Montag, 25. Januar 2021

Das gallische Dorf

 



Ein weiteres Mal schlägt Corona zu.    Die dritte Welle überrollt auch Spanien.

Eigentlich war es ja nach den Feiertagen zu erwarten, aber wir hatten doch gehofft, der Kelch ginge an uns vorüber. So müssen wir unseren Trip nach El Torcal noch etwas aufschieben.

Bis vor einigen Tagen war Torremolino noch so eine Art gallischmes Dorf in der Provinz Malaga, aber nun sind auch hier die Corona-Zahlen gestiegen und die Gemeinde wurde abgeriegelt.



Zum Glück haben wir die Strandpromenade vor der Tür, auf der wir bis kurz vor den Hafen dürfen. Sie wird zu unserer Rennstrecke, ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad.



















Sonntags ist hier richtig Betrieb, man flaniert und strömt in die Restaurants, die ihre Tische bis hinaus auf den Strand stellen.





In den Palmen kreischen die Mönchssittiche, die in Schwärmen auftreten, wie die Spatzen.




Und genau da liegt das Problem. Sie vermehren sich rasant und verdrängen Sperlinge und andere Singvögel und sogar Fledermäuse.

Die „Cottora Argentina“ kommen ursprünglich, wie der Name schon andeutet, aus Argentinien. In ganz Spanien leben inzwischen etwa 30.000 von ihnen.

Die ersten grünen Papageien kamen als Haustiere ins Land. Einige von ihnen entkamen aus den Käfigen oder wurden freigelassen. Sie passten sich dem raueren Klima an und vermehrten sich rasend schnell.

Allein in Madrid ist ihre Population seit 2016 um ein Drittel gewachsen. Die Stadtverwaltung schmiedet nun Pläne um die Vögel auszurotten oder wenigstens ihre Vermehrung einzudämmen.

Hier leben sie jedenfalls unbehelligt in den Palmen am Strand und veranstalten einen ziemlichen Lärm.



Allerdings sind die Spatzen frecher. Immerhin.




Einige Supermärkte und ein China Bazar sind in erreichbarer Nähe und sogar die Repsol Tankstelle, die nicht nur Kraftstoff anbietet, sondern auch Gasflaschen zum Tausch und eine Lavanderia, einen Waschsalon befindet sich im Gemeindegebiet.




Wir haben also wieder alles, was wir brauchen. Und mehr als das.

Die Restaurants dürfen nach wie vor bis 18.00 öffnen, wir haben also die Möglichkeit ein Menú del día, ein Tagesmenü, oder ein frühes Abendessen einzunehmen. Und wir nutzen sie, zumindest ab und zu.








Mit Manu haben wir einen sehr angenehmen Nachbarn.


Ein Schwätzchen, ab und an ein Stück Kuchen oder ein gemeinsames Abendessen finden wir sehr angenehm.

Und damit keine Langeweile aufkommt hat Manu die Idee, Skat zu spielen. Ich bin der totale Anfänger, Rüdiger frischt uralte Kenntnisse wieder auf. Spaß haben wir alle jedenfalls dabei, auch wenn bei mir oft eher Glück als Verstand die Karten legt.





Der Omnia Backofen kommt hier so oft zum Einsatz wie nie zuvor.

Brot, Kuchen, Pizza, Aufläufe, es gibt kaum etwas, das man nicht in diesem genialen schwedischen Backwunder machen kann.






Während eines Regentages stehen wir dann mal in einem kleinen See





aber am nächsten Morgen ist die Sonne wieder da und die Temperaturen steigen langsam aber sicher.



Wir rufen uns die Zeit in Conil ins Gedächtnis, als im November dort auch die Gemeindegrenzen geschlossen wurden. Das dauerte etwa vier Wochen. Unsere Hoffnung ist, dass es auch hier nicht länger dauern wird, so dass wir dann doch wieder losfahren und das Eine oder Andere anschauen können.

Vorerst aber werden wir hier bleiben und abwarten, wie sich die Dinge entwickeln.


Wenn Ihr mit unseren Berichten ein wenig Sonne tanken oder Euch woanders hin träumen möchtet, bleibt dran!


Bis bald also,


Doris und Rüdiger



















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Dienstag, 12. Januar 2021

Weiße Weihnachten in Spanien




Am 6. Januar, dem Dreikönigstag, ist Marios Bar geschlossen, 



in den Restaurants werden die Tische festlich gedeckt. 


Es ist der Weihnachtstag in Spanien. Die Kinder bekommen Geschenke und man trifft sich abends zum essen.

Wir wandern am Nachmittag die Strandpromenade entlang, außer uns ist kaum jemand unterwegs. 








Zunächst kündigen alle Wetterberichte Sturm und Regen an. Windstärken bis 27 Knoten schaukeln unser Mobil, als wären wir auf See. Zwei Tage lang regnet es. Wir sitzen das im Hafen aus. In der Wäscherei haben wir spannende Bücher aus dem Regal gefischt, uns wird nicht langweilig. 

Und dann ist sie wieder da, die Sonne.

Der Sturm heult weiter an der Küste entlang, beruhigt sich aber einen Tag später wieder.

Spanien erlebt einen noch nie dagewesenen Winter. Madrid und andere Städte versinken im Schnee, der Kälterekord von -35,8°C wird im Norden gemessen. 


Am Morgen haben dann auch die Berge, die wir vom Hafen aus sehen, weiße Mützen.


Noch ein Sturm- und Regentag, dann reicht es uns.





Wir brechen auf.



Der Sonne entgegen  


In Torremolino treffen wir Manu, leider ohne Giovanna, für sie hieß es zurück zum Job. Trotzdem verbringen wir einen lustigen Abend.


Wir stehen zwischen Autobahn und Strandpromenade auf dem jetzt ziemlich leeren Strandparkplatz. Erstere ist etwa    500 m entfernt, Letztere nur 50 m.                    Ebenfalls hinter uns ist irgendwo der Flughafen. Etwa zwei, drei Flieger starten und landen stündlich. Die Einflugschneise ist über unseren Köpfen, glücklicherweise hauptsächlich tagsüber und auch hier gibt es ein Nachtflugverbot. 




Die meisten Bars und Restaurants haben im Winter geschlossen. Aber wir finden eins, das geöffnet hat.

Es gibt lecker Fisch. 








Ein paar Tage werden wir bleiben, dann geht es hinauf in die Berge, nach El Torcál, einem kleinen Wandergebiet.                                         



Wir sind gespannt.

Ihr auch?  Dann bis bald,

Doris und Rüdiger