Donnerstag, 17. Februar 2022

Hilfe!!! Was hätten wir ohne sie getan...





„Tor zur Wüste“ heißt ein Wohnmobilstellplatz ganz in der Nähe des Städtchens Tabernas, von dem die Wüste ihren Namen hat.

Hier hat Arne ein Paradies geschaffen für sich und ein paar Mobil-Reisende.





Lediglich 8 Plätze gibt es. Es ist genau das, was wir suchen, klein, ruhig, einfach.





Das Wetter spielt noch einmal Winter, obwohl die Bäume ja schon blühen, wir verbringen also ein paar „Home office“ Tage. Als die Sonne zurück ist, erkunden wir das Gelände um Arnes Finca.







Ganz in der Nähe haben die Spanier einen riesigen Solarpark angelegt, wo verschiedene Formen der Solarpaneels getestet werden sollten. Eines davon ist der große weiße Turm, den man von überall sieht.



Auf unserer kleinen Wanderung finden wir aber auch andere Bauwerke.

Zwei Taubentürme, die die Finca flankieren







und ein verlassenes Haus, das wohl einst der Wohnsitz der Nachbarn von Arne waren.









Ansonsten wohnen hier nur Kaninchen und Füchse.




Es ist eine trockene Gegend, die Wege führen endlos über die karg bewachsenen Hügel.




Wir wandern bis zu der hohen Abbruchkante, von der aus man in den großen Cañon schauen kann.



Es ist wohl lange her, dass hier ein Fluss das Land bewässerte. Alles sieht knochentrocken aus.



Nach einer Woche sind wir ausgeruht und bereit für neue Eindrücke. Am Samstag früh machen wir also alles fertig, verabschieden uns und steigen in unser Auto. Rüdiger dreht den Zündschlüssel rum, der Motor hustet kurz und verstummt wieder. Mehrere Versuche bewirken lediglich, dass das Husten immer kürzer wird.

Was ist das denn? Naja, unsere Batterie ist alt und irgendwann ist dann die Lebenszeit abgelaufen.

Wir haben einfach Glück, dass das hier passiert und nicht irgendwo mitten auf der Strecke.

Hilfsbereit bringt unser schwäbischer Nachbar ein Starthilfekabel, aber ohne Arne und seinen Trecker nützt uns das erst mal nichts.

Etwas später rollt dann das kleine rote Kraftpaket an, das Kabel wird angelegt. Es passiert nichts. Arne holt sein Kabel, es hat Metallklammern, statt mit Plastik ummantelte, wie das unseres netten Nachbarn, und es bedarf nur eines Versuches. Unser Motor erwacht zu neuem Leben, wir sind startklar.

Ein großer Dank an alle, die uns so unkompliziert geholfen haben!

Arne, Du hast Einen gut bei uns!

Vor lauter Aufregung habe ich doch glatt vergessen den denkwürdigen Vorfall im Bild festzuhalten. Ihr müsst also Eure Phantasie bemühen.


Unser erster Weg führt uns nach Aguilas, wo wir wieder mal Wäsche waschen, tanken, ver- und entsorgen und einkaufen. Am Samstag stellen wir uns in Villaricos auf den großen Parkplatz und gehen am Sonntag auf den Markt.






Bei dem netten alten Ehepaar decken wir uns mit Obst und Gemüse ein



kaufen Oliven und mein neues Lieblingsgewürz – Chimmichurri.

Dann düsen wir nach Vera.

Dort wartet Luisa schon auf uns. Antonio ist noch in Madrid, wo er seine Mutter besucht und einen kleinen Job hat.



Am nächsten Tag holt Rüdiger Antonio vom Bus in Vera ab. Da er schon einmal da ist, kauft er gleich eine neue Batterie für unser WoMo und tauscht die Gasflasche. Wir veranstalten ein kleines Begrüßungsfest und fahren einen Tag später zurück nach Villaricos.


Die ersten beiden Tage sind wundervoll. Am dritten Abend hören wir Motorengebrumm am laufenden Band und am nächsten Morgen ist der Platz voller Wohnmobile, vorwiegend Dickschiffe. Wir bekommen mit, dass Vera Playa geräumt wurde.




Die ersten beginnen schon den Platz zu „organisieren“, das ist für uns das Zeichen zum Aufbruch.

Antonio fährt voran, wir folgen ihm zu seinem Geheimplatz.

Ein bizarrer Ort.

Gut ausgebaute Straßen führen ins Nichts, Verkehrsschilder schwanken leicht im Wind, die Kreisverkehre sind zugewachsen, über die Hügel, ein Stück entfernt, zieht sich ein Zaun.






