Montag, 13. März 2017

Adios España - oder die volle Packung Kultur



Liebe Freunde,

wir nehmen Euch nun mit auf die letzten Etappen Richtung Berlin.
Zunächst verabschieden wir uns von unserem schönen Platz mang de Zitronen und fahren ein Stück zurück bis Totana. Dort sammeln wir Jette mit ihrer Wandergruppe auf. Wir haben verabredet, daß wir sie bis Girona mitnehmen. Das heißt in der Praxis, wir laden sie gegen 16.00 Uhr in der Nähe unseres Stellplatzes ab, sie kampieren dort irgendwo, morgens treffen wir uns wieder, fahren eine Strecke, unterbrochen von einer Mittagspause, abends setzten wir sie wieder aus.



So handhaben wir es drei Tage lang. Die erste Nacht ein Stück außerhalb von Valencia, die nächste auf einem Weingut mit Blick auf die Sierra Montseney.


Kilometer um Kilometer fahren wir durch weiß und rosa blühende Obstplantagen



Am dritten Tag erreichen wir Girona. Am Bahnhof verabschieden wir uns von den Dreien. Sie fahren von hier mit dem Zug nach Deutschland.
Wir resümieren über die letzten drei Tage bei einer Flasche Wein, die wir auf dem Gut gekauft haben. Es hat uns doch ziemlich nachdenklich gemacht, ein Kind um uns zu haben, dem das Leben bisher übel mitgespielt hat und das nun normale Verhaltensweisen lernen soll. Die Methode wirkt auf uns sehr hart. Aber wie wir hörten, hat sich das Konzept bewährt. 
 
Wenn wir schon mal hier sind, werden wir uns auch die Stadt anschauen, die anscheinend einiges zu bieten hat. Am nächsten Morgen ziehen wir also los.
Von unserem Platz, zwischen Kino und Supermärkten, laufen wir durch einen großen Park zum Onyar, dem Fluss, der durch Girona fließt. 

Über eine der vielen Brücken gelangen wir in die Altstadt unterhalb der Kathedrale. Wir umrunden sie und geraten auf einen historischen Rundweg. 


Altes Gemäuer umschließt lauschige Plätze mit Pinien, Palmen, Feigen- und Olivenbäumen und leuchtenden Primelbeeten. 





Wir steigen auf den Torre Gironella und von dort wandern wir auf der Mauerkrone etwa 1,5 Kilometer entlang bis zur Universität. 


Viele Stufen führen uns wieder hinunter an den Fluss.


Durch romantische Gassen, vorbei an Designerläden, Cafès und Restaurants, Souvenirläden und Galerien schlendern wir zurück zur Kathedrale




 und finden sie endlich - die größte Barocktreppe Europas. 90 Marmorstufen klettern wir hinauf bis zur Barockfassade, die dem größten gotischen Kirchenraum der Welt vorgesetzt wurde. Die weiße Fassade und der Turm darüber blenden im Sonnenlicht.



Wir betreten die einschiffige Kirche. Der Raum ist riesig und düster. Nur die bunten Glasfenster leuchten. Fotografieren verboten.
Wieder über den Onyar gehen wir zurück zum Düdo und starten Richtung Figueres.



Dort wollen wir uns das Dalí Museum anschauen, das in einem ehemaligen Theater untergebracht ist.
Wieder finden wir einen Parkplatz dicht an der Altstadt. Ringsum herrscht reges Treiben, aber das stört uns wenig, wir freuen uns auf die volle Packung Kultur.

Schon auf dem Weg durchs Städtchen treffen wir auf die ersten Skulpuren Salvador Dalis.

 

Das Museum öffnet um 9.30 Uhr und wir sind pünktlich. Zu dieser Zeit gibt es außer uns nur wenige Besucher. So können wir in aller Ruhe den Innenhof mit dem ersten, über mehrere Stockwerke ragende, Kunstwerk betrachten.




Von dort gelangt man in das ehemalige Theaterfoyer. Wir wandeln über Treppen und durch viele Türen und Rundgänge in hell erleuchtete oder im Halbdunkel gehaltene Räume. Dalís Werk ist unheimlich vielfältig und wir lassen uns Zeit alles genau zu betrachten. Inzwischen haben mehrere Schulklassen aus verschiedenen Ländern das Museum gestürmt, an manche Ausstellungsstücke kommt man gar nicht mehr richtig ran. Wir versuchen trotzdem alles zu sehen, was es zu sehen gibt.



Die große Glaskuppel im Foyer, die man schon von weitem sieht,












auf der Galerie eine Art Vexierbild
  


 in dieses hab ich mich verliebt
es heißt "Carreto fantasma" (Phantom Cart)

 


Das sieht man so nur aus einer bestimmten Perspektive, von einem Treppchen aus











die hängen über dem Bett

Wieder fast allein sind wir dann in der Sonderausstellung mit Schmuck, den Dalí entworfen hat.

 


 Es glitzert ordentlich und ist phantastisch in Szene gesetzt


Der Meister selbst kann darüber nur lachen. Er hatte nicht nur künstlerisches Talent, er hatte auch ein Talent sich gut zu vermarkten.

 
Nach einem letzten Rundgang durch den Museumsshop sind wir wieder draußen, wo nun die Sonne schon richtig warm scheint und die spektakuläre Fassade des Museums beleuchtet.







Durch die Gassen schlendern wir zurück Richtung zum Düdo.














Der Weg führt uns durch ein Neubauviertel. Schon bei unserem ersten Rundgang sind uns ungewöhnlich viele Schwarzafrikaner und Frauen mit Kopftüchern aufgefallen. Anscheinend sind wir im Zuwanderungsviertel gelandet. Dem ist wohl auch mit einem, wie wir finden, schönen Denkmal Rechnung getragen worden.


Alles Gesehene muss ein bisschen sacken. Unsere Mittagspause machen wir also noch in Figueres, dann düsen wir los und überqueren gegen 14.00 Uhr die Grenze zu Frankreich.

 Man erkennt es nur noch an den ehemaligen Abfertigungsgebäuden, ansonsten sind die Wegweiser und Ladenschilder eben plötzlich Französisch. Bis wir das Departement Languedoc-Roussillon erreichen sind sie allerdings noch zweisprachig – französisch und katalanisch.
Nun sind wir also in Frankreich. Damit nähern wir uns immer mehr dem Ende dieser Reise.
Aber noch stehen uns ja ein paar Etappen bevor.

Bis bald also,
Doris und Rüdiger




4 Kommentare:

  1. Habe gerade mal geguckt, ob ich lesen kann, wo Ihr noch 'rumgurkt' *gg*! Morgen Vormittag backe ich Muffins *lock*!!!!! Ciao, Ute

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  2. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  3. Hallo Doris, hallo Rüdiger,

    vielen Dank für die vielen schönen Fotos und Berichte. Es ist immer wie ein kleiner Urlaub euren Blog zu lesen.
    Weiterhin eine gute Reise euch Beiden.

    LG Thomas

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    1. Hallo Thomas,

      so soll es sein!
      Danke für die guten Wünsche,

      LG Doris u. Rüdiger

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