Du
musst das Leben nicht verstehen,
dann
wird es werden wie ein Fest.
Und
lass dir jeden Tag geschehen
so
wie ein Kind im Weitergehen
von
jedem Wehen
sich
viele Blüten schenken lässt.
Rainer Maria Rilke
Ja,
liebe Freunde,
genauso
gedenken wir das Leben nun zu nehmen – wie ein Fest. Und wir
hoffen, dass es uns noch viele Blüten schenkt.
Wir
können es selbst kaum fassen, aber wir sind in den Startlöchern,
der countdown läuft. 3 – 2 – 1 – Start am 17. Oktober 2016.
Als
wir vor gut 1 ½ Jahren aus dem bürgerlichen Leben ausstiegen,
begann ich in meinem Tagebuch die Tage zu nummerieren.
Tag
1 war der 28. März 2015. Heute schreibe ich Tag 573. Am Montag fange
ich wieder mit 1 an. Eine neue Zeitrechnung beginnt.
Der
Herbst hat nun doch den Sommer abgelöst.
In
den letzten Tagen mussten wir unser Öfchen im blauen Koffer wieder
anheizen.
Draußen
wurde es grau, nass und ungemütlich.
Wir
waren am packen, räumen, sortieren, verstauen, z.B. unter unseren
Betten die Marmeladengläser, am Listen abarbeiten und abhaken.
Der
Garten musste winterfest, der blaue Koffer regendicht gemacht werden.
Die
Arbeiten am Düdo gingen so gut voran, dass wir in aller Ruhe unsere
Sachen zusammensuchen konnten. Die Gefahr etwas zu vergessen entsteht
bei uns am ehesten wenn es hektisch wird. So können wir davon
ausgehen, alles lebenswichtige dabei zu haben.
Nebenbei
versuchten wir den reichen Apfelsegen, den uns unsere Bäume
bescherten, irgendwie in unserer Umgebung zu verteilen.
Einige
Kisten voll wurden im Keller eingelagert. Dafür eignen sich ja aber
nur vom Baum gepflückte Exemplare ohne Druckstellen und Madenlöcher.
Die Unmengen Falläpfel, die nur den Makel einer Druckstelle
aufweisen, sonst aber gut sind, sammelten wir auf und versuchten sie
unter die Leute zu bringen. Sie sind ausgesprochen wohlschmeckend und
natürlich 100 % Bio und Öko.
Ich
buk Apfelkuchen in zig Varianten und verarbeitete Äpfel wo immer ich
konnte.
Nachbar
Horst kam mit dem Apfelpflücker und holte noch einiges von den
Bäumen. Uns freute es. In Nachbars Garten wird den Sommer über eher
Gemüse angebaut von dem wir ja auch profitiert haben.
Von
einem anderen Nachbarn bekamen wir noch ein paar Tage vor der Abreise
einen dicken Kürbis geschenkt.
Wir
aßen also Kürbis in Form von Suppe, Gulasch, gebacken und
geschmort. Eine Hälfte schafften wir fast. Den Rest verteilten wir
an unsere Kinder.
Zu
meiner Freude blühten noch einige Herbstzeitlose zum Abschied.
Der
Nussbaum warf heftig mit Walnüssen, wir sammelten fleißig und
lagerten ein. Natürlich nehmen wir ein Kistchen voll mit.
Die
letzten Tomaten wurden geerntet. Ein ganzes Eimerchen voll grüner in
einen Karton verpackt. Nachbar Horst sagt, zu Weihnachten werden sie
rot sein. Na denn.
Dann
kam unser Mitbesitzer und Freund Andreas nochmal aus Berlin und wir
machten zum Abschied und Kehraus ein zünftiges Lagerfeuer. Alles was
wir im Frühjahr von den Bäumen geschnitten hatten war über den
Sommer getrocknet und wurde nun verbrannt.
Am
Dienstag schlossen wir dann für längere Zeit zum letzten Mal die
Koffertür und das Tor zu.
Die
erste Etappe ist Berlin. Alle Kinder und Kindeskinder, Eltern und
Freunde werden nochmal geknuddelt, einige Dinge besorgt und erledigt,
bevor es dann am Montag wirklich und wahrhaftig Richtung Süden geht.
Wir
werden durch Deutschland und Frankreich, Andorra und Spanien fahren
und gehen davon aus, dass wir das entspannt in etwa 10 Tagen
schaffen.
Von
Algeciras geht es dann mit der Fähre nach Tanger hinüber – nach
Marokko – nach Afrika!
Anfang
November sind wir dort mit unserer jüngsten Tochter verabredet. Sie
wird eine Weile mit uns fahren, bis sie zurück muss nach Berlin.
Also,
liebe Freunde, bis bald – aus Frankreich, Spanien, Marokko...
Doris
und Rüdiger
Hallo Doris, hallo Rüdiger,
AntwortenLöschenda bleibt nur eine gute Fahrt bzw. gute Reise zu wünschen. Ich hoffe bald schöne Bilder aus fernen Ländern zu sehen.
LG ThomasD.(imodra)