Antonio berichtet, hier habe es in den 1960er Jahren einen Unfall mit zwei amerikanischen Flugzeugen gegeben, die Atombomben an Bord hatten. Zwei davon sind ein Stück von hier abgestürzt und dabei beschädigt worden. Es trat eine geringe aber doch deutliche Menge Radioaktivität aus. Die Amerikaner forderten daraufhin die spanische Regierung,auf das Gebiet weiträumig abzusperren. Franco wollte es sich nicht mit ihnen verderben und verbot den Bau der schon geplanten Eigenheimsiedlung. Dieses Verbot besteht bis heute, obwohl Investoren das Areal bereits erschlossen hatten. Es gibt nicht nur die Straßen, auch alle nötigen Versorgungskabel wurden bereits verlegt, sowie Wasser und Abwasserleitungen.

Es hat etwas von einer Endzeitszenerie, irgendwie grotesk.

Antonio zeigt mir einen stacheligen kleinen Strauch und das, was darunter wächst. Wilder Spargel.




Auch hier haben sich natürlich die Kaninchen angesiedelt. Besonders in der Dämmerung kann man sie über die Hügel hoppeln sehen.

Aber es gibt auch andere Tiere hier...




Bei einem Spaziergang machen wir einen gruseligen Fund.



Der Schäfer war mit seiner Herde am Tag zuvor hier vorbei gekommen. Sein hübscher kleiner Hund war besonders neugierig.




Ansonsten lassen wir es uns zusammen einfach gutgehen. Antonio macht seine supertolle Pizza, wir sitzen in der Sonne, was will man mehr?








Bevor wir allerdings hier an diesen seltsamen Ort fahren, erledigen wir noch etwas mit Luisas Hilfe, das wir allein nie bewältigt hätten.

Wir lassen uns boostern.

Luisa fährt am Dienstag mit uns nach Vera hinein, zum „Centro de Salud“.

An der Rezeption erfragt sie, was alles notwendig ist für uns, um die dritte Impfung hier in Spanien zu bekommen.

Wir müssen unsere Impfausweise, die Krankenkassenkarten, die Personalausweise kopieren und ein Formular ausfüllen. Das machen wir in einem Cafè.





Mit diesen Unterlagen bekommen wir einen Termin für den darauf folgenden Freitag.

Die Impfung wird in einem Drive-In Zelt gemacht. Als wir ankommen, ist noch niemand vom medizinischen Personal da, aber es steht schon eine Autoschlange davor.




Wir passen mir unserem Mobil nicht durch das Zelt, wir sind zu hoch. Der junge Mann, der die Zettel mit den Impfterminen aus den Autos einsammelt, bedeutet uns, wir sollen an der Seite parken und zu Fuß nach vorne kommen, wir werden aufgerufen.



Da sind außer uns noch einige Fußgänger, aber weil wir ja vorher in der Schlange standen, kommen wir tatsächlich auch nach dem Kastenwagen dran, der vor uns stand.



Der Akt selbst dauert keine Minute, wir bekommen unsere Zettel zurück. Mit denen müssen wir am nächsten Tag wieder ins „Centro de Salud“ , wo wir dann das Zertifikat erhalten sollen. Oder online. Das versuchen wir, aber die Seite ist zu kompliziert. Selbst mit Luisas Hilfe bewältigen wir das nicht.

Am Wochenende haben auch in Spanien öffentliche Behörden geschlossen, wir müssen also am Montag noch einmal nach Vera.


Am Wochenende ist eher Sofawetter, wir schlenzen vor uns hin.

Am Montag klingelt unser Wecker um 7.00 Uhr, wir starten um 8.00 Uhr, das Centro de Salud öffnet um 8.30 Uhr. Zwanzig nach Acht sind wir vor Ort, die Türen öffnen sich gerade, um 8.27 Uhr haben wir unsere Zertifikate in der Hand.



Es ist noch nicht mal halb Neun. Wir können es kaum fassen. Alles ging so schnell und unkompliziert, wie man es sich nur wünschen kann.

Im Cafè gegenüber gönnen wir uns einen Cafè con leche und scannen den QR-Code in unsere Smartphones. Geschafft!



Einmal mehr ist Luiza unsere Heldin. Sie hat nicht nur gedolmetscht, sie hat sich auch um alles gekümmert, was mit der Sache zusammenhing.



Falls jemand von Euch mal Hilfe brauchen sollte in Spanien, bei irgendwelchen Behördengängen – Luisa bietet ihre Hilfe für ein geringes Entgelt gerne an.



In gehobener Stimmung fahren wir zurück nach Vera zum Strandplatz.

Hier werden wir übernachten, bevor wir zum nächsten Besuch aufbrechen.






Sheila und Achim haben wir vor vier Jahren auf dem Rückweg von Marokko in Spanien kennengelernt. Ein längerer Schwatz an einem Nachmittag genügte um die Verbindung bis heute nicht abreißen zu lassen.

Bisher hat es sich leider nie ergeben, aber nun sind wir verabredet und besuchen die Beiden.


Davon erzählen wir beim nächsten Mal.


Bis dann also

Doris und Rüdiger






 

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