Freitag, 13. Oktober 2017

Nach der Reise ist vor der Reise



Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß Die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten voll zu sein,
gieb ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist , wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wander, wenn die Blätter treiben.

Rainer Maria Rilke




Die Äpfel leuchten rot an den beiden Bäumen vor dem blauen Koffer in unserem Garten, die Hornissen haben die meisten Trauben weggenascht, 





die Abende sind kalt und feucht, morgens heizen wir den Ofen an. Mit anderen Worten, der Herbst ist da.
Immer wieder regnet es, doch ab und zu gibt es Sonne dazwischen.
Unsere Tage sind nach wie vor voller Termine und Verabredungen.
Zunächst fahren wir nach Radeberg um Gitta und Matthias zu besuchen. Wir verbringen einen wunderbaren Abend miteinander, bevor wir am nächsten Tag weiter fahren nach Vollmershain, einem kleinen Dorf in der Nähe von Gera. Hier findet das Rock und Blues Open Air statt und wir freuen uns auf gute Musik. Mehrere Parkplätze sind ausgewiesen und wir finden eine Lücke direkt vorm Freibad, auf dessen Gelände die Veranstaltung stattfindet. Dicht an dicht stehen PKWs, Wohnwagen und -mobile und Zelte.
Es ist Freitagabend, etliche kommen nach der Arbeit noch her, viele wohnen in der Nähe. Bald strömen die Besucher zur Bühne.
Mit „Sweet Confusion“ wird der erste der zwei Tage Blues und Rock eröffnet, um 2.00 Uhr morgens verklingen die letzten Töne. Am Sonnabend geht es um 14.00 Uhr weiter mit „Monokel Kraftblues“, auch dieser Tag endet um 2.00 in der Früh.
Mein Favorit ist „Bluesrudy, Marco & Peter“, guter alter Mundharmonika Blues bei dem einem die Beine zucken.








Nach einem späten Frühstück fahren wir zurück nach Berlin.

Ich besuche nach 1 ½ Jahren das erste Mal wieder meine alte Arbeitsstelle. Und bin begeistert, was mein Nachfolger aus der Bibliothek gemacht hat, stelle fest, dass ich viele Mitarbeiter nicht mehr kenne, das Personal hat sich deutlich verjüngt, was ja so sein sollte; begrüße einige alte Kollegen, nichts hat sich verändert; fühle mich für eine halbe Stunde sehr wohl in meiner alten Buchhandlung und resümiere am Ende, dass ich absolut nichts vermisse.
Am nächsten Tag fahre ich mit Enkel Niila zur IGA nach Berlin-Hellersdorf.
Begeistert schweben wir beide mit der Gondelbahn über das Gelände,

erkunden den Wasserspielplatz mit dem großen Wal, 
 

laufen uns im Labyrinth die Hacken ab
 

und ich entdecke zu meiner Freude einen Imbißstand namens „35. Mai“ nach einem Kinderbuch meines geliebten Erich Kästner.


Das Wetter vereitelt unseren Plan, mit der Gondelbahn zurück zu fahren und auf diesem Rückweg den Wolkenhain-Turm auf dem Kienberg zu ersteigen. Der Betrieb wird wegen einer Sturmwarnung eingestellt. So schauen wir uns die Dahlienschau in der großen Halle an.




Erstaunlicherweise ist der Fünfjährige ganz angetan von den vielfarbigen Blumensträußen. Mehr schaffen seine Beine nicht, das Gelände ist weitläufig.


Mit Bus und U-Bahn geht es zurück nach Hause.

Es folgen wieder ein paar Tage in Sachsen Anhalt im Garten. Einige Arbeiten am Düdo müssen noch erledigt werden, die Wiese erhält einen Herbstschnitt, die Sonne trocknet unsere Wäsche im Nu und wir bereiten alles vor für das Wochenende in der Sächsischen Schweiz, wo wieder das Familientreffen meiner mütterlichen Seite stattfindet.
Diesmal mit der nächsten und jüngsten Generation. So treffen also nicht nur die Cousins und Cousinen aufeinander sondern auch ihre Kinder und Kindeskinder. Eine schöne vielfältige bunte Familie.







Die Beiträge waren vielfältig...
 
 


Da unser Goldstück immer mal wieder kleine Macken zeigt, bringen wir ihn noch einmal in die Werkstatt.
Dort wird drei Tage an ihm repariert, er bekommt ein neues Getriebe, eine neue Kupplung und noch einige Kleinigkeiten und unser Etat wird ganz schön strapaziert.
Guter Hoffnung, dass nun alles in Ordnung ist, starten wir zu einem kurzen Treffen mit Freund Jan nach Berlin – Spandau, wo er mit seiner Tochter ein paar Tage verbringt um Berlin anzuschauen.
Auf dem Hinweg kann Rüdiger plötzlich nicht mehr richtig kuppeln, wir tuckern im 3. Gang bis zum Stellplatz.
Da muss die Werkstatt nochmal ran.
Das IFA Treffen müssen wir absagen. Mit diesem Auto trauen wir uns nichtmal zurück zur Werkstatt.
Wir verbringen trotzdem einen schönen Abend mit Jan und Tanja, die Luft ist lau und wir können noch draußen sitzen.
Am nächsten Morgen erreichen wir die Jungs vom Basiscamp und zwei Stunden später kommen zwei von ihnen angedüst, ziehen zwei Schrauben fest, entschuldigen sich (einer hat das Teil ausgebaut, hatte am nächsten Tag frei, so hat es ein anderer wieder eingebaut und jeder schaut anders drauf. Das können wir nachvollziehen) und fahren wieder davon.
Wie ein Bienchen summt unser Düdo danach bis nach Sachsen-Anhalt und wir haben die Bestätigung, dass wir schon bei der richtigen Werkstatt schrauben lassen.

Von all der Aufregung müssen wir uns nun erstmal erholen.
Dann werden wir Euch am Countdown für die Winterreise teilhaben lassen.

Bis dahin, machts gut
Doris und Rüdiger

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen