Donnerstag, 20. Februar 2020

Reif für die Insel







Viele schöne Begegnungen, viele Menschen, viele Termine liegen hinter uns – wir brauchen eine Auszeit. Also ab auf die Insel.




Rügen ist auch um diese Jahreszeit eine Reise wert, das Wetter besser zu ertragen als in der großen Stadt.

Erstes Ziel ist Glowe. Der Stellplatz am Hafen bietet einen schönen Blick aufs Tromper Wiek und die offene See.



Wir wandern den steinigen Strand entlang, das ist anstrengend.



Also folgen wir am nächsten Tag dem oberen Strandweg,


dann laufen wir durch den Wald,



 quer über die Insel, an der schmalsten Stelle (800 Meter breit),


und landen am Großen Jasmunder Bodden.


Auf dem Lehrpfad ergänzen wir unsere Bildungslücken.



Der Rückweg führt durch die, jetzt im Winter ausgestorbene Ferienhaussiedlung und den Ort.


Der Wind pustet uns am Tag ordentlich durch, rüttelt am Wohnmobil und heult uns jeden Abend in den Schlaf.
Wir ziehen um nach Lohme. Hier stehen wir oben auf der Steilküste, hinter dem Dorfladen.
Der Höhenweg ist nur 100 m entfernt. Er führt auf der einen Seite über Stubbenkammer bis Sassnitz, auf der anderen durch Schnerglöckchenfelder zum Hafen,



vorbei an Dichterworten über die Insel Rügen,


zum Panorama Hotel.

Dort gönnen wir uns Hering satt mit Blick auf die See und den Sonnenuntergang.



Am nächsten Tag scheint die Sonne. Das muss man ausnutzen, also wandern wir durch den Buchenwald auf der Steilküste bis zum Königsstuhl. Das alles gehört zum Nationalpark Jasmund und ist UNESCO Weltnaturerbe.







Nur wenige Leute trifft man um diese Jahreszeit und wir genießen die herrliche Landschaft.




Der Königsstuhl leuchtet nicht mehr ganz so weiß, wie zu Kaspar David Friedrichs Zeiten, aber imposant ist er immer noch.







Mit einem Fischbrötchen stärken wir uns im Bistro des Naturparkzentrums für den Rückweg.


Das war ein wunderschöner Tag.

Am letzten Tag wollen wir nochmal was Spektakuläres sehen. Wir fahren nach Prora. Vor etlichen Jahren waren wir schon mal hier und uns beeindruckten die gigantischen Ausmaße der ehemaligen KdF Bauten. Der größte Teil der Anlage dümpelte damals ungenutzt vor sich hin. Es gab ein NVA Museum, einige Kunstprojekte, eine Jugendherberge, aber das war schon fast alles. Es war kein Geld da, dieses monströse Objekt zu bewirtschaften.
Wie sieht es wohl jetzt dort aus?
Wir sind baff. Dass dort teilweise Ferien- und Eigentumswohnungen, Hotels und Kultureinrichtungen entstehen sollen, hatten wir gelesen. Aber als wir jetzt die Anlage sehen, trauen wir unseren Augen kaum.
Ein Teil liegt noch im Dornröschenschlaf.



Aber ein weit größerer ist fertig, bzw. im Bau. Hier ist richtig investiert worden.


Das ist nichts für den kleinen Geldbeutel. An einem Maklerbüro lesen wir folgende Werbung. 
„Ein Tag Strandkorb – 38 €
Eine Nacht in einer Ferienwohnung – 398 €
Ein Leben lang Meerblick 398.000 €“
Naja, schick sieht es ja aus,


aber wir stellen uns das mal vor, wenn im Sommer alle Eigentümer und Sommergäste anwesend sind – und es gruselt uns. Was hier für Menschenmassen reinpassen!


Die Woche ist schnell vergangen und schon warten wieder Verabredungen und Termine in Berlin auf uns. Auch das Wetter hat beschlossen, nochmal auf Winter zu machen, so fällt uns der Abschied nicht ganz so schwer.

In der nächsten Woche werden wir unser Visum für Russland beantragen. In wenigen Wochen geht es los.

Bis bald also, liebe Freunde,
Doris und Rüdiger



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