburtshauses von Pablo Picasso. Es beherbergt 200 seiner Werke – Bilder, Skulpturen, Keramiken. Der Palacio ist ein schönes Beispiel für die in Südspanien im 16. Jahrhundert verbreitete Mischung aus Renaissance- und Mudejar- Architektur. Auf den Resten eines Nasridenpalastes errichtet, diente er dem Zahlmeister der königlichen Armee und Marine, die die Stadt im Zuge der Reconquista erobert hatte, als Wohnstätte.


Wir haben mit einer Schlange am Eingang gerechnet, aber außer einer Gruppe, die einem Stadtführer lauscht, ist niemand zu sehen. Ein freundlicher Herr kontrolliert unsere Tickets, versieht uns mit einem Audioguide und wir beginnen den Rundgang durch die 12 Räume.





Zunächst könnte man glauben, da konnte einer nicht so gut Menschen malen und hat aus der Not eine Tugend gemacht, aber wenn man sich auf das, was man da zu sehen bekommt, einlässt, wird bald sehr deutlich, dass Picasso die Welt und die Menschen mit ganz eigenen Augen betrachtet und abgebildet hat.






Er liebte Tiere und französische Abenteuerromane, wie „Die drei Musketiere“ von Dumas. So hat er denn auch einen der Helden der Geschichte in prachtvoller Uniform gemalt.



Es sind nicht die ganz großen, ganz berühmten Werke, die hier ausgestellt sind, aber wir sind von dem was wir sehen sehr beeindruckt.



Erfüllt von diesen Eindrücken verlassen wir das Museum und stehen schon vor dem nächsten Highlight Málagas.

Vor uns erstreckt sich das Halbrund des römischen Theaters und direkt darüber schauen die trutzigen Mauern der Alcazaba hinab auf die Plaza de Juderia.




Wir brauchen eine Pause. Rüdiger hat auf dem Weg zum Museum ein marokkanisches Restaurant gesehen. Wenn wir schon nicht hinüber dürfen, dann wenigstens Couscous und Tajine zum Mittagessen.






Gestärkt erklimmen wir den Burgberg und begeben uns hinein in eine Mischung aus römischer, maurischer und Renaissance-Kultur. Fast 1000 Jahre alt ist diese Festung, die auf den Grundmauern einer phönizischen Palastanlage erbaut wurde. Wir steigen hinauf zwischen hohen Mauern, laufen auf den Wehrgängen entlang, erfreuen uns an dem Spiel aus Licht und Schatten in den schön bepflanzten Innenhöfen, durchschreiten kunstvolle Torbögen und bewundern die grandiosen Ausblicke auf die Stadt, den Hafen und das Meer. Die Hintergrundmusik liefern die vielen kunstvoll plätschernden Brunnen.



















Ein kleines archäologisches Museum erzählt von der Kunst der Töpfer aus spanisch – arabischer Zeit.






Da wäre noch das Castillo de Gibralfaro, dass eigentlich durch einen Gang hinauf auf die höchste Erhebung des Berges mit der Alcazaba verbunden ist. Wir aber haben für heute genug Eindrücke zu verarbeiten. Das Castillo heben wir uns für das nächste Mal auf.



Wir gönnen uns noch einen Kaffee in einer der Altstadtgassen, ein bisschen Leute gucken, dann laufen wir zurück zu unseren Fahrrädern.




Am nächsten Morgen machen wir einen kleinen Abstecher nach Torremolinos, Wäsche waschen, dann geht es weiter auf der A-7 immer am Meer entlang Richtung Westen.





Bald kommt der unverkennbare Felsen von Gibraltar in Sicht, wir lassen ihn links liegen und kommen am Nachmittag in Conil de la Frontera an.

Ein bisschen ist es tatsächlich wie nach Hause kommen.







Gegen Mittag kommt Gustl vorbei und es fühlt sich an, als hätten wir uns gestern erst getrennt.

Der eigentliche Grund, warum wir jetzt nach Conil gefahren sind, ist ein Paket, dass ich erwarte. Ein Paket mit 24 kleinen Päckchen, Tüten und Überraschungen. Ein Adventskalenderpaket von unserer Jüngsten.

Die Post ist schneller als gedacht, schon am nächsten Tag bringt Gustl es vorbei.




Ich freue mich jeden Morgen wie ein Kind darauf, meine Kiste zu öffnen.



Da sehr viele verschiedene Menschen an diesem wunderbaren Kalender mitgewirkt haben, ist es tatsächlich jeden Tag spannend.





Natürlich schaut auch Udo vorbei und wir verabreden uns für den Samstagabend.

Nachtleben in Conil.





Udo und Mercedes holen uns ab und wir gehen zunächst etwas essen. Die Beiden bestellen viele kleine Gerichte und jedes ist köstlich.

Danach nehmen wir noch einen Absacker im „Palo Palo“, der Bar von Udos Freund Pedro, den wir letztes Jahr kennenlernten.





Conil ist schon weihnachtlich dekoriert, der Abend ist mild und es sind jede Menge Leute in Feierlaune auf der Straße. Trotz Masken und Hygienemaßnahmen herrscht eine wunderbare Stimmung.







Der Wind legt sich, die Temperaturen steigen etwas und die nächsten Tage sind Balsam für Leib und Seele.

Wir machen Strandspaziergänge, sitzen in der Sonne und genießen das Leben.








Noch ein paar Tage und wir müssen zurück nach Málaga. Rüdiger muss für eine Untersuchung nach Berlin fliegen, deshalb haben wir auf dem Camping Torremolinos für ein paar Tage einen Platz gebucht.

Dort werde ich auf ihn warten.


Wie es uns bis dahin und dann dort ergeht, berichten wir beim nächsten Mal.


Bis bald also

Doris und Rüdiger





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