Eine
schmale weiße
eine
sanfte, leise
Wolke
weht im Blauen hin.
Senke
Deinen Blick und fühle
Selig
sie mit weißer Kühle
Dir
durch blaue Träume ziehn.
Hermann
Hesse
Ja,
liebe Freunde, so fühlt sich der Herbst an und wir sehen den Start immer näher kommen. Endlich.
Dass
das nicht ohne, na sagen wir mal Holper geht, war zu erwarten.
Zumindest wäre es anders zu schön gewesen, um wahr zu sein.
Für
das vorletzte Septemberwochenende stand ein Familientreffen meiner
mütterlichen Seite an. Wir freuten uns auf die Sächsische Schweiz.
Dort hatte ein Cousin das Ganze organisiert. Dazu später mehr.
Bis
zu diesem Treffen sollten die grundsätzlichen Dinge funktionieren.
Der
12V-Strom war ja schon getestet.
Nun
sollte die Dieselstandheizung angeschlossen werden.
Am
Donnerstag wollten wir starten. Den ganzen Mittwoch pfriemelte er
also an der Heizung. Eine Flasche Sekt war schon kalt gestellt. Wenn
sie lief, sollte das gefeiert werden. Gegen Mittag machte Rüdiger
schon ein bedenkliches Gesicht. „Ich versteh es nicht, es kommt
kein Sprit an in der Heizung“ murmelte er immer wieder vor sich
hin. Beim Essen kam ihm dann die Idee: die Pumpe ist verkehrt herum
drin. Also wurde sie ausgebaut und anders herum wieder eingebaut.
Soweit, so gut.
Am
Nachmittag sah er dann schon etwas verzweifelt aus, blätterte immer
wieder im Handbuch. „Ich hab alles richtig gemacht. Was kann das
bloß sein?“
Fragen
sie den Fachmann... also rief er die Firma an, bei der wir die
Heizung gekauft hatten.
Der
Chef gab ihm ein paar Tipps, was er noch unternehmen könne.
Die
Pumpe wurde wieder ausgebaut, auf eine Bohle geklopft, mit einem
Draht im Zu- und Ablauf gestochert. Immer wieder probierte er die
Pumpe aus um letztendlich zu dem Schluss zu gelangen, sie muss kaputt
sein.
Erneut
wurde die Firma Braun kontaktiert, nach einer neuen Pumpe gefragt.
Der Chef bat um ein Foto der alten, da es zig Modelle gibt.
Also
knipste ich diesen lächerlich kleinen Gegenstand, der uns den Tag
ziemlich verdorben hatte.
Für
uns hieß das ohne Heizung in die Sächsische Schweiz zu fahren. Nur
gut, dass der Wettergott uns wohl gesonnen war und wir sie eigentlich
gar nicht brauchten.
Am
Donnerstag nach einem entspannten Frühstück fuhren wir los.
Unterwegs schickte ich dann die Fotos an die Firma Braun in
Süddeutschland.
Was
soll ich sagen? Es gibt tatsächlich auch in Deutschland Firmen, die
den Begriff Kundenservice in seiner ganzen Bedeutung erfasst haben.
Es
fühle sich bitte niemand auf einen, wie auch immer gearteten,
Schlips getreten, ich weiß, es gibt noch mehr davon, aber wir haben
in letzter Zeit leider einige gegenteilige Erfahrungen gemacht,
deshalb berichte ich hier so ausführlich von diesem positiven
Beispiel.
Ich
hatte also noch nicht ganz die Finger von der Tastatur meines PC, da
kam schon die Antwort mit einem Angebot. Postwendend schickte ich
eine Bestellung und die Chefin wusste sogar, dass man bei der
Zustellung an ein Postamt eine Kundennummer hat.
Gut
gelaunt und zuversichtlich fuhren wir also weiter Richtung Pirna,
fanden den Ort des Familientreffens in einem ehemaligen Pionierlager
mitten im Wald bei Papstdorf und holten uns bei der Chefin des
Verein ERholung und NAtur, kurz ERNA, die Erlaubnis schon am Vorabend
des Ereignisses auf dem Parkplatz übernachten zu dürfen.
Bei
einen Rundgang entdeckten wir eine tolle Anlage.
