Mittwoch, 20. Mai 2020

Endlich wieder unterwegs feeling



     


Endlich wieder auf der Straße, endlich wieder das on-the-road-Gefühl. Und wenn es zuerst nur bis Berlin ist, es fühlt sich gut an.
Ja, liebe Freunde, wir sind sehr froh, dass wir das wenigstens wieder dürfen.
Während wir uns einrichten in unserem Zimmer, gibt es weitere gute Nachrichten: bald können wir unseren Radius erweitern, Kinder besuchen und Freunde treffen.
Wie uns das gefehlt hat!

In Berlin geht es relativ locker zu. Die Parks und Spielplätze sind gut besucht, die Leute genießen den Frühling.
Unsere Enkel berichten, dass bald die Schule wieder beginnt. Unterricht mit Mundschutz. Ach ja, das ist ja jetzt Pflicht. Und woher nehmen? Im Internet werden fantastische Preise aufgerufen, also setz ich mich an die Nähmaschine.


Wir treffen uns mit der Ältesten und ihrer Familie zum Kaffee und haben einen schönen Nachmittag miteinander.
Nächster Programmpunkt - Baumarkt. Zwei unserer Gasflaschen sind leer, der Frühling war teilweise ja recht kalt. Früh am Morgen machen wir uns auf, da wir von langen Schlangen und Wartezeiten gehört haben.
Am Baumarkt ist alles völlig entspannt, eher leer. Aber gegenüber, bei IKEA stehen die Leute schon eine halbe Stunde vor Öffnung an. Es ist der erste Tag nach der langen Schließzeit.



Auch wir stellen uns an - wenn wir schon mal da sind. Wer weiß, wie sich das in der nächsten Zeit gestaltet. Als der Markt öffnet, verteilt sich die Schlange im Nu, als wir rauskommen, müssen wir über uns selber lachen. Kein Mensch steht mehr vor der Tür.
So lässt man sich verrückt machen. Selber Schuld! Aber nun ist das wenigstens erledigt.

Damit es nicht langweilig wird, taucht ein neues kleines Problem auf. Unser Untermieter, mit dem wir prima auskommen und den wir sehr mögen, hat seinen Job verloren und findet einen neuen - allerdings in Köln. Das heißt für uns, wir müssen jemand neues finden. Och nee! Das wird nicht einfach, so jemanden wie Sava zu finden, dem wir die Wohnung anvertrauen können, wenn wir auf Reisen sind. Ich weiß, das klingt in Zeiten wo WGs mit all ihren Begleiterscheinungen die Normalität sind, altmodisch und wenig flexibel, aber ja, an diesem Punkt sind wir altmodisch. Wir haben die WGs unserer Tochter in unserer Wohnung erlebt und das hat uns eher abgeschreckt. Sava ist aus der letzten Besetzung übrig geblieben und ein seltener Glücksfall. Die Wohnung aber einfach leer stehen lassen, während wir unterwegs sind, wollen wir uns nicht leisten und können wir mit unserem doch vorhandenen sozialen Gewissen nicht vereinbaren. Es wäre einfach nicht fair, wo Wohnraum in Berlin so knapp ist. Also versuchen wir jetzt mal eine Anzeige zu formulieren, die aussagt, was wir
wollen und was wir auf keinen Fall wollen und sind gespannt, was da auf uns zukommt.

Zunächst aber nutzen wir die weiteren Lockerungen und besuchen alte Freunde in Friedrichshagen. Wir haben uns viel zu erzählen, sitzen am Feuer und es fühlt sich fast wie in alten Zeiten an.

 

 Dann geht es weiter nach Fürstenberg zu Hagen und Familie. Da gibt es immer was zu tun und da unsere Schwiegertochter arbeiten muss, können wir uns um die beiden Enkel kümmern, während Rüdiger und Hagen Terrasse und Treppe bauen.











Die Idee von Hagen und Mareike, vor ihrem Gartentor eine Verschenke-Bank einzurichten, sorgt dafür, dass fast den ganzen Tag über dort Betrieb herrscht, besonders nachdem im RBB Fernsehen ein Beitrag darüber lief.

 https://www.rbb-online.de/zibb/archiv/20200513_1827/verschenkebank-fuerstenberg.html

Der Besucherstrom reist nicht ab und das Angebot wird sozusagen ständig ausgetauscht. Immerzu bringt jemand schöne Kleinigkeiten, die er oder sie nicht mehr braucht und fast jeder findet etwas, das er oder sie braucht oder auch nicht, aber trotzdem mitnimmt, einfach weil es schön ist.
Von Büchern, Kleidung, Geschirr und Spielzeug bis zur unbenutzten Campingtoilette ist alles dabei.
Da die Himmelpforter Landstraße zur Gedenkstätte KZ-Ravensbrück führt, kommen auch viele Ausflügler vorbei, die das Angebot entdecken.


Mit Manchen kommt man ins Gespräch und so gut wie jeder findet die Idee einfach toll.

Dann sind Terrasse und Treppe fertig und  das Himmelfahrtswochenende steht bevor.
Wir ziehen weiter, treffen uns mit unseren Radebergern in Kakeldütt an der Fischräucherei.
Aber das ist eine neue Geschichte.

Bis bald, liebe Freunde
Doris und Rüdiger






 


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