Freitag, 19. Oktober 2018

Stadt der Lichter




Äpfellese

Das ist ein reicher Segen
In Gärten und an Wegen!
Die Bäume brechen fast.
Wie voll doch Alles hanget!
Wie lieblich schwebt und pranget
Der Äpfel goldne Last!

Jetzt auf den Baum gestiegen!
Lasst uns die Zweige biegen,
Dass jedes pflücken kann!
Wie hoch die Äpfel hangen,
Wir holen sie mit Stangen
Und Haken all' heran.

Und ist das Werk vollendet,
So wird auch uns gespendet
Ein Lohn für unsern Fleiß.
Dann zieh'n wir fort und bringen
Die Äpfel heim und singen
Dem Herbste Lob und Preis.

                          Hoffmann von Fallersleben



Dann ist er doch da – großer Auftritt mit Sturm und Regen. Die Nüsse prasseln vom Baum, die Wiese liegt voller Äpfel, es wird kühl. Ist der Sommer nun endgültig vorbei? Und es fühlt sich richtig an. Wir genießen die kühle Luft, sammeln Äpfel und Nüsse auf und räumen den Ofen frei.

















Mit dem Herbst kommt unser Sohn mit Familie. Eddie erobert den Garten, die Männer stellen den blauen Koffer auf die Teile der gefällten Lerche und bauen aus den alten Teilen des IVECO Koffers eine Garage für das Moped und die Fahrräder.






 Eddie guckt, ob alles seine Ordnung hat.













Und abends gibt es Kürbissuppe...



Doch noch kann der Sommer sich nicht von uns trennen wie es scheint. Es wird wieder warm und sonnig.
Wir ernten die Bäume leer, verteilen die Äpfel und lagern zwei, drei Kisten ein. Erst im Januar werden wir nach Thailand fliegen, bis dahin wollen wir keine Äpfel kaufen müssen.
Dann erwischt mich der Gripp mit voller Wucht. Husten, Schnupfen, Fieber, Gliederschmerzen – das volle Programm. Vier Tage liege ich
flach, dann kann ich schon mal in der Sonne sitzen.
Eine Woche später sind wir wieder auf dem Weg nach Berlin. Neben der Familie erwartet uns hier das Festival of Lights. Wie jedes Jahr um diese Zeit wird in Berlin auf ausgesuchte Gebäude mit Laser Bilder gemalt. Immer wieder ein beeindruckendes Schauspiel. Unsere Radeberger Freunde sind extra deswegen angereist und gemeinsam staunen wir über die phantastischen Lichtinstallationen.












Die Technik hat über die Jahre immer raffiniertere Bilder möglich gemacht, inzwischen sind es kleine Filme, die da auf den Fassaden zu sehen sind. Einfach grandios.
Am Vormittag fand zwischen Alexanderplatz und Großem Stern eine Großdemo statt. Fast 250 000 Menschen gingen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, für Toleranz und eine solidarische Gesellschaft auf die Straße. Als Abordnung der Familie war Rüdiger dabei.
Die Demo endet mit einem Konzert an der Siegessäule. Konstantin Wecker, Herbert Grönemeyer, die Toten Hosen und viele mehr zeigen, wo sie stehen.
Als wir vom Alex Richtung Gendarmenmarkt laufen, sind die Straßen schon voll, als wir unter den Linden zurück gehen wollen, geht fast gar nichts mehr. Die Menschen überfluten förmlich die Straßen, letzte Plakate und Spruchbanner sind zu sehen. Berlin beeindruckt uns immer wieder, obwohl wir beide hier geboren sind und schon viel erlebt haben in unserer Stadt.

Im Restaurant „Breslau“ lassen wir alles sacken, bei guter polnischer Küche, netter Bedienung und dem passenden Bier. Der polnische Wirt und seine Frau sorgen dafür, dass sich die Gäste wohlfühlen. 

Da mein Schnupfen nicht weggehen will, beschließen wir spontan ein paar Tage an die Ostsee zu fahren. Seeluft ist immer gut und wir haben Zeit.

Genießt den schönen Herbst, Leute
und seid gegrüßt
bis bald
Doris und Rüdiger

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen