Montag, 30. März 2015

Start in ein neues Leben

Geschafft, die letzte Woche im Kalender ist durchgestrichen, es geht los.
Ein bisschen hat es gedauert, bis ich mit dem Internet-Stick zurande kam, aber auch das Problem ist gelöst und solange wir Strom haben, sollte nun die Verbindung nicht abreißen.

Die Wohnung ist geräumt, alles verstaut, was auf uns warten muss, oder was wir später brauchen werden.
Mit vollen Satteltaschen geht es Richtung Autohalle.
zunächst herrscht Chaos - wohin mit all den Sachen?
wenigstens die Hausbar hat schon einen vorläufigen Platz.
Endlich ist alles dran. Die Falträder haben ihren ebenfalls vorläufigen Platz gefunden - das heißt Rüdiger hat ihn gefunden.
Später werden sie mit Airlineschienen über die Reserveräder gehängt, rechts und links neben das Fenster.
Die Schienen werden wir aber auf unserer Fahrt ins Wendland erst anbringen.


Einsteigen bitte...

...starten.
So sieht es aus, wenn er sich warm läuft.
Ja, wir haben ein bissel schlechtes Gewissen.


Noch vor einigen Wochen war Rüdiger jedesmal vorm Start etwas aufgeregt. Inzwischen fährt er schon ziemlich gelassen durch...



...relativ enge Straßen.
Auf den ersten Metern durch die Coppistraße
haben wir noch das Gefühl - es ist viiiiiel zu eng.


aber wir kommen gut durch die Stadt und am Nachmittag stehen wir schon in Müggelheim vor dem Restaurant "Neu-Helgoland".



bevor es ans feiern und genießen geht, wird aufgeräumt und - sieht doch gleich viel gemütlicher aus.



Das ist der Moment auf den wir seit Jahren gespart, geplant, gewartet haben.
Die eigens dafür aufgesparte Flasche Champagner wird geöffnet - Prost!
Auf viele schöne Jahre unterwegs.




Nach einem grandiosen Konzert mit "Geschichten vom Sachsendreier" lassen wir uns das Frühstück schmecken.
Für alle Unkundigen: der "Sachsendreier", das sind die alten DDR  Rockbands "Lift", "Stern Kombo Meißen" und "Elektra". Das ist Musik aus der Zeit, als wir jung waren, als es die Auflage gab in Diskotheken eine 40/60 Quote zu spielen (40 % Westmusik, 60 % Ostmusik), an die sich kaum einer hielt, als die Texte unser Lebensgefühl widerspiegelten. Texte, die wir an diesem Abend wiedererkennen und einmal mehr feststellen, sie waren richtig gut.
An diesem Abend sind nicht alle drei Bands am Start
sondern nur die Sänger und ein Keyborder. Einer, der schwer krank ist, wird per Video-Übertragung zugeschaltet.
Trotzdem ist es ein toller Abend, wir fühlen uns wieder wie 25, sind begeistert und kaufen gleich Karten für ein "Lift" Konzert im September.
Dann werden wir sowieso in Berlin sein und es erscheint uns als guter Abschluss, bevor wir nach Marokko aufbrechen.

Kaffee gibts an diesem Morgen aus den Tassen, die mir meine Stammtischmädels zum Abschied geschenkt haben.

Prost Kaffee, Mädels. Er schmeckt lecker aus Euren Tassen.



Nun wohnen wir also im Blauen und fühlen uns wohl.
Alles sortiert sich so nach und nach, die eine oder andere Schraube ist auch noch dahin gekommen, wo sie hingehört.
Morgen werden wir noch ein paar Dinge erledigen, die nötig sind, dann geht es am Mittwoch nach dem Frühstück los.
Zuerst besuchen wir einen Freund bei Eberswalde, der uns noch helfen wird, den Ofen richtig einzutakten. Irgendwas stimmt da nicht, es riecht zu heftig nach Qualm.
Hoffen wir, dass die beiden Männer die richtige Idee haben.

Bis demnächst also
Doris und Rüdiger

Mittwoch, 18. März 2015

Countdown

 ...noch 9 Tage bis zum Start.
Seit Montag bin ich zu Hause und sehr, sehr langsam lichtet sich das Chaos.
Trotz aller Vorfreude ist es erstmal ein seltsames Gefühl, nicht mehr arbeiten zu müssen und das nie wieder. Letzteres wird aber wohl erst nach und nach wirklich in meinem Kopf ankommen.
Ich genieße es erstmal, morgens in Ruhe zu frühstücken, bevor ich mich daran mache, die Häufchen und Haufen zu sortieren und noch ausstehende Dinge zu erledigen.
Auch am Blauen ist noch so das eine oder andere zu erledigen.
Es ist noch immer nicht die letzte Schraube drin, das letzte Häkchen angebracht. Aber Rüdiger ist emsig dabei, den Start vorzubereiten und noch die ausstehenden Arbeiten zu erledigen.
Da sind noch Schlösser in die Klappen der zusätzlichen Schränke zu bauen, der Duschtank muss noch verkabelt werden, damit wir warmes Wasser bekommen, im Fahrerhaus soll noch eine Kiste installiert werden für Autotechnik, die man griffbereit haben muss, Fahrradträger sollen noch angebaut werden, damit wir immer mobil sind,  also noch so manche Kleinigkeit, die notwendig ist.
                                                                                                                                                                  



In der Wohnung wird es immer kahler und sieht schon richtig nach Aus- bzw. Umzug aus.
So langsam sortiert sich alles und findet seinen Platz - im Blauen oder in der Abstellkammer.
Das eine oder andere wird gnadenlos entsorgt.



