Herr,
es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg
deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und
auf den Fluren laß Die Winde los.
Befiehl
den letzten Früchten voll zu sein,
gieb
ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge
sie zur Vollendung hin und jage
die
letzte Süße in den schweren Wein.
Wer
jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer
jetzt allein ist , wird es lange bleiben,
wird
wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und
wird in den Alleen hin und her
unruhig
wander, wenn die Blätter treiben.
Rainer
Maria Rilke
Die
Äpfel leuchten rot an den beiden Bäumen vor dem blauen Koffer in
unserem Garten, die Hornissen haben die meisten Trauben weggenascht,
die Abende sind kalt und feucht, morgens heizen wir den Ofen an. Mit
anderen Worten, der Herbst ist da.
Immer
wieder regnet es, doch ab und zu gibt es Sonne dazwischen.
Unsere
Tage sind nach wie vor voller Termine und Verabredungen.
Zunächst
fahren wir nach Radeberg um Gitta und Matthias zu besuchen. Wir
verbringen einen wunderbaren Abend miteinander, bevor wir am nächsten
Tag weiter fahren nach Vollmershain, einem kleinen Dorf in der Nähe
von Gera. Hier findet das Rock und Blues Open Air statt und wir
freuen uns auf gute Musik. Mehrere Parkplätze sind ausgewiesen und
wir finden eine Lücke direkt vorm Freibad, auf dessen Gelände die
Veranstaltung stattfindet. Dicht an dicht stehen PKWs, Wohnwagen und
-mobile und Zelte.
Es
ist Freitagabend, etliche kommen nach der Arbeit noch her, viele
wohnen in der Nähe. Bald strömen die Besucher zur Bühne.
Mit
„Sweet Confusion“ wird der erste der zwei Tage Blues und Rock
eröffnet, um 2.00 Uhr morgens verklingen die letzten Töne. Am
Sonnabend geht es um 14.00 Uhr weiter mit „Monokel Kraftblues“,
auch dieser Tag endet um 2.00 in der Früh.
Mein
Favorit ist „Bluesrudy, Marco & Peter“, guter alter
Mundharmonika Blues bei dem einem die Beine zucken.
Nach
einem späten Frühstück fahren wir zurück nach Berlin.
Ich
besuche nach 1 ½ Jahren das erste Mal wieder meine alte
Arbeitsstelle. Und bin begeistert, was mein Nachfolger aus der
Bibliothek gemacht hat, stelle fest, dass ich viele Mitarbeiter nicht
mehr kenne, das Personal hat sich deutlich verjüngt, was ja so sein
sollte; begrüße einige alte Kollegen, nichts hat sich verändert;
fühle mich für eine halbe Stunde sehr wohl in meiner alten
Buchhandlung und resümiere am Ende, dass ich absolut nichts
vermisse.
Am
nächsten Tag fahre ich mit Enkel Niila zur IGA nach
Berlin-Hellersdorf.
Begeistert
schweben wir beide mit der Gondelbahn über das Gelände,
erkunden
den Wasserspielplatz mit dem großen Wal,
laufen
uns im Labyrinth die Hacken ab
und
ich entdecke zu meiner Freude einen Imbißstand namens „35. Mai“
nach einem Kinderbuch meines geliebten Erich Kästner.
Das
Wetter vereitelt unseren Plan, mit der Gondelbahn zurück zu fahren
und auf diesem Rückweg den Wolkenhain-Turm auf dem Kienberg zu
ersteigen. Der Betrieb wird wegen einer Sturmwarnung eingestellt. So
schauen wir uns die Dahlienschau in der großen Halle an.
Erstaunlicherweise
ist der Fünfjährige ganz angetan von den vielfarbigen
Blumensträußen. Mehr schaffen seine Beine nicht, das Gelände ist
weitläufig.
Mit
Bus und U-Bahn geht es zurück nach Hause.
Es
folgen wieder ein paar Tage in Sachsen Anhalt im Garten. Einige
Arbeiten am Düdo müssen noch erledigt werden, die Wiese erhält
einen Herbstschnitt, die Sonne trocknet unsere Wäsche im Nu und wir
bereiten alles vor für das Wochenende in der Sächsischen Schweiz,
wo wieder das Familientreffen meiner mütterlichen Seite stattfindet.
Diesmal
mit der nächsten und jüngsten Generation. So treffen also nicht nur
die Cousins und Cousinen aufeinander sondern auch ihre Kinder und
Kindeskinder. Eine schöne vielfältige bunte Familie.
Die Beiträge waren vielfältig...
Da
unser Goldstück immer mal wieder kleine Macken zeigt, bringen wir
ihn noch einmal in die Werkstatt.
Dort
wird drei Tage an ihm repariert, er bekommt ein neues Getriebe, eine
neue Kupplung und noch einige Kleinigkeiten und unser Etat wird ganz
schön strapaziert.
Guter
Hoffnung, dass nun alles in Ordnung ist, starten wir zu einem kurzen
Treffen mit Freund Jan nach Berlin – Spandau, wo er mit seiner
Tochter ein paar Tage verbringt um Berlin anzuschauen.
Auf
dem Hinweg kann Rüdiger plötzlich nicht mehr richtig kuppeln, wir
tuckern im 3. Gang bis zum Stellplatz.
Da
muss die Werkstatt nochmal ran.
Das
IFA Treffen müssen wir absagen. Mit diesem Auto trauen wir uns
nichtmal zurück zur Werkstatt.
Wir
verbringen trotzdem einen schönen Abend mit Jan und Tanja, die Luft
ist lau und wir können noch draußen sitzen.
Am
nächsten Morgen erreichen wir die Jungs vom Basiscamp und zwei
Stunden später kommen zwei von ihnen angedüst, ziehen zwei
Schrauben fest, entschuldigen sich (einer hat das Teil ausgebaut,
hatte am nächsten Tag frei, so hat es ein anderer wieder eingebaut
und jeder schaut anders drauf. Das können wir nachvollziehen) und
fahren wieder davon.
Wie
ein Bienchen summt unser Düdo danach bis nach Sachsen-Anhalt und wir
haben die Bestätigung, dass wir schon bei der richtigen Werkstatt
schrauben lassen.
Von
all der Aufregung müssen wir uns nun erstmal erholen.
Dann
werden wir Euch am Countdown für die Winterreise teilhaben lassen.
Bis
dahin, machts gut
Doris
und Rüdiger
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