Freitag, 2. November 2018

Inseln im Sturm



Herbst

Vor der Dunkelheit
noch einmal
das schönste Kleid anziehen,
Rot und Gelb und Gold
leuchten lassen,
die Röcke wirbeln,
damit die Farben
sich in Herz und Seele brennen,
um weiter zu leuchten
bis das Licht
aufersteht.


Stralsund empfängt uns mit Regen und Sturm, liebe Freunde. Ihr kennt ja aber den Spruch von der unpassenden Kleidung und so stapfen wir trotzdem los und schauen uns die alte Hansestadt an.
Sie gefällt uns ausnehmend gut. Die Giebel der typischen Hansehäuser,



das Rathaus mit den Rosetten, die wie Klöppelspitze aussehen,


die riesig wirkenden Kirchen.
Wir machen eine Regenpause in der Marienkirche. Hoch aufstrebende, schlichte Säulen, gekrönt von schön verziertem Gewölbe, eine beeindruckende Orgel.



Wir gönnen uns eine Kaffepause


und wandern weiter zum Hafen, wo das alte Segelschulschiff „Gorch Fock“ vor Anker liegt. Es schwankt im heftigen Wind, der schwarze Regenwolken vor sich her treibt.


Die Angler kann das nicht davon abhalten ihr Glück zu versuchen.


Vor einem besonders heftigen Schauer flüchten wir ins Restaurant „Am Sund“ und essen, unter den Augen von Hans Albers, gebratenen Hering.



Als wir uns auf den Heimweg machen, hat der Sturm die Wolkendecke aufgerissen, die Sonne schickt uns zum Abend einen Hoffnungsstrahl.



Am nächsten Morgen begrüßt uns ein weiterer Silberstreif über dem Rügendamm


 und bis Mittag sind nur noch ein paar Dekowolken zu sehen.


Wir haben nach Barhöft gewechselt, stehen ganz in der Nähe des kleinen Hafens.



Vor der Wende war das hier militärisches Sperrgebiet, den Hafen gab es noch nicht, er wurde erst in diesem Jahr eröffnet.
In der ehemaligen Kantine des Grenzstützpunktes ist nun ein Restaurant, ein Hotel wurde daneben neu gebaut.
Besonders toll finden wir den Aussichtsturm, der aus einem alten Wachturm gebaut wurde und in dem sich kurz unter der Aussichtsplattform ein Trauzimmer befindet. Heiraten in luftiger Höhe.


Von ganz oben hat man einen phantastischen Ausblick auf die Inseln Bock, Rügen und Hiddensee. Der Sturm fegt über sie hinweg, peitscht das Wasser um sie herum, fast könnte man meinen, dass sie ein wenig schwanken...



Auf der Festlandseite ist das Ufer von einem Schilfgürtel gesäumt. Mittendurch führt ein Steg zu einer weiteren Aussichtsplattform. Unmengen von Schwänen dümpeln auf dem Wasser.



Hinter dem Schilfgürtel führt ein Weg zwischen Schlehen und windschiefen Nadelgehölzen bis Zarrenzin zum Strandparkplatz. Den gehen wir am nächsten Tag. Sturms  Der Sturm bläst weiter unverdrossen, aber es macht es Spaß.


Wir fahren noch ein Stück die Küste entlang nach Graal-Müritz. Trotz Kälte, Sturm und Regenschauern ist der Strand voller Menschen. Bis zur Seebrücke laufen wir über den festen, feuchten Sand, schauen über das ausgeblichene Holzgeländer hinunter ins Wasser. Grün ist es mit kleinen Schaumkronen auf den Wellen. 





Zwischen ein paar Cafès, Restaurants und Souvenierläden führt hinter den Dünen ein Weg zurück zum Parkplatz mit der etwas abgelegenen Wohnmobilabteilung. Im Sommer kann man hier sicher kaum treten, jetzt sind nur einige Spaziergänger wie wir unterwegs. 



Wir holen uns Fischbrötchen zum Abendessen, 



schlendern durch den Ort. Nach zwei Tagen mit Sturm und Regen verliert aber auch das  seinen Reiz, zumal mein Infekt anscheinend hartnäckig ist. Da scheint auch die Ostseeluft keine grundlegende Besserung herbeizuführen. Also treten wir den Heimweg an.
In unserem Garten hat der Wind die restlichen Nüsse und Äpfel von den Bäumen geschüttelt. Wir packen alles ein, was wir für die bevorstehenden Reisen brauchen, machen unser Sommerquartier winterfest und fahren ein letztes Mal mit dem IVECO nach Berlin. In ein paar Tagen werden wir dort in unser WG-Zimmer umziehen und das Auto für den Winter einmotten.
Das nächste Abenteuer wartet auf uns: All inclusive in Ägypten.

Ihr dürft gespannt sein – genau wie wir.

Bis dann, Freunde
Doris und Rüdiger

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