Nach und nach bringen wir unsere Sachen in unser neues Zuhause.
Ambrosius (rechts im Bild) ist schon da - er hängt seit Jahren neben meinem Bett und daran soll sich auch in Zukunft nichts ändern.





 der countdown läuft...
bis bald
Doris und Rüdiger

Dienstag, 10. März 2015

bald gehts los

Hallo Leute,nach längerer Pause  melden wir uns zurück - mitten aus dem Chaos.

So langsam geht es auf den count down zu, die Vorbereitungszeit nähert sich dem Ende.
Und nun wird es tatsächlich ein bissel hektisch.
Obwohl wir schon lange geplant und organisiert haben, ist immer noch so vieles zu tun.
In der Wohnung bilden sich immer mehr Häufchen und Haufen - Dinge, die ins Auto, dort aber erst noch ihren Platz finden müssen; Dinge, die entsorgt werden müssen, aber noch gebraucht werden; Dinge, die weggegeben werden sollen, aber noch dahin müssen, wo sie vielleicht anderen nützlich sein können.
Auch unser Terminkalender füllt sich noch schneller, als noch vor ein, zwei Monaten. Da sind noch Geburtstage, Treffen mit Freunden und Familie, amtliche Termine, wie Arbeitsamt und Krankenversicherung.
Und noch müssen wir ja auch nebenbei noch arbeiten, wenn auch nicht mehr lange. Eigentlich haben wir dafür gar keine Zeit.
Aber die Zeit für eine weitere Testfahrt nehmen wir uns doch.  Alles muss nochmal durchprobiert werden, nachdem einige Reparaturen und Nacharbeiten erfolgt sind.  Es geht übers Wochenende ins Oderbruch, wo wir vor einiger Zeit 10 Jahre gelebt haben.
Unser Blauer funktioniert ganz wunderbar und bringt uns zum Flutzeichen, einem Denkmal, das an das Oderhochwasser 1997 erinnern soll. Wir erinnern uns gut, wir waren mittendrin damals.
Alles ist wie eh und je und ich weiß wieder, was ich an dieser Landschaft so geliebt habe:
die Weite, die Stille und das besondere Licht.

                                                                                   

Wir bleiben nicht allein, am Sonnabend kommt uns Freund Andreas besuchen, wir lassen es uns gut gehen.
Ein bühnenreifer Sonnenuntergang beschließt unseren Tag.
Das "Sahnehäubchen" am Abend ist der perfekte Vollmond, der alles in ein zauberisches Licht taucht.






Am Sonntag kommen Lutz und Veronika und bringen Frühstück mit.
Das Wetter ist absolut traumhaft und wir wandern zur Oder, ein Stück den Oderdamm entlang.
Die Sonne wärmt schon ganz ordentlich und so sitzen wir in bewährter Runde draußen.

Unser Blauer hat sich bis hierher gut gemacht, alles funktioniert im Großen und Ganzen, wie es soll.
Rüdiger hat noch ein bissel gebaut und geschraubt.
So haben wir jetzt noch einen zusätzlichen Schrank zwischen Ofen und Bett und eine Trenn- und Schutzwand im Eingangsbereich.                                                                                             
Auch einen Spiegel hat Rüdiger angebaut in Kombination mit einer Pinnwand - ohne den einen oder anderen Zettel geht es nun mal nicht.

Unser Öfchen leistet nach wie vor gute Dienste. Der Wind ist noch kalt im Oderbruch und wir haben es, dank Rüdigers Leidenschaft fürs feuern, drinnen schön warm.

Die Hängeschränke sind durch schmale Anbauten ergänzt worden, in denen auf der Ofenseite später die selbst gebauten Fliegengitter untergebrach werden sollen.
Ja, so langsam wird es gemütlich.

Aber noch ist die letzte Schraube nicht eingedreht, das letzte  Buch nicht an seinem Platz.

Trotzdem fängt es an zu kribbeln.
Dieses Wochenende im Oderbruch hat uns schon mal so ein Gefühl davon vermittelt, wie es sein wird. Stehen wo es schön ist, nicht zurück müssen, den Zustand einfach genießen.
Aber bis auf unserem Kalender die letzte der noch vor uns liegenden 3 Wochen durchgestrichen werden kann, ist noch viel zu tun.
Gehen wir's an!

Bis bald also
Doris und Rüdiger