Freitag, 14. Oktober 2016

Der Countdown

Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen
von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.

Rainer Maria Rilke


Ja, liebe Freunde,
genauso gedenken wir das Leben nun zu nehmen – wie ein Fest. Und wir hoffen, dass es uns noch viele Blüten schenkt.

Wir können es selbst kaum fassen, aber wir sind in den Startlöchern, der countdown läuft. 3 – 2 – 1 – Start am 17. Oktober 2016.
Als wir vor gut 1 ½ Jahren aus dem bürgerlichen Leben ausstiegen, begann ich in meinem Tagebuch die Tage zu nummerieren.
Tag 1 war der 28. März 2015. Heute schreibe ich Tag 573. Am Montag fange ich wieder mit 1 an. Eine neue Zeitrechnung beginnt.

Der Herbst hat nun doch den Sommer abgelöst.
In den letzten Tagen mussten wir unser Öfchen im blauen Koffer wieder anheizen.






Draußen wurde es grau, nass und ungemütlich.
Wir waren am packen, räumen, sortieren, verstauen, z.B. unter unseren Betten die Marmeladengläser, am Listen abarbeiten und abhaken.



Der Garten musste winterfest, der blaue Koffer regendicht gemacht werden.
Die Arbeiten am Düdo gingen so gut voran, dass wir in aller Ruhe unsere Sachen zusammensuchen konnten. Die Gefahr etwas zu vergessen entsteht bei uns am ehesten wenn es hektisch wird. So können wir davon ausgehen, alles lebenswichtige dabei zu haben.

Nebenbei versuchten wir den reichen Apfelsegen, den uns unsere Bäume bescherten, irgendwie in unserer Umgebung zu verteilen.
Einige Kisten voll wurden im Keller eingelagert. Dafür eignen sich ja aber nur vom Baum gepflückte Exemplare ohne Druckstellen und Madenlöcher. Die Unmengen Falläpfel, die nur den Makel einer Druckstelle aufweisen, sonst aber gut sind, sammelten wir auf und versuchten sie unter die Leute zu bringen. Sie sind ausgesprochen wohlschmeckend und natürlich 100 % Bio und Öko.




Ich buk Apfelkuchen in zig Varianten und verarbeitete Äpfel wo immer ich konnte.
Nachbar Horst kam mit dem Apfelpflücker und holte noch einiges von den Bäumen. Uns freute es. In Nachbars Garten wird den Sommer über eher Gemüse angebaut von dem wir ja auch profitiert haben.
Von einem anderen Nachbarn bekamen wir noch ein paar Tage vor der Abreise einen dicken Kürbis geschenkt.




Wir aßen also Kürbis in Form von Suppe, Gulasch, gebacken und geschmort. Eine Hälfte schafften wir fast. Den Rest verteilten wir an unsere Kinder.






Zu meiner Freude blühten noch einige Herbstzeitlose zum Abschied.



Der Nussbaum warf heftig mit Walnüssen, wir sammelten fleißig und lagerten ein. Natürlich nehmen wir ein Kistchen voll mit.















Die letzten Tomaten wurden geerntet. Ein ganzes Eimerchen voll grüner in einen Karton verpackt. Nachbar Horst sagt, zu Weihnachten werden sie rot sein. Na denn.



Dann kam unser Mitbesitzer und Freund Andreas nochmal aus Berlin und wir machten zum Abschied und Kehraus ein zünftiges Lagerfeuer. Alles was wir im Frühjahr von den Bäumen geschnitten hatten war über den Sommer getrocknet und wurde nun verbrannt.



Am Dienstag schlossen wir dann für längere Zeit zum letzten Mal die Koffertür und das Tor zu.
Die erste Etappe ist Berlin. Alle Kinder und Kindeskinder, Eltern und Freunde werden nochmal geknuddelt, einige Dinge besorgt und erledigt, bevor es dann am Montag wirklich und wahrhaftig Richtung Süden geht.
Wir werden durch Deutschland und Frankreich, Andorra und Spanien fahren und gehen davon aus, dass wir das entspannt in etwa 10 Tagen schaffen.
Von Algeciras geht es dann mit der Fähre nach Tanger hinüber – nach Marokko – nach Afrika!
Anfang November sind wir dort mit unserer jüngsten Tochter verabredet. Sie wird eine Weile mit uns fahren, bis sie zurück muss nach Berlin.


Also, liebe Freunde, bis bald – aus Frankreich, Spanien, Marokko...

Doris und Rüdiger






1 Kommentar:

  1. Hallo Doris, hallo Rüdiger,

    da bleibt nur eine gute Fahrt bzw. gute Reise zu wünschen. Ich hoffe bald schöne Bilder aus fernen Ländern zu sehen.

    LG ThomasD.(imodra)

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