Donnerstag, 12. November 2020

Levante

 




Der Levante ist da. 

Er kommt aus dem Landesinneren, bringt kühle, trockene Luft aus den Bergen, rüttelt an unserem Mobil, treibt den Sand über den Strand ins Meer, 


macht die Menschen müde und/oder agressiv. Dieser Wind hält in der Regel drei, vier Tage an, bevor er wieder abflaut.          So sagen die Einheimischen. 

Mir macht er Kopfschmerzen, die Wind- und Kytesurfer lieben ihn. 

Wir laufen am Meer entlang, er pustet uns ordentlich durch. 


Es ist schon was Besonderes, den Surfern zuzuschauen, die sich den Fluss hinuntertreiben lassen, um dann vor der Mündung zu kreuzen. 




Bevor der Wind sich gestern Nacht drehte, wanderten wir am Nachmittag bei Ebbe unter der Steilküste entlang bis zu den Resten dieses alten Turms. 






Ein buntes Völkchen hat sich mittlerweile hier auf dem Platz zusammengefunden. 


Da ist Annika, eine Freundin von Udo, mit Kiwi, einem liebenswerten, aber etwas durchgeknallten Golden Retriever. 


Annika hat Giovanna und Manuel mitgebracht. Manuel ist aus Hessen, Giovanna aus Brasilien.                                Anna und Hans sind aus Leipzig und unterwegs, um dem Hamsterrad zu entkommen. 

Nachdem alle hier eingetroffen waren, fand sich am ersten Abend eine fröhliche Runde zusammen.


Seit Dienstag, 10. November, sind nicht nur die Provinzen, sondern auch alle Gemeinden offiziell abgesperrt. Das heißt, wir dürfen uns innerhalb von Conil bewegen, aber nicht in den Nachbarort. Nur wirklich triftige Gründe, die nachgewiesen werden müssen, berechtigen dazu.  

Alle nicht lebensnotwendigen Geschäfte müssen um 18.00 Uhr schließen, die Ausgangssperre ist verlängert worden, sie gilt nun von 22.00 bis 7.00 Uhr.  

All das stört uns nicht wirklich, solange wir hier stehen bleiben dürfen. Bis jetzt sind wir da guter Hoffnung. Die Guardia Civil umrundet fast täglich den Platz, hat uns aber bisher in Ruhe gelassen. 

 


Weil die Sperrung in der Nacht zum Dienstag ab 0.00 Uhr in Kraft treten sollte, machten sich Tino und Laura mit Lieschen und Peggy und Martin schon am Montagnachmittag auf den Weg nach Cadiz, von wo die Fähre nach Teneriffa am Dienstag um 16.00 Uhr ablegte.  Die kleine Familie sowieso, aber auch die Rundhauber-Besatzung ist uns ans Herz gewachsen. So verabschiedeten wir sie mit einer winzigen Träne im Augenwinkel, die jedoch schnell trocknete, denn es war ja kein Abschied für immer. 


 Wir verbringen weiterhin geruhsame Tage und sind froh, dass wir hier sind. 

 




Gern schicken wir Euch ein bisschen was von der Sonne, dem Meeresrauschen und der Ruhe. 

Bis bald 

Doris und Rüdiger

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