Da
sich die Verwandtschaft erst für Freitagnachmittag angekündigt
hatte, wanderten wir am Vormittag zum Papststein
von
dort nach Papstdorf, wo wir im örtlichen Bäckerei-Café den guten
sächsischen Kuchen verputzten. Backen können sie, die Sachsen!
Wir
saßen im Außenbereich des Cafés und dort entdeckte ich zu meiner
Freude alte Bäckereimaschinen. Die kannte ich noch aus der Backstube
meines Großvaters und aus meiner eigenen Bäckerlehre.
Ein abgewogener Teigklumpen wird auf das herausnehmbare Brett gelegt, der Hebel herunter gezogen, schon ist der Klumpen eingeteilt in, ich glaube 24, kleine Teigstücken aus denen dann die Brötchen geformt werden.
In diesem Kessel wurde z.B. in der Konditorstube die Sahne geschlagen
Der große Kessel mit dem Rührarm für den Brotteig z.B.
Zurück
bei ERNA in der Pionierlagerstraße – ja, die heißt tatsächlich
noch so
– ruhten
wir uns aus bis die ersten Cousinen und Cousins eintrafen.
Dieses
Familientreffen hatten einige Cousins und Cousinen meiner
mütterlichen Seite initiiert und organisiert. Diesen Teil der
Familie hatte ich nach dem Tod meiner Mutter vollkommen aus den Augen
verloren und so hatte ich die Teilnehmer, mit Ausnahme meiner beiden
Brüder, mindestens 40 Jahre nicht gesehen, manche noch nie.
Was
für Leute werde ich da wohl treffen, wie werden wir aufeinander zu
gehen und wird jemand dabei sein, mit dem ich überhaupt nicht kann?
All
diese Bedenken waren in den ersten Minuten schon wie weggefegt. Nach
wenigen Augenblicken herrschte eine so warme herzliche Atmosphäre,
als wären wir gestern auseinander gegangen.
Und
das hielt das ganze Wochenende so an.
Es
wurden viele Geschichten erzählt, Bilder gezeigt und man lernte sich
neu oder überhaupt kennen.
Am
Sonnabend formierte sich eine Wandergruppe
einige
blieben zurück um die Nachzügler in Empfang zu nehmen.
Am
Sonntag nach dem Frühstück gingen wir mit dem Plan auseinander, uns
nächstes Jahr wieder zu treffen, bei Interesse in erweiterter Runde
mit unseren Kindern und Kindeskindern.
Am
Sonntag nach dem Frühstück fuhren alle dann wieder in ihre
Heimatorte zurück, einige hatten es nur „um die Ecke“, andere
richtig weit.
Wir
kamen am Sonntagabend wieder in unserem Garten an und am Montag ging
es sofort wieder an die Arbeit.
Wie
oben geschildert, erwartete uns ja die neue Dosierpumpe für die
Heizung.
Nun
sind wir für drei Tage wieder in Berlin. Neben einigen Terminen
interessierte uns nun doch mal der Düdo Stammtisch Berlin, der sich
regelmäßig in Treptow trifft.
Sich
mit Gleichgesinnten zu treffen, auszutauschen und vielleicht wieder
was zu lernen, hat sich ja schon beim IFA bewährt.
Zu
dem Treffen kam nur einer außer uns und der war genauso neu wie wir,
wunderte sich genauso wie wir über das Ausbleiben der anderen.
Nett
wars trotzdem, aber Schade...
Morgen
früh geht es zurück aufs Land.
Es
gibt noch eine Liste der letzten Arbeiten, eine Liste der Dinge, die
nicht vergessen werden dürfen auf unserer Reise, eine Liste von
Sachen, die noch eingekauft werden müssen für die Reise, eine Liste
mit Terminen, die noch erledigt werden müssen, eine Liste mit lieben
Menschen, die noch vor dem Start geknuddelt werden wollen und
müssen...
Bis
bald,
Doris
und Rüdiger
Liebe Grüße von der (Küchen-)Baustelle in die große weite Welt mit Düdo! Interessante Tage habt Ihr ja schon verbracht - freut mich, das 'miterleben' zu dürfen! Antwort auf Mail kommt, wenn die Küche steht, also in der 2. Novemberhälfte. Provisorium hat im Moment auch einen Hauch von Abenteuer - natürlich nix im Vergleich zu Eurem! Wünsche Euch alles Liebe und allzeit gute Fahrt! Ciao, Ute
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